Cover-Bild Unter der Mitternachtssonne
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Tropen
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Psycho
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 05.03.2018
  • ISBN: 9783608110432
Keigo Higashino

Unter der Mitternachtssonne

Thriller
Ursula Gräfe (Übersetzer)

Ein zwanzig Jahre alter Mord. Eine Verkettung unlösbarer Rätsel. Ein Detektiv, der entschlossen ist, das dunkle Geheimnis zu entschlüsseln.

Osaka, 1973: Der Pfandleiher Kirihara wird ermordet in einem verlassenen Gebäude aufgefunden. Der unerschütterliche Detektiv Sasagaki nimmt sich des Falls an, der von nun an sein Leben bestimmt. Schnell findet er heraus: Ryo, der wortkarge Sohn des Opfers, und Yukiho, die hübsche Tochter der Hauptverdächtigen, sind in das Rätsel um den Toten verwickelt. Beinahe zwanzig Jahre lang versucht Sasagaki mit zunehmender Verzweiflung, den Mord aufzuklären, in dessen Netz sich Täter, Opfer und Polizei verfangen haben. Bis über alle Grenzen hinaus, bis hin zur Obsession.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.09.2018

Komplex

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Ein zwanzig Jahre alter Mord. Eine Verkettung unlösbarer Rätsel. Ein Detektiv, der entschlossen ist, das dunkle Geheimnis zu entschlüsseln.

Osaka, 1973: Der Pfandleiher Kirihara wird ermordet in einem ...

Ein zwanzig Jahre alter Mord. Eine Verkettung unlösbarer Rätsel. Ein Detektiv, der entschlossen ist, das dunkle Geheimnis zu entschlüsseln.

Osaka, 1973: Der Pfandleiher Kirihara wird ermordet in einem verlassenen Gebäude aufgefunden. Der unerschütterliche Detektiv Sasagaki nimmt sich des Falls an, der von nun an sein Leben bestimmt. Schnell findet er heraus: Ryo, der wortkarge Sohn des Opfers, und Yukiho, die hübsche Tochter der Hauptverdächtigen, sind in das Rätsel um den Toten verwickelt. Beinahe zwanzig Jahre lang versucht Sasagaki mit zunehmender Verzweiflung, den Mord aufzuklären, in dessen Netz sich Täter, Opfer und Polizei verfangen haben. Bis über alle Grenzen hinaus, bis hin zur Obsession.

Für mich war die Lektüre ein Genuss, den ich mag den Schreibstil japanischer Autoren sehr, der sich doch ziemlich unterscheidet von europäischen oder amerikanischen Schreibweisen. Ein Thriller, der viel zu bieten hat, in die Tiefe geht, zum Nachdenken anregt, allerdings für mich eher ein Gesellschaftsroman mit Thrillerelementen. Virtuos gelingt es Higashino über den Zeitraum von 20 Jahren die unterschiedlichen Perspektiven miteinander zu verknüpfen und dabei dennoch den roten Faden im Blick zu behalten. Kein Buch, das man mal eben nebenbei lesen kann, hier ist Aufmerksamkeit gefordert.

Veröffentlicht am 03.08.2018

Mehr Krimi als Thriller

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Tokio im Jahre 1973. Dort wird ein Pfandleiher namens Yosuke Kirihara umgebracht. Der Mord wird zu einer jahrelangen Odyssee und Lebensaufgabe für den Detektiv Sasagaki. Es existieren zwei Hauptverdächtige, ...

Tokio im Jahre 1973. Dort wird ein Pfandleiher namens Yosuke Kirihara umgebracht. Der Mord wird zu einer jahrelangen Odyssee und Lebensaufgabe für den Detektiv Sasagaki. Es existieren zwei Hauptverdächtige, deren Leben Sasagaki über zwanzig Jahre lange verfolgt. Im Mittelpunkt stehen die Hauptprotagonisten und deren Familien, Freunde und Lebenswege, um den Mord aufzuklären.
Keigo Higashino schuf eine Geschichte, die anfangs verständlich und nachvollziehbar erzählt wird, aber sobald man in die Geschichte weiter eintaucht, nehmen immer mehr Figuren und deren Hintergründe Anteil in dieser Geschichte. Was Higashino sehr gut gelingt, ist die Erzählung aus mehreren Perspektiven und aus zwanzig Jahren Erzählstrang mit verschiedenen Figuren und deren Lebenswege miteinander zu verbinden. Beim Lesen denkt man manchmal schon: Dass der Autor beim Schreiben noch den Überblick behalten hat. Rückblickend kann man jeder Figur eine Art Tagebuch zufügen, weil der Autor die Figuren und deren Entwicklungen sehr komplex und intensiv erzählt. Auf der einen Seite lenkt diese Komplexität von dem Mordfall ab, aber auf der anderen Seite kann die Leserschaft die Emotionen, Beweggründe und Psychologie der Figuren nachvollziehen. Die Spannungen im Buch werden eher durch die Biografien der Figuren aufrechterhalten. Letztendlich könnte man diesen Roman als einen kriminalistischen Gesellschaftsroman bezeichnen, weil der Anteil der Kriminalelemente relativ gering ist.
Zunächst muss ich anmerken, dass diese Geschichte für mich mehr ein Krimi als ein Thriller gewesen ist, weil die Charaktere ausführlich und tiefsinnig von dem Autor ausgearbeitet wurden. Dadurch wurde die Geschichte sehr komplex, zumal die japanischen Namen für Europäer weniger geläufig sind, muss man schon mit einem Spickzettel für die Namen lesen. Nichtdestotrotz würde ich mich an ein weiteres Buch von Keigo Higashino lesen – aus reiner Neugier.

