Romantisch zum Abschalten
Als Österreicherin lese ich total gerne Bücher, die auch in Österreich spielen. Nicht nur die Orte, auch die Sprache und die Gewohnheiten sollen dann eingefangen sein. Das gelingt in dieser Geschichte ...
Als Österreicherin lese ich total gerne Bücher, die auch in Österreich spielen. Nicht nur die Orte, auch die Sprache und die Gewohnheiten sollen dann eingefangen sein. Das gelingt in dieser Geschichte sehr gut. Sowohl der Trubel Wiens waren für mich greifbar als auch die Landidylle der Steiermark. Dorthin, in einem beschaulichen Dorf, kommt Julia wieder zurück. Julia hat bei einer Firma gearbeitet, wo sie Wochenende und Wochenende ebenso geopfert hat wie freie Abende, um letztlich per Mail gekündigt zu werden. Ihre Schwester findet das im Gegensatz zu Julia großartig, denn nun steht der Weg frei, um ihr im Café zu helfen und Zimtschnecken zu backen, denn ihre Mitarbeiterin ist hochschwanger... Julia war mir auf Anhieb sympathisch, ebenso ihre etwas chaotische, aber auch liebevolle Schwester. Besonders die jugendliche Mitarbeiterin, die Julia einstellt, ist mir im Lauf der Geschichte sehr ans Herz gewachsen. Julias Erfahrungen in Graz fand ich auch tollg geschildert und aus dem Leben gegriffen und sehr wichtig, um die Geschichte auch glaubhaft zu machen. Alex fand ich irgendwie von Anfang an einfach einen Charakter, den Frau gern hat und dem man so manches verzeiht, etwa unangekündigt dazustehen oder plötzlich neben einer Frau aufzuwachen, ohne dass diese sich an eine Einladung dafür erinnern kann. Er wirkt an manchen Stellen nach dem typischen Mathematiker und das schafft eine wirkliche Wohlfühlatmosphäre. Ich mochte die Geschichte, die mich mitgenommen hat in eine vorweihnachtliche Welt voller Kälte, warmen Punsch und Romantik.