Manchmal muss man zwischen den Zeilen lesen
Emilia hat so viele Wünsche, die sie sich noch erfüllen möchte. Doch all diese Wünsche sind für sie eine Herausforderung, denn sie ist fast taub. Als sie Nick kennen lernt scheint er auf den ersten Blick ...
Emilia hat so viele Wünsche, die sie sich noch erfüllen möchte. Doch all diese Wünsche sind für sie eine Herausforderung, denn sie ist fast taub. Als sie Nick kennen lernt scheint er auf den ersten Blick überhaupt nicht zu ihr zu passen. Die Beiden scheinen in verschiedenen Welten zu leben. Doch je mehr sie sich kennen lernen, umso mehr stellen sie fest, dass man manchmal hinter die Fassade gucken muss, um wahre Schönheit zu entdecken.
Meine Meinung:
Der Schreibstil ist gewohnt flüssig.
Emilia ist fast taub. Was auf den ersten Blick nicht auffällt, da sie reden kann und ihre Hörgeräte gut versteckt. Sie möchte keine mitleidigen Blicke oder eine Bevorzugung, durch den Status einer Behinderten. Emilia ist eine tapfere junge Frau. Sie hat viele Ziele, die sie sich alle nach und nach erfüllen möchte. Von niemandem lässt sie sich davon beirren. Nur wenn andere von ihrer Beeinträchtigung erfahren, dann findet Emilia es immer noch unangenehm. In Nick sieht sie am Anfang den Frauenheld, der er wirklich ist. Doch er geht so spielend leicht mit ihr um,dass diese Freundschaft immer fester wird.
Nick hat mit seiner Vergangenheit zu kämpfen. Als er dann auch noch Emilia’s Hörgeräte ertränkt, läuft das Fass über. Um der großen Summe an Schulden aus dem Weg zu gehen, geht er auf Emilia’s Deal ein und will ihr die Ziele ihrer Liste erfüllen. Am Anfang fällt es ihm schwer, auf Emilia Beeinträchtigung richtig einzugehen. Doch mit der Zeit machen die Beiden immer mehr Witze und plötzlich sieht auch Nick Emilia in einem ganz anderen Licht. Doch die Probleme aus seiner Vergangenheit sind immer noch da und sein unbändiges streben nach Ruhm steht ihm manchmal im Weg, sich seine wirklichen Wünsche zu erfüllen.
Kira Gembri hat wieder eine wunderschöne Geschichte erschaffen, bei der die Protagonisten unter die Haut gehen. Denn es geht nicht nur um die Freundschaft von Nick und Emilia. Nein, es geht um die Vorurteile, die jeder Mensch doch immer wieder in sich hat und die es zu bekämpfen lohnt. Außerdem zeigt sie, dass auch eine Beeinträchtigung zwar eine Hürde sein kann, man aber trotzdem seine Wünsche nicht aus den Augen verlieren sollte. Emilia denkt nicht pausenlos darüber nach, was sie alles nicht mehr machen kann, sondern setzt sich Ziele oder spricht ihre Wünsche ganz klar aus. Manchmal gibt es Rückschläge, aber sie setzt alles daran, sich alles was sie nur will zu erfüllen. Es geht darum, dass Leben zu genießen. Auch wenn es dir mal Steine in den Weg setzt. Und manchmal sind die Menschen, die auf den ersten Blick gar nicht zu uns passen die, mit denen wir uns am Besten verstehen. Nick und Emilia’s Ansichten und Leben könnten am Anfang nicht unterschiedlicher sein. Doch beide merken schnell, dass sie sich als Halt brauchen und sich gegenseitig viel zeigen können.
Das wird dem Leser zwischen den Zeilen immer wieder vermittelt. Es gibt nur ein Leben, also lebt es. Genießt es und denkt in erster Linie an euch.
Dieses Buch und dieses doch recht ernste Thema wird mit einer großen Portion Leichtigkeit serviert. Das hat mir sehr gut gefallen. Ich vergebe daher 4 von 5 Sterne.