Spannender erster Teil der mitreißenden Familien-Saga in Bergbau
,,Die Saar Töchter-Zeiten der Sehnsucht " ist der erste Teil der mitreißendenden Familien-Saga im Bergbau von Katja Dörr.
Nachdem mich schon die Triologie,, Das Musikhaus an der Alster" von Katja ...
,,Die Saar Töchter-Zeiten der Sehnsucht " ist der erste Teil der mitreißendenden Familien-Saga im Bergbau von Katja Dörr.
Nachdem mich schon die Triologie,, Das Musikhaus an der Alster" von Katja Dörr begeisterte, war ich ganz gespannt, was mich nun in der neuen Reihe erwartet. Und ich bin wieder ganz begeistert!
Die 17 jährige Elisabeth ( Elisa ) lebt mit ihren Eltern und zwei Geschwistern in München und führt ein angenehmes Leben und widmet sich der Landschaftsmalerei. Sie ist verliebt und glaubt fest an eine Zukunft mit Leopold von Allenschwang.. Am Heilgabend 1848 eröffnet ihr Vater Georg Mosner der Familie, daß sie zu Beginn des neuen Jahres ins saarländische St. Ingbert , welches noch zu Bayern gehört, umziehen werden. Als angesehener Ingenieur wird er dort die nächsten 1 bis 2 Jahre für die Fertigstellung der Pfälzischen Ludwigsbahn tätig sein. Die Familie hat sich seinem Entschluss zu fügen. Für Elisa bricht eine Welt zusammen: wie soll sich soweit von München weiterhin heimlich mit ihrem geliebten Leo treffen? Auch Briefe schreiben wird schwierig. Doch sie hofft, ihn schon ganz bald heiraten zu können. Auch ihr älterer Bruder Joseph hat keine Wahl. Sein Studium in Frankreich erklärt der Patriarch aufgrund einiger Vorkommnisse als beendet. Stattdessen wird er im Bergbau arbeiten müssen. Ihre Mutter ist gesundheitlich angeschlagen und zieht sich noch mehr in sich zurück.
In Sankt Ingbert bezieht die Familie das zwar großzügige, aber abgelegene Jagdschloss Allenstein. Traurig über den Umzug und besonders als ihr Bruder ihr eine schockierende Mitteilung macht, hat Elisa nicht einmal mehr an der Malerei der schönen Landschaft Freude. Bei einem heimlichen Spaziergang , ohne Begleitung, obwohl sich das in ihren Kreisen nicht gehört, lernt sie im Wald den Bauersohn Peter kennen. Von da an gibt es Lichtblicke in ihrem einsamen Leben. Sie treffen sich häufiger , natürlich heimlich und die Gefühle füreinander sind spürbar. Doch Elisa gibt ihre wahre Identität nicht preis. Peter hat den Wunsch als Bergmann zu arbeiten und damit aus dem ärmlichen Leben eines Bauern heraus zu kommen. Dann könne er ein Haus aus Stein bauen und für eine Familie sorgen. Haben Elisa und Peter trotz der erheblichen Standesunterschiede eine Chance auf eine gemeinsame Zukunft?
Katja Dörr hat mich mit ihrem flüssigen und wunderbar bildhaften Schreibstil schnell in das Leben von Elisa, ihrer Familie und Peter gezogen. Durch die großartigen detaillierten Beschreibungen der Umgebung und der Gebäude konnte ich mir das Leben in der saarpfälzischen Bergbauregion genauestens vorstellen. Da die Geschichte aus Elisas Perspektive erzählt wird, konnte ich mich durchgehend in ihre Gedanken und Gefühle hineinversetzen. Ihre Ängste und Zweifel, aber auch ihre Sehnsucht und Hoffnung auf selbstbestimmtes Leben , ohne Vorschriften ihres Vaters oder der Gesellschaft sind hervorragend dargestellt. Elisa ist mir von Beginn an sympathisch, während Joseph und Georg sich meine Sympathie erst erarbeiten mussten. Die Protagonisten machen im Verlauf der Geschichte , ausgelöst durch dramatische Ereignisse, Entwicklungen durch, die man zu Beginn so nicht erwartet hätte. Neben Elisa hat mich dabei besonders ihre Mutter beeindruckt. Unerwartete Ereignisse und Wendungen ließen mich mit den Protagonisten zittern und hoffen, daß alles gut ausgehen wird.
Beim Lesen habe ich einen hervorragend recherchierten und großartig authentisch beschriebenen Einblick in den Bau der Eisenbahnlinie und besonders in den arbeitsreichen und gefährlichen Bergbau erhalten, über den ich als Norddeutsche nicht viel wusste. Die Standesunterschiede hat Katja Dörr absolut authentisch und eindrucksvoll dargestellt.
Die Geschichte hat mich von Beginn an gefangen genommen, so daß ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte und vor lauter Spannung fast in einem Rutsch durchgelesen habe.
Ich freue mich schon auf den zweiten Teil der Familien-Saga ,, Zeiten des Aufbruchs " , der am 1. September erscheinen wird. Schon jetzt bin ich ganz gespannt, wie es dann mit der nächsten Generation im Saarland weitergehen wird.
Eine hundertprozentige Leseempfehlung für Liebhaber gefühlvoller und spannender historischer Sagas , die eine Familie über mehrere Generationen begleiten möchten.