Cover-Bild Die Sehnsucht, die bleibt
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11,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Tinte & Feder
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 447
  • Ersterscheinung: 10.12.2024
  • ISBN: 9782496715576
Kerstin Lange

Die Sehnsucht, die bleibt

Ein bewegtes Leben zwischen Wien und Lissabon: der neue gefühlvolle Roman von Kerstin Lange

Wien 1953: Die zehnjährige Reni lebt in ärmlichen Verhältnissen. Als der Pfarrer sie für das Caritas-Programm vorschlägt, mit dem kranke und schwache Kinder zur Erholung geschickt werden, ändert sich für Reni alles. Bei einer wohlhabenden Familie in Portugal blüht sie auf. Zum ersten Mal hat sie genug zu essen und in ihrer Ziehschwester Marissa findet sie eine beste Freundin.

Reni ist überglücklich, als sie langfristig in Portugal bleiben kann. Doch als sie sich, inzwischen eine junge Frau, in den Landarbeiter João verliebt, ist ihr Ziehvater gegen die Verbindung. Eigentlich will Reni um ihre Liebe kämpfen, doch ausgerechnet jetzt besteht ihre Mutter auf ihrer Anwesenheit in Wien. Kann sie jemals nach Portugal zu João zurückkehren?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.01.2025

Ein bewegtes Leben

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Eine äußerst interessante Geschichte um ein junges Mädchen welches mithilfe der Caritas nach Portugal reist, wo sie eine tolle Familie kennenlernt und eine Sehnsucht nach diesem Land entwickelt welche ...

Eine äußerst interessante Geschichte um ein junges Mädchen welches mithilfe der Caritas nach Portugal reist, wo sie eine tolle Familie kennenlernt und eine Sehnsucht nach diesem Land entwickelt welche sie nicht mehr loslässt.

Mir hat die Geschichte über Renis bewegtes Leben sehr gefallen und ich habe viel Neues über Portugal und Wien in den Nachkriegsjahren erfahren.

In der zweiten Hälfte des Buches war mir die Geschichte beinahe zu langwierig wohingegen das Ende dann fast schon zu schnell und kurz war.

Dennoch eine wirklich tolle Geschichte, welche ich gerne weiterempfehle!

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Veröffentlicht am 26.12.2024

Neue Heimat

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Auch im Jahre 1953 sind in Wien noch viele Kinder unterernährt und kränklich, weshalb die Caritas die schwächsten unter ihnen für einige Monate in die Schweiz oder nach Portugal zur Erholung verschickt. ...

Auch im Jahre 1953 sind in Wien noch viele Kinder unterernährt und kränklich, weshalb die Caritas die schwächsten unter ihnen für einige Monate in die Schweiz oder nach Portugal zur Erholung verschickt. Reni stammt aus einer ärmlichen Familie, in der es kaum Platz gibt für Geborgenheit, aber in Lissabon findet sie Liebe und Vertrauen bei den reichen Figueiros. Hier scheint es an nichts zu mangeln, Kleidung, Essen, Bildung und Herzenswärme erfährt die kleine blonde Reni hier und sieht in der fremden Stadt bald eine neue Heimat. Durch Schwierigkeiten in der eigenen Familie wird Reni hin- und hergerissen zwischen Wien und Lissabon, das eigene Glück rückt immer weiter in die Ferne.

Verena, von allen nur liebevoll Reni genannt, muss früh erwachsen werden und blüht erst in der Fremde so richtig auf. Durch ihre rasche Auffassungsgabe lernt sie schnell die Landessprache und fügt sich ins gewohnte Leben der Portugiesen ein, nur die politischen Hintergründe des Salazar-Regimes und die deutlichen Standesunterschiede übersteigen noch das Fassungsvermögen des Schulkindes. Mit dieser sympathischen Romanfigur darf der Leser nun eintauchen in die beiden ganz unterschiedlichen Welten Wiens und Lissabons und die Zeit ab 1953 ganz nah miterleben. Viele Schicksalsschläge sind zu ertragen, ein wenig politischer Hintergrund erörtert die damalige Lage und fördert beim Leser das Verständnis für die handelnden Personen. Reni selbst wirkt manchmal etwas überzeichnet oder es werden ihr Worte in den Mund gelegt, die für mich nicht ganz passend waren, dennoch hat mich ihr Weg sehr berührt und ihre Art, gleich einem Stehaufmännchen, nicht unterzugehen, findet am Ende doch noch einen würdigen und schönen Abschluss.

Ohne jeglichen Kitsch oder Gefühlsduselei erleben wir in dieser Geschichte ein kleines Mädchen, das sich im Laufe der Zeit zu einer willensstarken Frau entwickelt und erst in der Fremde auch wirklich zu sich selbst findet. Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 23.12.2024

Gut recherchierter Roman

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„...Sie waren zwar arm, dennoch legte ihre Oma Wert darauf, dass sie sich benahm. Genau wie der Pfarrer und ihre Lehrerin..“

Wir schreiben das Jahr 1953 in Wien. Die 10jährige Reni spielt lieber Fußball ...

