Eine Geschichte, die von Heimat, Liebe und deren Verlust erzählt.
Als Anni 1946 zum zweiten Mal vor den Traualtar tritt, schließt sie mit ihrem Leben ab. Die vergangenen Jahre haben ihr die Familie genommen, die Hoffnung geraubt. Ihr einziger Anker ist das Versprechen einer Wahrsagerin.
Wird sich mit dem Mann an ihrer Seite die Prophezeiung erfüllen und ihr Leben in ein glückliches Dasein münden, obwohl die Menschen, die den Auswirkungen von Denunzierung und Verfolgung eben erst knapp entkommen sind, bereits wieder aufpassen müssen, wem sie vertrauen dürfen?
"Die Autorin hat hier ein wunderbares Porträt der Personen gezeichnet. Sie lässt ihre Leser tief ins Geschehen eintauchen, hinter die Fassaden blicken und hautnah miterleben, was die Zeit mit und aus der Familie gemacht hat." - lovelybooks.de -
"Wir erleben die Vorkriegszeit, den Zweiten Weltkrieg und das sich anschließende Leben - erst mit den wechselnden Besatzern, dann in der DDR. Alles aus Sicht der Frauen. Dies bringt eine ganz andere Seite zum Vorschein und lässt einen oft tief beeindruckt zurück." - lovelybooks.de -
"Für mich war dieses Buch eine Bereicherung, weil es eine selten beschriebene, sehr menschliche Seite des Krieges zeigt. Die Seite der Zivilbevölkerung." - amazon.de -
Leandra Moor führt uns mit ihrem Roman Irmas Enkel in die Zeit des 2. Weltkriegs und die darauffolgende Nachkriegszeit in der DDR.
Der Focus liegt dabei auf Anni Bar. In Rückblicken wird ihr Leben nachgezeichnet, ...
Leandra Moor führt uns mit ihrem Roman Irmas Enkel in die Zeit des 2. Weltkriegs und die darauffolgende Nachkriegszeit in der DDR.
Der Focus liegt dabei auf Anni Bar. In Rückblicken wird ihr Leben nachgezeichnet, der erste Teil beschäftigt mit der Zeit von ihrer Geburt an bis in das Jahr 1946. Man erfährt vom Kriegseinsatz ihrer Brüder und ihres Ehemann und wie sie selbst, gemeinsam mit ihrer Mutter, erst den Krieg und dann das Kriegsende und das Anrücken der Besatzer erlebt.
Im zweiten Teil geht es hauptsächlich um ihr "zweites" Leben an der Seite eines neuen Ehemannes. In diesem sind zwar auch einige Rückblicke, allerdings nicht ganz so stark wie im ersten Teil. Zusätzlich mit den Veränderungen in ihrem eigenen Leben werden die Verhältnisse in der DDR beleuchtet.
Das Buch selbst ist sehr fesselnd geschrieben. Zwar sind die Zeitwechsel an Anfang etwas verwirrend, man findet sich aber recht schnell in Erzählweise ein.
Die Autorin schafft es, den Leser mit ihrer Erzählung anzurühren. Dabei befasst sie sich auch mit komplexeren und ernsteren Themen dieser Zeit.
Abschließend bleibt nur noch zu sagen, dass Irmas Enkel meiner Meinung nach ein rundum gut gelungener Roman ist. Ich kann ihn jedem empfehlen, der sich für diese Epoche der deutschen Geschichte interessiert.
Ein Buch, das uns sehr nachdenklich macht und uns zeigt, in welchem Wohlstand, in welcher Sicherheit wir bis jetzt leben. Die Autorin verarbeitet hier die Geschichte ihrer Ahnen, die Erlebnisse sind der ...
