Enttäuschend
Die Agentin Peri Reed besitzt eine besondere Gabe, denn sie kann bis zu vierzig Sekunden in die Zeit zurückspringen und so die Vergangenheit verändern. Diese Fähigkeit hat Peri Reed bei manch schwierigen ...
Die Agentin Peri Reed besitzt eine besondere Gabe, denn sie kann bis zu vierzig Sekunden in die Zeit zurückspringen und so die Vergangenheit verändern. Diese Fähigkeit hat Peri Reed bei manch schwierigen Einsätzen schon das eine oder andere Mal das Leben gerettet. Sie jagt voller Eifer die gefährlichsten Kriminellen, doch eines Tages wird sie selbst der Korruption verdächtigt und so setzt Peri alles daran, ihre Unschuld zu beweisen. Die Verschwörung scheint jedoch tiefer zu reichen als erwartet und Peri kann absolut niemanden mehr vertrauen…
Kim Harrison ist vor allem durch die „Rachel Morgan“ Reihe vielen Lesern und Leserinnen bekannt. Auch ich habe schon einige Bände eben dieser Reihe gelesen und hatte dementsprechend bestimmte Erwartungen an die Autorin.
Die Idee, die hinter dem Roman steckt und auch das Zeitspring-System finde interessant und gut durchdacht, denn der Roman hebt sich definitiv von anderen Zeitreiseromen ab. Die Agentin kann nicht in andere Epochen zurückspringen und dort interagieren, sondern lediglich wenige Sekunden, sodass sie sich aus prekären Situationen retten kann und so beispielsweise ihren tot verhindern kann. Die Protagonistin kann also praktisch eher hüpfen als springen. Das Zeitspringen hat jedoch auch ihren Preis und so ist es möglich, dass Peri nach dem Zeithüpfen Tage, Wochen, Monate oder sogar auch Jahre vergisst. Jedem Zeitagenten ist jedoch ein Anker zugewiesen und diese Person versucht den Zeithüpfern nach einem Zeitsprung zu helfen sich an das Vergessene zu erinnern und Klarheit zu verschaffen.
Insgesamt gelingt es der Autorin dem Ganzen eine durchaus realistisch und glaubwürdige Note zu verleihen und es wirkt absolut nicht märchenhaft oder kindisch.
Durch die vielen Intrigen und auch durch die vielen Zeitsprünge trägt Peri einige Gedächtnislücken davon, sodass ich manchmal einfach nicht wusste, wo mir wirklich der Kopf steht. Ich konnte einfach nicht einschätzen wer wirklich zu den Bösewichten gehört und wer nicht, dies hat mich immer wieder zum Mitfiebern und Miträtseln angeregt. Über fehlende Spannung konnte ich mich daher nicht Beschwerern.
Leider konnten mich hingegen die Charaktere absolut nicht überzeugen und so konnte ich die Geschichte leider kaum genießen. Die Geschichte wurde einmal aus der Sicht von Peri geschildert und aus der Sicht des männlichen Protagonisten Silas. Durch die Perspektivwechsel erhält man einen recht guten Überblick über die Gedanken der beiden Figuren. Peri wird durchaus als taff dargestellt, was zu erwarten war, da ein kleines Mädchen absolut nicht zu der Rolle der Zeitagentin passt. Peri hat daher eher einen Hang zum Selbstmörderischem und liebt die Gefahr. Sie genießt die Macht in gewisser weise und liebt den Kick. Silas stellt Peri jedoch immer als absolute Tussi dar und dies war extrem anstrengend und oft habe ich es auch einfach nicht verstanden. So beschwert er sich beispielsweise bei einer anderen Figur, dass er Peri immer die Tür aufhalten muss, dies ist aber zuvor in keiner einzigen Szene vorgekommen und Peri ist es durchaus gelungen als Erste einen Raum zu verlassen oder zu betreten und eine Tür zu öffnen. Des Weiteren betont Silas immer, wie wichtig Mode für Peri ist und, dass sie einiges an Geld dafür ausgibt. Peri macht sich jedoch kaum Gedanken über ihr Aussehen. Sie erwähnt vielleicht stellenweise, dass ihre Kleidung viel zu verschmutz und dreckig ist. Ihre Gedanken werden aber einfach nicht, so wie Silas es darstellt, von den aktuellen Modetrends beherrscht. Diese widersprüchlichen Darstellungen habe ich als sehr anstrengend empfunden und sie haben mir durchaus etwas von meiner Leselust genommen. Die Autorin hätte sich schlussendlich einfach für eine Darstellung entscheiden müssen.
Insgesamt hat mir die Idee rund um die Zeitreise absolut gefallen und Kim Harrison verleiht dem Zeitspringen eine gewisse erwachsenere Note. Die Figuren konnten mich hingegen absolut nicht begeistern, da die Charakterbeschreibungen einfach zu widersprüchlich waren.
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