Der soziale Abstieg eines Paares
Anhand des Ehepaares Isabell und Georg wird aufgezeigt, dass die in einem angesagten Viertel Hamburgs wohnenden Leute nicht unbedingt erfolgreich und finanziell abgesichert leben, eben glücklicher als ...
Anhand des Ehepaares Isabell und Georg wird aufgezeigt, dass die in einem angesagten Viertel Hamburgs wohnenden Leute nicht unbedingt erfolgreich und finanziell abgesichert leben, eben glücklicher als die anderen. Sie hat es bis zur Cellistin in einem Musical-Theater geschafft, er bis zum Zeitungsredakteur. Kleinkind Matti perfektioniert ihr Glück. Ihr Leben gerät in eine Krise, als sie aufgrund von Auftrittsängsten nicht mehr Cello spielen kann und ihr Engagement verliert und seine Zeitung verkauft und er entlassen wird. Sie geraten in Existenzängste. Statt näher zusammenzurücken, reagieren sie völlig unterschiedlich und reden nicht miteinander, wodurch die Familie zu zerbrechen droht. Sehr trefflich wird dargestellt, was die speziellen Probleme der Generation der 40jährigen sind, die einen hohen Anspruch an sich selbst stellen, der in einer Krisensituation nicht bedient werden kann. Sehr schön sind die Perspektivwechsel der beiden Protagonisten, die dem Leser all das Wissen vermitteln, das Isabell und Georg eigentlich gemeinsam erörtern sollten. Am Ende weckt dann ein besonderes Vorkommnis innerhalb der Familie die beiden aus ihrer Lethargie und zeigt ihnen einen künftigen Weg auf.
Ein sehr empfehlenswertes Buch.