Interessanter Auftakt in einzigartiger Erzählweise
Meinung
Ein Buch von einem meiner Lieblingsautoren? Von Kevin Hearne, der schon mir 'Die Chronik des Eisernen Druiden' eine unglaublich gute und spannende Geschichte geschrieben hat? Es war klar, dass ...
Meinung
Ein Buch von einem meiner Lieblingsautoren? Von Kevin Hearne, der schon mir 'Die Chronik des Eisernen Druiden' eine unglaublich gute und spannende Geschichte geschrieben hat? Es war klar, dass ich dieses Buch lesen muss und ich fieberte Monate darauf hin, ohne eine genaue Vorstellung davon zu haben, was es für ein Buch sein könnte. Denn eins ist klar, es ist vollkommen anders, als 'Die Chronik des Eisernen Druiden'. Hier schreibt er in einer völlig neuen Welt, mit einem unglaublich spannenden System von Kräften.
Meiner Meinung nach ist dieses Buch, und die Art der Erzählung, einzigartig. Die komplette Geschichte wird von einem Barden erzählt, der für die jeweiligen Erzählungen die Gestalt der Charaktere annimmt. So wandert man immer wieder in die Vergangenheit zurück und erfährt wie alles seinen Lauf nahm. Zusätzlich ist es aber so, dass diese Geschichte von einem anderen Charakter schriftlich festgehalten wird, so hat man auch immer wieder Einblicke in die Gegenwart und das Leben des Schreibers. Wir sind hier also die Leser des Manuskripts. Eine sehr interessante Idee.
Da dieses Buch so komplett anders war, wusste ich absolut nicht, was ich dazu sagen sollte. Fand ich es toll? Spannend? War es ein gutes Buch, oder nicht?
Als erstes war es vor allem viel. Es waren viele Charaktere, verschiedene Völker, die in relativ kurzer Zeit auftauchen, neue Systeme - die Kräfte, genannt Kennings, und wie sie jeweils funktionieren. Und dann noch die Tierwelt, von welcher mir nicht bei jedem Tier klar war, wie es eigentlich auszusehen hat. Es war also wirklich viel, was man verstehen und sich merken musste.
Anfangs konnte ich so auch kaum etwas mit dem Wort "Kenning" anfangen, außer was dazu im Klappentext stand, denn es gibt keinen Anhang mit Erklärungen von Worten. Nur ein Paar Systeme werden dort erläutert, aber auch hier nicht die Kennings. Diese muss man sich tatsächlich im Laufe des Buches erarbeiten. Zum Glück wird einem das aber nicht weiter schwer gemacht, auch wenn ich trotzdem gern einige Bezeichnungen erklärt haben würde. Allein die Militärränge die auch vorkommen, aber andere, als man sie aus anderen Büchern kennt. Ich weiß zwar wer über wem steht, weiß aber nicht was diese eigentlich bedeuten, weil mir die Worte einfach Fremd sind.
Nun aber zum positiveren. Denn das Buch war tatsächlich gut. Mir gefiel die Art, wie es geschrieben ist. Das ein Barde über einen längeren Zeitraum hinweg eine zusammenhängende Geschichte erzählt, und was zwischen diesen Erzählungen alles im Hintergrund läuft. Ich weiß nicht ab wann, aber irgendwann wurde es auch tatsächlich spannend. Es begann ruhig und wurde immer stürmischer und fesselte mich am Ende schließlich, denn auch die Charaktere sind wirklich gut dargestellt, sie haben Tiefe und sind wirklich existent. Figuren erschaffen, das kann Kevin Hearne auf jeden Fall und ich bin begeistert von den Völkern und der Welt, die er hier erschaffen hat.
Außerdem gehöre ich auch einfach zu der Sorte Leser, die sich auch bei einer Fülle von neuem schnell in der neuen Welt zurecht finden können, so dass es für mich trotzdem ein wirklich tolles Erlebnis war, auf welches ich mich hier einlassen konnte.
Kurz und Knapp
Ein gutes, spannendes Buch, was einmal komplett anders erzählt wird. Zwar gab es den einen oder anderen Punkt, an dem ich mir einen umfangreicheren Anhang gewünscht hätte, um ein paar Dinge besser verstehen zu können - aber es war insgesamt doch ein tolles, und auch für mich einzigartiges Erlebnis. Es muss wahnsinnig spannend sein, sich diese Geschichte als Zuhörer anzuhören und noch mehr das Gefühl erzeugen, persönlich in dieser Welt zu sein.
Nur das Ende macht mich wieder einmal fertig. Zwar war es definitiv schon eine nette Stelle zum Beenden des ersten Buches, trotzdem fühlt es sich an, als höre es mittendrin auf. Hier fühlt man sich nun vermutlich so, wie das Publikum des Barden, wenn er für den Tag aufhört. Denn auch wir bekommen noch mehr Lesefutter. Nur wird man hier mehr als nur einen Tag auf die Rückkehr des Barden warten müssen.
Ich bleibe dann mal gespannt auf Teil zwei, denn auch den werde ich auf jeden Fall lesen. Nun will ich doch wissen wie es weiter geht.