Cover-Bild Das Mädchen mit dem Drachen
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 29.03.2023
  • ISBN: 9783596706785
Laetitia Colombani

Das Mädchen mit dem Drachen

Roman
Claudia Marquardt (Übersetzer)

»Das Mädchen mit dem Drachen« - nach »Der Zopf« und »Das Haus der Frauen« der neue Roman der Bestsellerautorin Laetitia Colombani

Eine Schule am Indischen Ozean - ein hoffnungsvoller Ort, der alles verändert.

Am Golf von Bengalen will Léna ihr Leben in Frankreich vergessen. Jeden Morgen beobachtet sie das indische Mädchen Lalita, das seinen Drachen fliegen lässt. Als Léna von einer Ozeanwelle fortgerissen wird, holt Lalita Hilfe bei Preeti, der furchtlosen Anführerin einer Selbstverteidigungsgruppe für junge Frauen. Léna überlebt und zusammen mit Preeti schmiedet sie einen Plan, der nicht nur Lalitas Leben grundlegend verändern wird.

Wie schon in ihren Bestsellern »Der Zopf« und »Das Haus der Frauen« erzählt Laetitia Colombani bewegend und mitreißend von mutigen Frauen, denen das scheinbar Unmögliche gelingt. Das indische Mädchen Lalita, bekannt aus »Der Zopf«, bekommt im Roman »Das Mädchen mit dem Drachen« ihre eigene Geschichte.

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei nad_uebel in einem Regal.
  • nad_uebel hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.03.2023

Das andere Indien..

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Am Golf von Bengalen in Indien möchte die Lehrerin Lena ihr Leben in Frankreich vergessen und auf andere Gedanken kommen. Sie beobachtet am Strand ein kleines Mädchen mit einem Drachen, dass sie eines ...

Am Golf von Bengalen in Indien möchte die Lehrerin Lena ihr Leben in Frankreich vergessen und auf andere Gedanken kommen. Sie beobachtet am Strand ein kleines Mädchen mit einem Drachen, dass sie eines Tages aus einer Notlage rettet! Sie erfährt, dass das Mädchen Lalita heißt und bei Onkel und Tante in ärmlichen Verhältnissen aufwächst. Lena will dem Mädchen für ihre Rettung danken und merkt bald wie wissbegierig Lalita ist. Lena fängt an dem Mädchen das lesen und schreiben in Englisch zu lehren. Was sie damit für eine Lawine lostritt, für ihre eigenes Leben aber auch das der Dorfbewohner und Kinder kann sie anfangs noch nicht ahnen....

Wenn ich vorher an Indien gedacht habe, dann habe ich das märchenhafte Taj Mahal, bunte Seidensari, Bollywood und den Duft von Gewürzen in der Luft gesehen. In diesem Buch habe ich eine ganz andere traurige und bedrückende Seite Indiens erleben müssen. Die Kinder der armen Bevölkerung sind nur ihre billige Arbeitskraft wert, keiner interessiert sich für sie, eine schnelle Heirat und viele Kinder drehen den Teufelskreis der ärmlichen indischen Bevölkerung immer weiter hinab. Dagegen steht Lena mit den Werten der westlichen Welt, die den Kindern helfen möchte und doch immer wieder einsehen muss dass manches zum scheitern verurteilt ist...

Die Geschichte hat mich in Teilen sehr traurig und betroffen gemacht, ich hatte auch mal Tränen in den Augen ob der Ungerechtigkeit die diese Kinder erfahren. Obwohl das Buch nicht sehr dick ist, fängt die Autorin das Leben Indiens sehr intensiv ein und trotz weniger Worte sind die Erlebnisse teils sehr emotional und zu Herzen gehend!

Einen halben Stern ziehe ich lediglich ab, da mir Lena etwas zu blass beschrieben war für eine Protagonistin. Ich wäre ihr gern noch näher gekommen und hätte mehr über diese starke Frau erfahren.

