Cover-Bild Der letzte Befehl
19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Blanvalet
  • Genre: Krimis & Thriller / Sonstige Spannungsromane
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 26.06.2017
  • ISBN: 9783764505066
Lee Child

Der letzte Befehl

Ein Jack-Reacher-Roman
Wulf Bergner (Übersetzer)

Ein knallharter Soldat, ein illegaler Befehl, eine folgenschwere Entscheidung.

Der Einsatzbefehl für den Militärpolizisten Jack Reacher ist eindeutig: Er soll verdeckt und ohne offizielle Unterstützung den Mord an einer jungen Frau aufklären – und anschließend, falls nötig, seine Ergebnisse vertuschen! Denn der Hauptverdächtige ist ein hoch dekorierter Offizier, der gerade von einer geheimen Mission zurückgekehrt ist, und – schlimmer noch – der Sohn eines Senators. Reacher soll niemanden auf die Zehen treten und verhindern, dass die Presse den Fall aufbauscht. Doch was er entdeckt, lässt ihn an der Rechtmäßigkeit seines Auftrags zweifeln – und macht aus Reacher einen Mann, den man fürchten muss.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.02.2018

Der Roman macht Lust auf mehr!

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Der in den USA lebende englische Schriftsteller Lee Child hat mit seinen Jack-Reacher-Romanen eine Erfolgsserie geschrieben. Teils mit Tom Cruise verfilmt haben die Romane längst in Hollywood Einzug gehalten.

Jack ...

Der in den USA lebende englische Schriftsteller Lee Child hat mit seinen Jack-Reacher-Romanen eine Erfolgsserie geschrieben. Teils mit Tom Cruise verfilmt haben die Romane längst in Hollywood Einzug gehalten.

Jack Reacher, seines Zeichens Militärpolizist bei der US Army mit engsten Verbindungen zum Pentagon wird gerne zu Spezialeinsätzen geschickt. Im vorliegenden Roman wird er mit einem Undercover-Einsatz in Mississippi beauftrag. Es ist das Jahr 1997. In der Stadt einer Militärbasis wurde eine junge Frau umgebracht. Das Pentagon befürchtet, dass ein Soldat der Täter sein könnte. Es möchte den Fall selbst klären und vielleicht auch etwas unter den Deckel kehren. Deshalb schicken Sie einen Ermittler auf die Basis und Reacher in die Stadt. Reacher soll die örtliche Polizei ausschnüffeln. Doch verdeckte Ermittlungen sind vielleicht nicht sein Ding. Er hat beim Eintreffen das Gefühl, erwartet worden zu sein. Kein Wunder, ist der örtliche Sheriff eine Frau, die selbst fünfzehn Jahre als Militärpolizisten beim US Marine Corps gearbeitet hat, quasi eine Ex-Kollegin. Sie weiß, wie die Militärs ticken.

Spannung in einer amerikanischen Kleinstadt, interessante Figuren. verworrene Stränge im einem militärischen Umfeld. Child trifft eine perfekte Mischung zwischen actionreiche Szenen, amüsanten Dialogen und erzählenden Pausen. Der Protagonist Reacher erzählt seine Geschichte vom Ausstieg beim Militär. Er erzählt von seinem letzten Job bei der Armee, er erhielt seinen letzten Befehl (den vorliegenden Fall) und wurde auf die Straße gesetzt, weil er einigen Militärs und Politikern zu nah gekommen ist. Zum Atemholen hat Child immer wieder Lokalkolorit aus den kleinstädtischen Leben eingeflochten, zum Teil auch sein Verhältnis zum örtlichen Sheriff. Die Ermittlungen werden durch weitere Leichen, Intrigen und widersinnige Störmanöver unterbrochen. Der Leser wird auf so manche falsche Fährte geführt und im Ungewissen gelassen.

Voller Action sind die Prügelszenen gestaltet, die Reacher dank seiner Ausbildung und seiner Kriegseinsätze bestens im Griff hat.

Der Roman macht Lust auf mehr!


© Detlef Knut, Düsseldorf 2018

Veröffentlicht am 04.07.2017

Jack Reacher – überzeugt ein weiteres Mal!

