Cover-Bild Die Anatomie einer neuen Zeit
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19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Ersterscheinung: 13.02.2025
  • ISBN: 9783423445177
Leon Morell

Die Anatomie einer neuen Zeit

Historischer Roman | Der Medicus von Padua und was ihn die Toten lehrten
Sternstunden der Medizin – eingefangen in einem packenden historischen Roman
1540. Die kräuterkundige Verena von Pfäffikon soll als Hexe verbrannt werden. Doch bevor sie auf dem Scheiterhaufen stirbt, brennt das Dorf – Verena gelingt die Flucht. Drei beschwerliche Wochen später trifft sie – als Mann verkleidet und sich nun Johann nennend – in Padua ein. Im Sog einer Gruppe von Studenten gelangt sie ins anatomische Theater und wird Zeugin, wie der berühmte Anatom Andreas Vesal eine Obduktion ausführt. Doch noch während der Demonstration wird Vesal nach draußen zu einem sterbenden Studenten gerufen. So wie der Arzt erkennt Verena sofort, dass der junge Mann vergiftet wurde. Gemeinsam obduzieren sie die Leiche und finden sich in ihrem Verdacht bestätigt. Doch wer sollte einen Studenten vergiften? Und warum?

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.03.2025

Penibel recherchiert und fesselnd erzählt

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Man schreibt das Jahr 1540. Die kräuterkundige Verena von Pfäffikon wartet wie Karin im Kerker auf ihre Hinrichtung. Die beiden wurden als Hexen denunziert. Nachdem seit Wochen der Regen ausgeblieben ist, ...

Man schreibt das Jahr 1540. Die kräuterkundige Verena von Pfäffikon wartet wie Karin im Kerker auf ihre Hinrichtung. Die beiden wurden als Hexen denunziert. Nachdem seit Wochen der Regen ausgeblieben ist, kommt es zu einem großflächigen Waldbrand, in dessen Chaos Verena die Flucht aus dem Turm gelingt. Allerdings nicht ohne ihrem ärgsten Widersacher Hämmerli, der schon ihre Mutter als Hexe auf den Scheiterhaufen geschickt hat, zu niederzuschlagen und sich seiner Kleidung zu bemächtigen.

Als Johann Lederer überwindet sie die Alpen und trifft nach einer mehrwöchigen Wanderung in Padua ein. Dort lernt sie Andreas Versalius (1514-1564) kennen, der öffentliche Sektionen vornimmt und dafür bekannt ist, seine Erkenntnisse lautstark zu verkünden, vor allem dann, wenn sie von der offiziellen Lehrmeinung der Kirche und dem Medicus Galen abweichen.

Als während einer Vorlesung ein deutscher Student vor den Toren der Universität zusammenbricht und in Verenas Armen stirbt, sind sich die beiden einig, dass der Mann vergiftet worden ist. Nur welches Gift? Und von wem und vor allem WARUM?

Die Suche nach Motiv, Täter und Gift führt Verena/Johann und Vesalius in höchste Kirchenkreise und beweist Johann, dass man auch in Padua nicht vor der Inquisition sicher sein kann.

Meine Meinung:

Dieser historische Roman ist kein Krimi im engeren Sinn, sondern ein Einblick in die Medizingeschichte des 16. Jahrhunderts. Padua ist damals der Nabel der (medizinischen) Welt. Obwohl die katholische Kirche Obduktionen streng verbietet, ausgenommen sind nur Körper von verurteilten Verbrechern, nimmt Andreas Vesalius heimlich Sektionen vor. Sein Drang nach Wissen, wie der menschliche Körper innen aussieht bzw. wie man Krankheiten erkennen und möglicherweise heilen kann, lässt ihn das Verbot der Kirche missachten. Diese Erkenntnisse notiert es akribisch, zeichnet, was er sieht und verfasst letztlich sein Lebenswerk, die sieben Bücher „De humani corporis fabrica“ („Über den Bau des menschlichen Körpers“). Um diese Bücher geht es letztendlich auch, denn der schwerkranke Vesalius muss letztlich auch Padua verlassen, nachdem er sich im Netz der geistlichen Intrigen verfangen hat. Eigenständig denken, die Bibel in deutscher Sprache lesen - das alles „bedroht“ die katholische Kirche, die nun die Inquisition auf Frauen und Wissenschaftler loslassen.