Fazit: Eine sehr intensive und teils emotionale, bedrückende Geschichte über das andere Indien, dass man so nicht kennt. Dennoch ist das Thema dieses Buchs so wichtig und muss immer wieder behandelt werden, sodass ein Umdenken stattfinden kann! Ich empfehle das Buch gern weiter, es ist jedoch nichts für depressive Menschen oder solchen mit einem schwächeren Nervenkostüm.

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Veröffentlicht am 17.11.2022

macht traurig und wütend zugleich

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Das Mädchen mit dem Drachen spielt in Indien, am Golf von Bengalen, wohin die Hauptfigur Léna geflüchtet ist, nachdem sie ihren Partner unter tragischen Umständen verloren hat. Am Strand sieht sie jeden ...


Das Mädchen mit dem Drachen spielt in Indien, am Golf von Bengalen, wohin die Hauptfigur Léna geflüchtet ist, nachdem sie ihren Partner unter tragischen Umständen verloren hat. Am Strand sieht sie jeden Tag ein Mädchen mit einem Drachen spielen. Als Léna beim Baden beinahe ertrinkt, rettet dieses Mädchen ihr das Leben, indem sie Preeti, die Anführerin einer Selbstverteidigungstruppe, die gerade in der Nähe ist, zu Hilfe holt.
Léna möchte Preeti und Lalita danken und bringt den beiden schließlich das Lesen bei. Denn sowohl das Mädchen Lalita als auch Preeti gehören der Kaste der Unberührbaren an. Die kleine Lalita, deren Eltern gestorben sind, wächst sie bei einem Verwandten auf, der ihr den Taufnamen genommen hat und sie Hope nennt, denn niemand soll erfahren, dass die Kleine keine Christin ist. Lalita muss für ihre Zieheltern in dem familieneigenen Betrieb (einem kleinen, sehr einfachen Restaurant) arbeiten; dass Lalita immer mehr Zeit mit ihrem Schreibheft verbringt, ist dem Onkel ein Dorn im Auge.

Colombani erzählt vom wahren Indien. Von einem unerbittlichen Kastensystem und einer Welt, in der Frauen zum Freiwild werden. Während Léna für die Chance auf Bildung kämpft, bringt Preeti den jungen Frauen aus dem Viertel Kampftechniken bei, um sich gegen ihre Vergewaltiger wehren zu können. Die beiden Frauen freunden sich an, als Preeti von Léna das Lesen lernt. Womit Léna nicht gerechnet hat: Immer mehr junge Frauen bleiben nach Preetis Selbstverteidigungskursen, um bei den Lektionen zusehen zu können, denn sie alle wollen das Lesen erlernen.

Schließlich bleibt Léna in Indien. Gemeinsam mit der jungen Preeti eröffnet sie eine Schule – gegen alle bürokratischen Widrigkeiten und auch gegen den Widerstand vieler Eltern, die auf die Arbeitskraft ihrer Kinder angewiesen sind, um nicht zu verhungern.
Dass Bildung auch den Wunsch nach einem besseren Leben nährt, muss Léna erfahren, als es zum tragischen Selbstmord einer Schülerin kommt, nachdem man sie zwangsverheiratet.

Viel mehr will ich an dieser Stelle nicht verraten, wenngleich es auch ein zweites, sehr aktuelles Thema gibt, das Colombani in ihrem Roman aufwirft.


Mein Leseeindruck:

Das Mädchen mit dem Drachen ist keine "nett erzählte Geschichte aus Indien", sondern macht traurig und wütend zugleich. Eingängig geschrieben ist der Roman trotzdem, auch liest er sich flott, ich war nach ein paar Stunden fertig. Es ist eine sehr distanzierte, zusammenfassende Erzählweise, der sich die Autorin bedient hat. Dadurch wirkt der Roman nicht pathetisch, und das ist gut. Dennoch hätte ich mir an mancher Stelle gewünscht, tiefer in eine Szene eintauchen zu dürfen.
Was ich an dem Buch besonders toll fand: Colombani hat mit Léna eine Protagonistin geschaffen, die ihr eigenes Handeln immer wieder hinterfragen muss. Denn ihre Sicht ist nun einmal die einer europäischen Lehrerin. Das Leben in Indien aber folgt gänzlich anderen Regeln.

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