„...Sie waren zwar arm, dennoch legte ihre Oma Wert darauf, dass sie sich benahm. Genau wie der Pfarrer und ihre Lehrerin..“

Wir schreiben das Jahr 1953 in Wien. Die 10jährige Reni spielt lieber Fußball als mit Puppen. Deshalb ist sie in der Schule auch eine Außenseiterin.
Die Autorin hat einen gut recherchierten und tiefgründigen historischen Roman geschrieben. Der Schriftstil ist fein ausgearbeitet und sorgt für die innere Spannung.
In Renis Familie hat die Oma das Sagen. Die Mutter leidet an Depressionen, der Vater ist im Krieg geblieben und die wesentlich älteren Brüder gehen eigene Wege. Reni ist unterernährt und klein für ihr Alter. Da bekommt sie die Chance, an einem Austauschprogramm der Caritas nach Portugal teilzunehmen.
Als sie sich von der Bäckersfrau verabschiedet, gibt sie ihr folgenden Ratschlag mit auf den Weg:

„...Du bist noch klein, aber wenn du älter bist, wirst du feststellen, dass das Leben immer Überraschungen für einen übrig hat. Nie wird es so sein, wie du es für dich planst...“

Deutlich wird herausgearbeitet, wie lieblos es in Renis Elternhaus zugeht. Keiner scheint sich für den anderen zu interessieren. Jeder sieht nur auf das Seine.
In Portugal trifft Reni auf eine für sie fremde Welt. Reni wird in der Gutsbesitzerfamilie Figueiro liebevoll aufgenommen. Deren gleichaltrige Tochter Marissa wird ihr zur Freundin. Ein eigenes Zimmer und genug zu essen hatte Reni bisher nicht gekannt. Außerdem erhält sie zusammen mit Marissa Privatunterricht. Reni verdrängt, dass die unbeschwerte Zeit begrenzt ist. Sie fügt sich in das neue Leben wie selbstverständlich ein und lernt schnell die Sprache.
Senhor Duarte führt sie über sein Gut. Joao, ein Bauernjunge, zeigt ihr, wie Kork geerntet wird.

„...Mit der Axt öffnet er die Rinde. Sie schützt den /Bbaum wie ein dicker Mantel. […] Man braucht Kraft und Fingerspitzengefühl. Der Baum darf dabei nicht verletzt werden...“

Reni sieht dabei aber auch, dass die Arbeiter auf dem Gut bei weitem nicht so gut leben wie ihre Pflegefamilie. Eine kurze Szene macht sie mit den politischen Verhältnissen bekannt.
Die Rückkehr nach Wien ist ein Schock. Doch als Reni schwer erkrankt, wird sie erneut nach Portugal geschickt. Sie hat die Hoffnung, für immer dort bleiben zu können. Aber das Leben oder besser gesagt, ihre Mutter, haben andere Pläne.
Es geht durch mehrere dunkle Täler, bevor Reni ihren Platz im Leben findet.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 20.11.2024

Heimat ist da, wo man geliebt wird

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Wien, Anfang der 1950er Jahre. Die Spuren des Krieges sind noch nicht vorbei, noch immer hungern und frieren die Menschen und ganz besonders leiden die Kinder. Die zehnjährige Reni, die mit ihrer Familie ...

Wien, Anfang der 1950er Jahre. Die Spuren des Krieges sind noch nicht vorbei, noch immer hungern und frieren die Menschen und ganz besonders leiden die Kinder. Die zehnjährige Reni, die mit ihrer Familie in ärmlichen Verhältnissen lebt, hat Glück, dass sie in das Programm der Caritas aufgenommen wird, in dem unterernährte und schwache Kinder zur Erholung nach Portugal geschickt werden. Sie kommt nach Lissabon zu einer begüterten Familie mit einer gleichaltrigen Tochter, die sie wie ein eigenes Kind aufnehmen. Reni ist glücklich, endlich gibt es genug zu essen und sie wird geliebt. In Melissa, der Tochter ihrer Gastfamilie, findet sie eine gute Freundin. Am liebsten möchte sie nie mehr weg - doch dann verlangt ihre Mutter, dass sie nach Wien zurück kommt, um sie zu umsorgen und ihren Haushalt zu führen …

Kerstin Lange, geb. 1966 in Bergneustadt im Bergischen Land, ist eine deutsche Schriftstellerin, die vor dem Schreiben viele Jahre als Bilanzbuchhalterin gearbeitet hatte. Neben mehreren Krimis veröffentlichte sie zahlreiche Kurzgeschichten, für die sie mehrfach ausgezeichnet wurde. Nach „Eine leise Ahnung von Glück“ (02/2024) ist „Die Sehnsucht, die bleibt“ (12/2024) ihr zweiter Roman. Sie lebt mit Mann und Hund in Düsseldorf.

Der Autorin ist es gelungen einen Roman zu schreiben, der beim Lesenden die verschiedensten Emotionen weckt. Ihr gefühlvoller Schreibstil bringt uns die Personen der Geschichte, besonders natürlich Reni, sehr nahe. Wir begleiten sie von der Kindheit bis etwa als 40-jährige Frau und dürfen uns mit ihr freuen und mit ihr leiden. Erwähnenswert ist auch, dass die Zeit des Salazar-Regimes in Portugal gut recherchiert und elegant mit dem Geschehen verquickt wurde. Im Epilog des Buches erfahren wir, dass Reni, nach all dem Leid das sie erfahren musste, vertrauensvoll in eine glückliche Zukunft blicken kann.

Fazit: Ein historisch korrekt recherchierter Roman, der durch seine bildhafte Erzählweise besticht und den ich gerne weiter empfehle!

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