Nach der Inhaltsangabe stehen in diesem Roman eindeutig die Frauen im Vordergrund. Es gibt zwei Handlungsstränge, die im Abstand von 120 Jahren statt finden und deren Verbindung erst im Laufe der Geschichte ...
Nach der Inhaltsangabe stehen in diesem Roman eindeutig die Frauen im Vordergrund. Es gibt zwei Handlungsstränge, die im Abstand von 120 Jahren statt finden und deren Verbindung erst im Laufe der Geschichte deutlich wird. In der Gegenwart in Sydney lebt Nina, eine Bestsellerautorin, die nach einem Betrug ihres Lebensgefährten an einer Schreibblockade leidet und das kurz vor dem Abgabetermin ihres neusten Romans. Sie flüchtet in das Haus ihrer Urgroßmutter Nell, das auf der ehemaligen Gefängnisinsel Ember Island etwas abseits der Zivilisation liegt, um zur Ruhe zu kommen.
Ende des 19. Jahrhunderts lebt Tilly, die von ihrem Großvater aufgezogen worden ist, in Dorset ein beschauliches Leben. Um nach seinem Tod abgesichert zu sein stimmt sie ziemlich naiv und im Glauben an die große Liebe bereits nach 6 Wochen einer Heirat mit Jasper zu und folgt ihm auf die Kanalinsel Guernsey. Hier zeigt dieser sehr schnell sein wahres Gesicht und Tilly ist ihm hilflos ausgeliefert. Nach einem schrecklichen Ereignis flieht sie nach Australien. Dort tritt sie die Stelle als Gouvernante bei der 12-jährigen Nell an, die mit ihrem Vater auf der Gefängnisinsel wohnt.
Es passiert natürlich bei beiden Frauen auch weiterhin so allerlei und auch die Liebe kommt nicht zu kurz.
Von Kimberley Wilkins habe ich vor einiger Zeit bereits "Wind der Erinnerung" gelesen und da mir das Buch sehr gut gefallen hat, war ich auf diesem Roman auch sehr gespannt. Die Geschichte ist wieder in sich schlüssig und gut miteinander verbunden. Sie lässt sich flüssig lesen und die Handlungsstränge sind deutlich sichtbar voneinander abgegrenzt. Gut haben mir auch wieder die Beschreibungen der einzelnen Handlungsorte gefallen, die beim Lesen immer wieder ein Bild vor Augen geführt haben, so dass ich mich noch besser in die Geschichte hineinversetzen konnte.
Allerdings habe ich nach dem Lesen der Inhaltsangabe eine etwas andere Vorstellung der Hauptcharaktere gehabt. Für mich steht hier eindeutig Tilly im Vordergrund und ihre Geschichte an sich hätte auch schon einen schönen Roman abgegeben. Nina ist daneben ziemlich verblasst und hat somit allerhöchstens einen Nebenschauplatz abgegeben.
Eins haben beide aber gemeinsam: ein Geheimnis. Wer er erfahren möchte, muss das Buch selber lesen. Es lohnt sich trotz der kleinen Einschränkung. Ich vergebe 4 Sterne.