Geschickt werden Fakten und Fiktion miteinander verquickt. So begegnen wir anderen Geistesgrößen dieser Zeit wie Tizian, Jan van Kalkar und – indirekt - der Basler Drucker Oporinus). Ich hätte mir neben einem Personenverzeichnis zu diesen Persönlichkeiten auch ein historisches Nachwort gewünscht. Aber, das ist Jammer auf hohem NIveau.

Einzig über den Namen Karin bin ich anfangs gestolpert. Ich glaube nicht, dass er in der Schweiz des 16. Jahrhunderts gebräuchlich war, da er die schwedische Form von Katharina ist. Lokale Namensheilige sind eher Elisabeth, Anna oder Johanna. Verena hingegen, auch wenn der Name modern klingt, ist ein gängiger „alter“ Name in der Schweiz, auch wenn seine Herkunft nicht zur Gänze geklärt ist.

Der Schreibstil ist ansprechend. Hin und wieder sind die Dialoge zwischen Verena/Johann und Andreas Versalius ein wenig zu modern geraten.

Fazit:

Gerne gebe ich diesem sehr gut recherchierten und opulent erzählten historischen Roman 5 Sterne.

Veröffentlicht am 07.03.2025

Vesalius Reformator der Anatomie

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Verena soll als Hexe auf dem Scheiterhaufen verbrannt werden, doch sie hat Glück. Es kommt zu einem Feuer in der Stadt und es gelingt ihr die Flucht.
Da ihr klar ist, dass es als Mann einfacher ist Mitte ...

Verena soll als Hexe auf dem Scheiterhaufen verbrannt werden, doch sie hat Glück. Es kommt zu einem Feuer in der Stadt und es gelingt ihr die Flucht.
Da ihr klar ist, dass es als Mann einfacher ist Mitte des 16. Jahrhunderts durchs Leben zu kommen, verkleidet sie sich als junger Student und nennt sich von nun an Johann Lederer. Als sie die Universitätsstadt Padua erreicht, kommt sie zufällig zu einer öffentlichen Leichensektion des berühmten Anatomen Andreas Vesalius. Vesalius ist dafür bekannt kein Blatt vor den Mund zu nehmen, auch wenn er Beobachtungen verkündet, die im Widerspruch zur den von der Kirche unterstützen Lehren des Galenos stehen. Während der Leichensektion wird Vesalius nach draußen zu einem sterbenden Studenten gerufen. Versal und Verena/Johann stellen bei einer geheimen nächtlichen Aktion fest, dass der Student vergiftet wurde. Vesal macht Johann von nun an zu seinem Assistenten und die Beiden machen sich zusammen auf die Suche nach dem Gift und auch probieren auch weiteres Leben zu retten. Dieser historische Roman hat mir sehr gut gefallen, er gibt tolle Einblicke in die damalige Zeit der Hexenverfolgung, der Kirche, der Medizin und des studentischen Lebens. Auch mein Latein wurde etwas aufgefrischt, ein toller Nebeneffekt.

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Veröffentlicht am 03.03.2025

Geburtsstunde der Anatomie

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„Die Anatomie einer neuen Zeit“ von Leon Morell ist ein historischer Roman der im 16. Jahrhundert spielt. Eine Zeit in der Hexen durch die Inquisition zu Tode verurteilt wurden. Betitelt wird dieser Roman ...