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Der Militärpolizist Jack Reacher soll in einem kleinen Nest am Mississippi Undercover ermitteln, denn dort hat es einen mysteriösen Todesfall gegeben. Unter Umständen könnte ein Angehöriger des Militärs ...

Der Militärpolizist Jack Reacher soll in einem kleinen Nest am Mississippi Undercover ermitteln, denn dort hat es einen mysteriösen Todesfall gegeben. Unter Umständen könnte ein Angehöriger des Militärs in den Vorfall verwickelt sein, der im angrenzenden Stützpunkt untergebracht ist. Doch bei seinen Ermittlungen entdeckt Reacher immer wieder Informationen, die ihn an eine Verschwörung der Regierung glauben lassen. Könnte dieser Auftrag zu Reachers letzten Job als Militärpolizisten werden?

Der gebürtige Engländer Lee Child lebt heute in den USA. Seit Mitte der 1990er Jahre schreibt er bereits seine berühmten Romane aus der Jack-Reacher-Reihe. Inzwischen gehört er zu den erfolgreichsten Autoren und wurde mit mehreren hoch dotierten Preisen ausgezeichnet.

Wie bereits erwähnt, ist dieser Roman kein Einzelband, sondern es gibt zu Jack Reacher bereits eine Vorgeschichte. Doch das sollte einen potenziellen neuen Leser nicht abschrecken, denn jeder Teil enthält eine in sich abgeschlossene Handlung und erzählt jeweils eine Passage aus seinem Leben. Dieser Band bietet zudem die Möglichkeit, einmal den jungen Reacher kennenzulernen, ehe er zu einem Vagabunden geworden ist.

Die Hauptperson dieser Handlung ist demnach Jack Reacher, der in diesem Roman erst 36 Jahre jung ist. Doch auch in dem Alter ist er bereits eine Naturgewalt, die sich perfekt darauf versteht, Dinge zu begreifen und im Kontext zu erfassen. Seine Art und Weise ist etwas ruppig, doch effektiv. Außerdem besitzt er einen herrlichen Sinn für Humor, der sich dem Leser erst auf den zweiten Blick offenbart. Seine ganze Persönlichkeit ist ein Phänomen, weshalb er schnell zu einer wahren Größe herangereift ist.

Die Geschichte selbst baut sich langsam und nachvollziehbar auf. Lee Child lässt seinen Lesern genügend Raum die Situation zu erkennen und sich auf die neuen Erlebnisse einzulassen. Besonders reizvoll ist es mitzuerleben, wie sich der junge Reacher macht, bevor er seinen Dienst quittiert hat. Das Buch liest sich also sehr angenehm und ist spannend und detailliert beschrieben worden.

Mit detailliert ist der Erzählstil gemeint. Reacher beschreibt die Aktionen aus seinem Blickwinkel und lässt den Leser so hautnah am Geschehen teilhaben. Dabei macht er deutlich, was ihm alles auffällt, wie sich gewisse Dinge ereignen und er beschreibt gerne jeden Ablauf bis ins Kleinste. Das kann schon mal etwas nervig wirken, doch allgemein macht es Jack Reacher aus, denn für diesen Mann gibt es nichts Unwichtiges. Alles hat eine Bedeutung.
Deshalb ist es auch so aufregend, die Handlung mitzuerleben, denn stets kann vermutet werden, dass hinter den Aussagen etwas Bedeutendes steckt. Oder dass der Autor den Leser lieber auf eine falsche Fährte führen möchte.

Jack Reacher – überzeugt ein weiteres Mal!

