Erstklassiger Krimi mit Hamburgflair!
Kommissar Knudsen und seine Kollegin Eichhorn ermitteln in Hamburg in mehreren bizarren Mordfällen. Unterstützt wird Knudsen durch seinen langjährigen Freund Andersen, genannt La Lotse, der mit seinen ...
Kommissar Knudsen und seine Kollegin Eichhorn ermitteln in Hamburg in mehreren bizarren Mordfällen. Unterstützt wird Knudsen durch seinen langjährigen Freund Andersen, genannt La Lotse, der mit seinen mitunter auch philophischen Anmerkungen Knudsen oftmsls bei den Ermittlungen weiterhilft. Die Spuren führen in die Vergangenheit zu einem ehemaligen Fürsorgeheim für Kinder in den 1960er Jahren.
Dieser Krimi hat einfach alles, was einen guten Krimi ausmacht.
Anknüpfungspunkt sind die tatsächlich unhaltbaren und menschenverachtenden Praxen im ehemaligen Kinderheim, in denen unliebsame Jugendliche aus den unterschiedlichsten Gründen mit Medikamenten oder heftigsten Bestrafungen und Vergewaltigungen fügsam gemacht werden sollten. Das wird zwar nur angedeutet, reicht aber völlig zum Verständnis aus, mit Gänsehaut weiter zu lesen. Die Autoren sparen dabei nicht mit der Kritik an den damaligen Zuständen wie auch der Aufarbeitung dieser Mißstände ab den 1970er Jahren.
Die Handlung hat durchweg eine solide Grundspannung. Die Erzählweise ist angenehm und man kann das Buch flüssig lesen. Neben den Ermittlungen zu den Mordfällen gibt es noch einen weiteren interessanten Handlungsstrang rund um Drogenhandel im Hamburger Hafen.
Und schließlich gibt es noch einige schöne Einblicke in das Seelenleben von Knudsen, der nun scheinbar die Trennung von seiner Frau verarbeitet hat, von Eichhorn und ihrem Single-Dasein und ihrem Mops sowie von Andersen, der sich Sorgen um den plötzlich wieder auftauchenfn und in Schwierigkeiten steckenden Ziehsohn Morf kümmert.
Und zu guter Letzt kommt auch eine Prise Hamburger Humor dazu. Das macht diese Story letztlich rund.
Mir hat dieser Krimi wirklich sehr gut gefallen.
Es handelt sich übrigens um den 2.Band nach 𝘿𝙚𝙧 𝘽𝙤𝙟𝙚𝙣𝙢𝙖𝙣𝙣. Man kann 𝘿𝙚𝙧 𝙎𝙘𝙝𝙖𝙩𝙩𝙚𝙣𝙢𝙖𝙣𝙣 zwar für sich alleine lesen. Es gibt ausreichend Hinweise auf die Geschehnisse im ersten Band. Aber ich empfehle, unbedingt zuvor Band eins zu lesen. Für sind die Autoren Kestet Schlenz und Jan Jepsen die Krimientdeckung des Jahres!
4,5/5 ⭐