Veröffentlicht am 09.07.2018

Zusammenhänge

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Alles beginnt damit, das der Pfandleiher Yosuke Kirihara tot in einem leerstehenden Haus gefunden wird. Doch wie gesagt, es ist erst der Anfang.

Das Cover ist schlicht und ansprechend gestaltet.

Erzählt ...

Alles beginnt damit, das der Pfandleiher Yosuke Kirihara tot in einem leerstehenden Haus gefunden wird. Doch wie gesagt, es ist erst der Anfang.

Das Cover ist schlicht und ansprechend gestaltet.

Erzählt wird der Thriller aus verschieden Perspektiven und über einen längeren Zeitraum. Wobei manche der handelnden Personen nur einmal auftauchen und anderer dafür immer mal wieder. Ich werde an dieser Stelle aber nicht verraten um wen es sich handelt, da soll sich jeder selbst überraschen lassen. Es sei nur soviel gesagt, dass die einzelnen Charaktere gut dargestellt werden und in sich stimmig wirken.

Die einzelnen Erzählstränge greifen hier wie Rädchen ineinander und lassen bald den roten Faden erkennen, der sich durch die Geschichte zieht und immer wieder Bilder und Zusammenhänge erzeugt, ohne diese direkt zu benennen. Was der Dynamik des Buches etwas ganz eigenes gibt, was es für mich aus der Masse herausstechen lässt. Denn es folgt nicht den gebräuchlichen Wegen und lädt den Leser zum aktiven Mitdenken ein um alle Zusammenhänge zu erkennen und im Blick zu behalten.

Ein sehr ansprechender Thriller, der eindeutig nicht nach Schema F verfasst wurde und sich damit gekonnt von der Masse abhebt. Gefiel mit gut.

Veröffentlicht am 05.04.2018

Cold Case - fast...

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Wenn Kommissar Sasagaki einen Fall übertragen bekommt, dann löst er ihn, grundsätzlich jedenfalls. Als jedoch im Jahr 1973 ein Pfandleiher in einem verlassenen Haus tot aufgefunden wird, steht Sasagaki ...

Wenn Kommissar Sasagaki einen Fall übertragen bekommt, dann löst er ihn, grundsätzlich jedenfalls. Als jedoch im Jahr 1973 ein Pfandleiher in einem verlassenen Haus tot aufgefunden wird, steht Sasagaki vor einem Rätsel, das unlösbar scheint. Er findet einfach kein Motiv. Nur ein Jahr darauf stirbt die Mutter einer Schülerin bei einem Unfall. Es gibt kaum Anzeichen, dass es kein Unfall war. Zwar wird geredet, es könne sich um Selbstmord gehandelt haben, ein Beweis findet sich nicht. Es gibt auch keine Anzeichen, dass die Ereignisse zusammenhängen. Lediglich der Sohn des Pfandleihers und die Tochter des Unfallopfers kennen sich. Nicht überraschend, wenn man die selbe Schule besucht.

Kommissar Sasagaki bleiben die beiden Todesfälle immer gegenwärtig. Er kann einfach nicht davon lassen, er will die Sache aufklären. Über zwanzig Jahre geht er seiner Arbeit nach, doch auch wenn die offizielle Ermittlung schon längst eingestellt ist, im Hintergrund wirkt der Kommissar weiter. Er behält die beiden jungen Leute immer im Blick und findet doch keine Lösung. Doch immer wieder gibt es winzige Hinweise, die sich ganz langsam zu einem Bild fügen.

Fast beiläufig wird die Geschichte eines Mordes und seiner Hintergründe erzählt. In kleineren oder größeren zeitlichen Abständen werden Handlungsteile wie Kurzgeschichten erzählt, in denen die kleinen Hinweise, die nach und nach auftauchen, einen Zusammenhang herstellen. Eine Verbindung, die schließlich dazu führt, dass sowohl der Leser als auch der Kommissar eine Erklärung für die Geschehnisse findet, die vor so langer Zeit ihren Anfang nahmen. Dabei nimmt der Autor sich Zeit. Man kommt zuweilen nicht umhin, sich zu fragen, was eine Episode zum Ganzen beiträgt. Doch würde man meinen, das Geschriebene erfülle keinen Zweck, dann kennt man den Autor schlecht. Keigo Higashino, dessen Romane in Deutschland erst in den letzten Jahren entdeckt wurden, versteht es hervorragend zu fesseln. Er entwickelt mit seinen Handelnden Persönlichkeiten, die sich immer durch irgendetwas auszeichnen. So ist sein Sasagaki ein ruhiger ausdauernder Ermittler, der nicht locker lässt. Täter und Opfer sind durch ein Beziehungsgeflecht verbunden, das aufmerksam zu betrachten und erst nach eingehender Lektüre zu durchschauen ist. Vielleicht ist dieser Kriminalroman von hoher Qualität nicht ganz leicht zu lesen, aber dennoch handelt es sich um eine Lektüre, die man sich nicht entgehen lassen sollte.