Mein persönliches Fazit:
Ja, ich bekenne mich schuldig! Ich bin ein Fan!
Seit ein paar Jahren verschlinge ich bereits die Romane um den smarten Ex-Militärpolizisten, der manchmal gewaltsam, manchmal aber auch mit genügend Fingerspitzengefühl, die kniffligsten Rätsel löst. So auch in diesem Band.
Hier stimmt mal wieder alles. Jack Reacher ist ein wahrer Held, denn hier zeigt er sehr viel Persönlichkeit und ein paar Emotionen. Diese zarte Saite des sonst sehr charakterstarken Mannes macht es noch einfacher, ihn zu mögen und sich auf die Erlebnisse einzulassen.
Wer also bisher noch keinen Roman um Reacher gelesen hat, sollte das schnellstens nachholen. Vielleicht sogar mit diesem Teil, denn hier erfahren wir, wie alles begann… Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 16.11.2017

Solider Ermittlungsroman ohne Emotionen

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Klappentext
Alles hat irgendwo einen Anfang. Für den Elite-Militärpolizisten Jack Reacher war dieses Irgendwo Carter Crossing, Mississippi, 1997. Eine einsame Straße. Der Schauplatz eines Verbrechens. ...

Klappentext
Alles hat irgendwo einen Anfang. Für den Elite-Militärpolizisten Jack Reacher war dieses Irgendwo Carter Crossing, Mississippi, 1997. Eine einsame Straße. Der Schauplatz eines Verbrechens. Eine Vertuschung. Eine junge Frau ist tot und verlässliche Indizien deuten auf einen Soldaten von der nahegelegenen Militärbasis als Schuldigen. Doch dieser Soldat hat mächtige Freunde in Washington. Reacher wird inoffiziell beauftragt, alles herauszufinden, was er kann, und es dann zu verbergen. Aber als er Carter Crossing erreicht, trifft Reacher auf den örtlichen Sheriff Elizabeth Deveraux, die es nach Gerechtigkeit verlangt und die Geheimnisse gar nicht leiden kann. Die beiden sind sich nicht sicher, ob sie einander trauen können, tun sich aber dennoch zusammen. Als Reacher auf unerwartete Zusammenhänge stößt, setzt er alles daran, die Wahrheit aufzudecken, während andere alles tun, um die Wahrheit zu begraben. Die Verschwörung lässt Reacher an der Rechtmäßigkeit seines Auftrags zweifeln - und macht aus ihm einen Mann, den man fürchten muss,

Einstieg ins Buch
Mit hundertfünfunddreißigtausend Quadratmetern Grundfläche, dreihundertfünfundvierzigtausend Quadratmetern Bürofläche, achtundzwanzigtausend Kilometern Korridoren und dreißigtausend Beschäftigten ist das Pentagon, der Sitz des amerikanischen Verteidigungsminesteriums, das größte Bürogebäude der Welt. ...

Meine Meinung
Jack Reacher ist ein Militärpolizist und seit vielen Jahren im Dienst. Er hat viele Dinge gesehen und schlimme Dinge erlebt. Das hat ihn zum Einzelgänger werden lassen. Seinen neuen Auftrag geht er mit gutem Gefühl, aber dennoch vorsichtig an. Jack Reacher ist gerne vorbereitet und stellt sich stets auf das Schlimmste ein. Der Militärpolizist soll in dem kleinen Ort Carter Crossing herausfinden, ob eventuell ein Soldat aus der Militärbasis Kelham in einen Mordfall verwickelt ist und wenn nötig alle Spuren beseitigen. In Carter Crossing angekommen, trifft er sogleich auf den Sheriff - Elizabeth Deveraux. Sie sieht auf den ersten Blick, dass Jack kein gewöhnlicher Mann ist, der nach seiner Militärlaufzeit einen ruhigen Ort wie Carter Crossing sucht um einen Freund zu besuchen. Sie enttarnt ihn sofort als verdeckten Ermittler und hilft ihm bei der Suche nach der Wahrheit. Doch irgendwann muss Jack sich für eine Seite entscheiden - kann er die Wahrheit ignorieren?