Ein Buch, das uns sehr nachdenklich macht und uns zeigt, in welchem Wohlstand, in welcher Sicherheit wir bis jetzt leben. Die Autorin verarbeitet hier die Geschichte ihrer Ahnen, die Erlebnisse sind der ihrer Vorfahren nachempfunden. Das Buch beginnt mit der Geburt von Anni im Jahre 1914 und endet mit deren Tod 1980. Anni und ihre beiden Brüder Alfred und Willi wachsen mit ihrer Großmutter und ihrer Mutter Helene auf, der Vater blieb im Krieg. Das Leben war hart, die Kinder mußten viel arbeiten. Anni ,lernt Bruno kennen, die beiden heiraten. Doch auch Bruno fiel im Krieg ebenso wie der Bruder Willi. Alfred kam nie zurück, er galt als vermißt. Anni konnte ihre kleine Landwirtschaft nicht alleine bewältigen, deswegen heiratete sie 1946 ein zweites Mal, doch Frieder war kein guter Mann. Auch die gemeinsame Tochter Luise konnte von ihm kein Lob erwarten. Hier wird das Leben von Anni und ihren beiden Schwägerinnen geschildert, Ausgebomte wurden in dem kleinen Dorf Annis untergebracht und es entstanden dadurch auch lebenslange Freundschaften. Luise bricht aus dem bäuerlichen Leben aus und geht in die Stadt. Anni arbeitete zeitlebens schwer, nach dem Krieg wurden die Gebiete im Osten sozialistisch und dann wurden die LPGs gegründet und die Bauern wurden praktisch enteignet. Es entstand der Bauern- und Arbeiterstaat. Annis Neffe flüchtete noch vor dem Mauerbau in den Westen. Das Buch hat mich einsteils total fasziniert,, andersteils macht es mich sehr nachdenklich. Ich mußte immer wieder staunen, wie bescheiden die Leute waren und doch gab es immer Essen den Tisch, man war Selbstversorger. Interessant ist die Konstellation der Frauen beginnend mit der Urgroßmutter Irma, der Großmutter Helene, der Tochter Luise und der Enkeltochter Jette. Fünf Frauen begegnen und in dem Buch und fünf verschiedene Lebensphasen. Jede Frau dachte für sich das richtige zu tun. Die Autorin hat hier gekonnt Tatsachenberichte mit Fiktion vermischt. Besonders tiefsinnig und aufs Gemüt gehen die Soldatenbriefe, die sind also keine Idee der Schriftstellerin,, sondern die Briefe sind im Original wiedergegeben. Jedes Jahrzehnt, das hier angesprochen wird, hatte so seine eigenen Schwierigkeiten und die Frauen schwiegen sich aus, nichts wurde ausdebattiert. Ein besonderer Hingucker ist das Cover mit einem Originalfoto. Darauf sehen wir Irma, Helene, Anni, Alfred und Willi. Das Buch und die Personen darin werden in mir noch lange nachwirken und ich werde dieses Buch auch meinen Kindern und insbesondere den Enkeln zu lesen geben.
Dieses Buch hat sehr anschaulich die Geschichte einer Familie vom ersten Weltkrieg bis in die DDR-Zeit veranschaulicht. Man kann viel über die deutsche Geschichte lesen und lernen.
Durch eingeschobene ...
Dieses Buch hat sehr anschaulich die Geschichte einer Familie vom ersten Weltkrieg bis in die DDR-Zeit veranschaulicht. Man kann viel über die deutsche Geschichte lesen und lernen.
Durch eingeschobene Briefwechsel ist dieses Buch sehr abwechslungsreich geschrieben. Man kann die einzelnen Charaktere gut verfolgen. Auch gibt es traurige Abschnitte, wo man ein Taschentuch benötigt.
Es hat viel sehr Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen.
Ich würde es allen Geschichtsneugierigen sehr empfehlen.
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Rezension zu "Irmas Enkel"
R.
Nachdenklich gut😄
Helene ist mit ihrer Mutter zuhause. Diese unterstützt sie grade bei der Geburt ihres 3.ten Kindes. Während ein Arzt dabei auch anwesend ...
❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤
Rezension zu "Irmas Enkel"
R.
Nachdenklich gut😄
Helene ist mit ihrer Mutter zuhause. Diese unterstützt sie grade bei der Geburt ihres 3.ten Kindes. Während ein Arzt dabei auch anwesend ist und mithilft.
Wird es ein Junge oder ein Mädchen?🤔
Mich hat diese ältere, wunderbare Geschichte an die frühen Zeiten der Reichsprogromnacht im Jahr 1939 erinnert und auch etwas an den Film "Schindlers Liste", wo Oskar Schindler versucht hat, einige Menschenleben zu retten, was ich auch sehr gut und schön fand.😄
Dabei fand ich es auch nicht sehr nett, als ein junger Soldat nicht mehr in sein eigenes Haus reindurfte, da es an eine andere Familie weitergegeben wurde.😪Weil es zu damaliger Zeit nicht anders möglich gewesen ist.
Ihr solltet dabei eventuell ein Taschentuch bereit halten - mich hat es durchaus auch liebselig gerührt und berührt.😄
Gut, das die Zeiten sich etwas geändert und verbessert haben.
Nach einer guten Überlegungszeit bekommt es nun von mir herzlichst gerne die 5 goldenen Sterne von mir.
Der Roman „Irmas Enkel“ erzählt die Lebensgeschichte von Anni, ihrer Mutter Helene und streift ebenfalls die Geschichte ihrer Großmutter Irma. Im Mittelpunkt des Romas stehen ganz klar die Frauen, die ...
