Kann der Fall aufgehalten werden?
Cecelia ist siebzehn Jahre alt, als ihr Bruder stirbt und sie ist davon überzeugt, dass es ihre Schuld gewesen ist. Anstelle einer Untersuchungshaft kommt sie in eine überwachte Verhaltenstherapie. Dafür ...
Cecelia ist siebzehn Jahre alt, als ihr Bruder stirbt und sie ist davon überzeugt, dass es ihre Schuld gewesen ist. Anstelle einer Untersuchungshaft kommt sie in eine überwachte Verhaltenstherapie. Dafür hat ihre Pflichtverteidigerin Jennifer gesorgt, die sich sehr für den Fall einsetzt und verständlicherweise genau herausfinden möchte, was passiert ist, um Cecelia, die lieber CeCe genannt werden möchte, richtig verteidigen zu können. Da Cecelia bei der Absetzung des Notrufs schon gesagt hat, dass es ihre Schuld sei, wird natürlich in dem Zusammenhang auch nach Beweisen gesucht und diese auch gefunden.
In der Verhaltenstherapie merkt man sehr schön die Entwicklung von Cecelia. Am Anfang möchte sie nicht reden und ist weder bei der Gruppen- noch bei der Einzeltherapie so richtig dazu bereit. Sie redet zwar über andere Dinge, aber nicht über ihre Geschichte und ihr Gefühl der Schuld. Während sie die Geschichten der anderen Jugendlichen in der Verhaltenstherapie kennenlernt, redet sie doch nicht über sich selbst, weil sie nicht denkt, dass es ihr helfen könnte. Erst nach und nach ändert sich das.
Cecelia merkt, dass sie doch noch Gefühle hat, was sie sich die ganze erste Zeit in der Verhaltenstherapie nicht eingestehen wollte. So langsam öffnet sie sich und erzählt der Verteidigerin, der Therapeutin und auch mal einem Mitbewohner Details aus ihrem Leben. Das Buch ist immer abwechselnd geschrieben und mal erfährt der Leser etwas aus der Zeit in der Verhaltenstherapie und dann wieder etwas aus der Zeit davor. So kann man sich ein gutes Bild machen, warum Cecelia so gehandelt hat, wie sie es am Ende tat.
Mir hat das Buch unheimlich gut gefallen. Der Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen und es war spannend bis zum Schluss. Richtig toll waren die Charaktere beschrieben, so dass man sehr leicht in die Geschichte hinein fand, weil man sich in die Charaktere hinein versetzen konnte. Das alles machte dieses Buch zu einer sehr eindringlichen Geschichte, in der man sehen konnte, dass bei einer Drogensucht nicht nur derjenige leidet, der süchtig ist, sondern auch die Familie, wobei innerhalb der Familie die Menschen unterschiedlich damit umgehen. Dieses Buch wird mir sicher noch länger im Gedächtnis bleiben.