Das Buch beginnt mit einer Rückblende ins Jahr 1997. Jack Reacher macht sich auf den Weg ins Pentagon und ist sich ziemlich sicher, dass er es nicht weit schaffen wird. Hier habe ich gleich gemerkt, dass Jack offensichtlich etwas paranoid ist und als Verschwörungstheoretiker sicherlich einen guten Job gemacht hätte. Hinter jeder Ecke vermutet er das Schlimmste. Doch im Laufe der Geschichte rettet ihm diese Eigenschaft auch ein paar mal das Leben. Der Charakter Jack ist als sehr ruhig und geduldig dargestellt. Nicht ein einziges Mal rastet er aus oder macht einen unüberlegten Schritt. Er scheint fast tiefenentspannt und ist sich seiner Sache mehr als sicher. Leider zeigt er keine Emotionen, es gibt keine Wut, keine Zuneigung, keinen Hass und auch keine Enttäuschung bei Jack. Für mich wirkt er wie ein Super-Cop, der genau weiß, dass er unverwundbar ist und am Ende sowieso gewinnen wird. Die Figur Jack Reacher empfinde ich daher als oberflächlich und unauthentisch. Auch den anderen Charakteren fehlt es leider an Tiefgang, denn selbst nachdem ich das Buch zu Ende gelesen habe, weiß ich so gut wie nichts über die Charaktere. Alle anderen Figuren, vor allem der Pathologe und die anderen Polizisten werden als dümmlich und von der Welt gelangweilt dargestellt. Sogar der Sheriff wirkt für mich wie ein Anfänger, weil sie die eindeutigsten Dinge bei den Ermittlungen einfach nicht beachtet.

Mit dem Schreibstil habe ich mich anfänglich sehr schwer getan. Der Satzbau ist sehr holprig und es kam oft vor, dass mein Kopf beim Lesen "stolperte" und ich manchen Satz zwei bis dreimal lesen musste bis ich ihn begriffen hatte. Hinzu kommt, dass die Beschreibungen von alltäglichen Dingen in unnötigen Ausschweifungen und Erklärungen enden. Als Jack beispielsweise Schienen überquert, achtet er auf das Andreaskreuz. Und die weiß-roten Streifen darauf. Und auf das Signallicht. Und auf die Glocke, die ein schrilles Warnsignal von sich gibt, wenn sich ein Zug nähert. Diese Beschreibungen bis ins kleinste Detail waren mir einfach zu lang, schließlich sollte man davon ausgehen, dass jeder einen Bahnübergang kennt. Auch die Dialoge waren für mich anfangs schwer zu ertragen, denn das ständige "ich sagte" ... "er sagte" ..."ich sagte" ... "er sagte" ... machte es mir schwer mich gedanklich auf die Unterhaltung einzulassen.

Positiv kann ich hervorheben, dass die Grundidee des Buches sehr gut ist und der Klappentext mich ja auch animiert hat das Buch zu lesen. Ich finde aber, der Autor hätte deutlich mehr daraus machen können, ich habe einfach mehr erwartet. Das Ganze wirkt irgendwie sehr strategisch und kühl. Der Plot an sich entwickelt sich immer weiter, wenn auch nicht steil, aber doch stetig. Einen Spannungsbogen habe ich vermisst, für mich war der Verlauf der Geschichte unspektakulär und vorhersehbar. Gut fand ich den Cliffhanger, den es häufig am Ende eines Kapitels gab. Das brachte mich dann doch dazu weiterzulesen. Zum Ende des Buches muss man sagen, dass es mich nicht überrascht hat. 40 Seiten vor Ende wusste ich nicht genau, wer der Mörder ist und doch ging es dann so schnell, dass ich keine Zeit hatte schockiert zu sein oder überhaupt zu verarbeiten, dass Person X wirklich der Mörder ist.

Das Cover des Buches finde ich sehr passend. Jack Reacher, Sheriff Deveraux mit ihrem alten Streifenwagen und die Schienen, die eine große Rolle spielen sind alle zu sehen. Sogar der Güterzug hat es noch knapp aus Bild geschafft.

Zitat
"Außerdem hat er gesagt, dass der Tag, an dem wir die Wahrheit sehen und sie nicht aussprechen, der Tag ist, an dem wir zu sterben beginnen." (Seite 273)

Fazit
"Der letzte Befehl" ist ein solider Roman, der geleitet wird von militärischen Aktionen und Denkweisen. Für alle Leser, die kalte und emotionslose Ermittlungen mögen ist dieser Roman ein gutes Buch. Leser, die auf authentische Charaktere und Bindung zum Protagonisten wert legen, sollten lieber die Finger davon lassen. Von mir eine solide Leseempfehlung.