Der Roman „Irmas Enkel“ erzählt die Lebensgeschichte von Anni, ihrer Mutter Helene und streift ebenfalls die Geschichte ihrer Großmutter Irma. Im Mittelpunkt des Romas stehen ganz klar die Frauen, die stets ihren Weg gehen – vom 1. Weltkrieg über den 2. Weltkrieg bis hin zu den ersten Jahren der DDR. Hunger, Krieg, Angst, Hoffnung, Liebe, Hass, Trauma, Zusammenhalt und jede Menge Stärke sind in den Zeilen des Buches zu spüren.
Am Anfang von „Irmas Enkel“ steht die Geburt von Anni, die als jüngstes Kind von Helene zur Welt kommt, während ihr Vater im 1. Weltkrieg an der Front kämpft. Irma und Erika müssen letztlich alleine für die drei Kinder, Willi, Albert und Anni sorgen. Als die junge Anni Bruno trifft, zieht das große Glück in ihrem Leben ein. Die beiden heiraten, sind glücklich und unbeschwert, bauen sogar mit Hilfe von Annis Brüdern Willi und Albert ein eigenes Haus ganz nach ihren Vorstellungen. Da kommen die Nationalsozialisten und damit Hitler an die Macht und ehe sich die Frauen versehen, müssen die Männer in den Krieg ziehen. Die Frauen sind ganz auf sich alleine gestellt, als Vater, Mann und Bruder nicht ins Dorf zurückkehren. Zum Trauern bleibt Anni keine Zeit, denn in Nazideutschland ist es den Witwen und Waisen nicht gestattet, um ihre Lieben zu weinen. Stattdessen müssen sie sich mit voller Kraft, Schweigen, Zuversicht und schwerer Arbeit in kriegsrelevanten Werken für den Führer ins Zeug legen. Annis Neffen Peter und Horst gehen ganz unterschiedlich mit der nationalsozialistischen Ideologie um, was zu Reibereien und Streit führt. Dann hält der Krieg auch in ihrem kleinen Dorf Perlitz Einzug und die Situation wird für Anni, ihre Schwägerin Lotte und die Neffen noch schlimmer.
Die ganze Bandbreite an Emotionen hat mich durch dieses Buch begleitet. Oft war es nur schwer zu ertragen, Annis Lebensweg zu folgen. Ich habe mich mit ihr gefreut, als sie Bruno und damit ein unbeschwertes und „reiches“ Leben kennenlernen durfte.
Im Gegensatz zu Anni wusste ich bereits, dass diese große Liebe, der Hausbau und die ganze Familie durch den nächsten Krieg zu zerfallen droht. Wie muss es da den Frauen ergangen sein, als sie plötzlich alleine dastanden, nachdem ihre Männer, Väter, Brüder an der Front gefallen sind? Nicht einmal trauern durften die Witwen - nur heimlich weinen. Ich finde, die Autorin schafft einen sehr emotionalen Zugang zu den Frauen, dass ich mitgelitten und gehofft habe. Annis Gedanken und Helenes Verstummen haben mich aufgewühlt und mich den beiden sehr nahe gebracht. Es ist gut nachvollziehbar, wie sich Anni immer mehr von sich selber und ihren Gefühlen abschottet. Doch sie bleibt sehr menschlich und liebevoll im Umgang mit ihrer Schwägerin Lotte und deren Kinder Horst und Peter. Umso mehr tat es weh, zu erleben, wie sich Anni um sich selbst gar nicht kümmert und immer nur für andere da ist.
Dieses Buch hat mich sehr berührt und wirkt immer noch nach. Als Kind des Westens habe ich keinen Zugang zu den Verhältnissen in der DDR – mir bleibt nur das, was ich gelesen und erzählt bekommen habe. Ich kann mir nicht annähernd vorstellen, wie belastend es für die Menschen war, nach der ständigen Angst vor den Nazis, Denunziationen und dem Krieg, der ihnen so viel genommen hat, sich erneut unterordnen zu müssen. Die anfängliche Freiheit, nach dem Einzug der Amerikaner und Russen, die nicht nur Gutes im Gepäck hatten, hat sich recht schnell in Luft aufgelöst. Für mich ist es unvorstellbar, dass die Menschen nach all den Entbehrungen, den Verlusten und dem großen Hunger und Kummer wieder jedes Wort genau bedenken musste, um nicht eingesperrt zu werden. Erneut wurde Linientreue gefordert und wer nicht mitzog, hatte mit bitteren Konsequenzen zu rechnen.
Die Briefe sind ein wichtiges Zeitzeugnis und haben den Roman abgerundet. Es zeigte, wie wichtig dieses Kommunikationsmittel war und dass oft Briefe verloren gingen oder gar unterschlagen wurden.
„Irmas Enkel“ kann ich uneingeschränkt jedem empfehlen, der sich für die deutsche Geschichte ab dem 1. Weltkrieg, vor allem die Rolle der Frauen interessiert und gut recherchierte Familiengeschichte zu schätzen weiß.