„Die Anatomie einer neuen Zeit“ von Leon Morell ist ein historischer Roman der im 16. Jahrhundert spielt. Eine Zeit in der Hexen durch die Inquisition zu Tode verurteilt wurden. Betitelt wird dieser Roman auch mit >Der Medicus von Padua und was ihm die Toten erzählten<, was auch ein sehr passender Titel ist.
Verena ist eine Kräuterfrau, der die Flucht vorm Scheiterhaufen gelingt. Sie kämpft sich durch und probiert ihr Glück als Johann Lederer in der italienischen Studentenstadt Padua. Dort trifft sie auf den Anatom Andreas Vesal, der vor Publikum einen Toten obduziert. Dann wird vor Augen aller Zuschauer ein Mann vergiftet und Vesal will den Fall klären. Dabei trifft er auf Johann, der ab sofort sein Gehilfe ist. Bei allen Ermittlungen geraten beide in eine Gefahr und Johann muss handeln.
Eine sehr guter historischer Roman, ein wunderbarer Schauplatz und eine ergreifende Geschichte, die erzählt wird. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und empfehle es mit 5 Sternen weiter.

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Veröffentlicht am 21.02.2025

Spannende Suche

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Verena entgeht nur knapp der Verbrennung als Hexe. Ihre Flucht führt sie nach Padua. Sie gibt sich inzwischen als Mann aus . Ihr Weg führt sie in eine Vorlesung des Arztes Vesal, der eine Obduktion vor ...

Verena entgeht nur knapp der Verbrennung als Hexe. Ihre Flucht führt sie nach Padua. Sie gibt sich inzwischen als Mann aus . Ihr Weg führt sie in eine Vorlesung des Arztes Vesal, der eine Obduktion vor Publikum durchführt. Während der Vorlesung bricht auf der Straße ein Student zusammen und stirbt. Schnell stellen Verena und Vesal fest das er vergiftet worden ist. Die Beiden machen sich auf der Suche nach dem Mörder...

Der Roman führt uns mitten in das Pedua des sechzehnten Jahrhunderts. Er erzählt von der damaligen Medizin und dem Leben damal. Der Fall um den ermordeten Studenten ist spannend und ich habe sehr gerne mitgerätselt was es für einen Grund gab den jungen Mann zu ermorden. Aber auch Verenas Geschichte hat mir sehr gefallen. Wird es ihr gelingen ihre Verkleidung aufrecht zu erhalten? Und verstrickt sie sich zu sehr in den Fall?

Eine sehr gelungene Mischung aus Krimi und medizinischer Geschichte mit großartigen und authentischen Figuren. Neben Verena und Versal ist unbedingt auch die Haushaltshilfe des Arztes zu erwähnen. Sie hat den Roman wirklich bereichert.

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Veröffentlicht am 05.12.2025

Toller Histo-Krimi

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Mein zweites Buch von Leon Morell (nach dem sixtinischen Himmel) und sicherlich nicht mein letztes.

Der Schreibstil liest sich flüssig und man merkt, dass der Autor gut recherchiert hat.
1540. Die Hauptdarstellerin ...

Mein zweites Buch von Leon Morell (nach dem sixtinischen Himmel) und sicherlich nicht mein letztes.

Der Schreibstil liest sich flüssig und man merkt, dass der Autor gut recherchiert hat.
1540. Die Hauptdarstellerin Verena wird wie viele Frauen, die mit Kräutern umzugehen verstanden, als Hexe verbrannt und kann nach Padua flüchten. Dort landet sie zufällig bei einer Obduktion des Arztes Andreas Vesal. Als ein Mod geschieht beginnen die beiden nach den Tätern zu suchen. Sie stellen fest, dass der Mann vergiftet wurde.

Mir gefällt diese Krimi-Histo-Mischung richtig gut. Und das will was heißen, denn das Genre ist hart umkämpft und nicht viel findet mein Wohlwollen. Also zuschlagen und selber lesen.