Cover-Bild Was fehlt, wenn ich verschwunden bin
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9,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Fischer Sauerländer
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 23.02.2017
  • ISBN: 9783733500405
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Lilly Lindner

Was fehlt, wenn ich verschwunden bin

»Warum isst du nicht mehr, April?«

April ist fort. Seit Wochen kämpft sie in einer Klinik gegen ihre Magersucht an. Und seit Wochen antwortet sie nicht auf die Briefe, die ihre Schwester Phoebe ihr schreibt. Wann wird April endlich wieder nach Hause kommen? Warum antwortet sie ihr nicht? Phoebe hat tausend Fragen. Doch ihre Eltern schweigen hilflos und geben Phoebe keine Möglichkeit, zu begreifen, was ihrer Schwester fehlt. Aber sie versteht, wie unendlich traurig April ist. Und so schreibt sie ihr Briefe. Wort für Wort in die Stille hinein, die April hinterlassen hat.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.12.2017

Sehr gelungenes Buch

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Das war mein erstes Buch der Autorin und ich war sehr positiv überrascht. Mir hat das Buch extrem gut gefallen. Außerdem war das Buch sehr berührend und ergreifend. Es geht um zwei Schwestern. April kämpft ...

Das war mein erstes Buch der Autorin und ich war sehr positiv überrascht. Mir hat das Buch extrem gut gefallen. Außerdem war das Buch sehr berührend und ergreifend. Es geht um zwei Schwestern. April kämpft seit Wochen in einer Klinik gegen ihre Magersucht an und ihre Schwester Phoebe versteht die Welt nicht mehr. April reagiert auf keinen einzigen Brief von Phoebe. Phoebe hat so viele Fragen über April und keine einzige wird beantwortet. Man liest praktisch nur die Briefe, die Phoebe an April schreibt. Und am Ende liest man die Briefe von April an Phoebe. Bei dem Buch habe ich mehr als ein Taschentuch verbraucht. Lange habe ich noch über das Buch nachgedacht, weil es mich so berührt hat. Großartige 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung von mir.

Veröffentlicht am 20.12.2017

Jahreshighlight!

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Ein zutiefst ergreifendes Buch und zugleich ihr erstes Jugendbuch hat die deutsche Autorin Lilly Lindner geschrieben: “Was fehlt, wenn ich verschwunden bin”. Über die Beziehung zweier Schwestern, die einander ...

Ein zutiefst ergreifendes Buch und zugleich ihr erstes Jugendbuch hat die deutsche Autorin Lilly Lindner geschrieben: “Was fehlt, wenn ich verschwunden bin”. Über die Beziehung zweier Schwestern, die einander alles bedeuten, über die Geschichte einer Magersucht, über Wortgewandheit und Klugheit und über die Sehnsucht verstanden zu werden. Traurig und humorvoll zugleich. Mit Tiefgang und einer Sprache, die so außergewöhnlich schön ist, dass man sich am liebsten die Sätze seitenweise bunt anmalen möchte. Ein Leseerlebnis, das sich denfinitv lohnt! Nicht nur für Jugendliche ab 13 Jahren, sondern auch für Erwachsene.

Berlin. Phobe ist neun Jahre alt. In ihrer Familie ist nichts mehr so wie es war. Denn ihre große Schwester April ist nicht mehr da. Die 16-jährige ist in einer Klinik wegen Magersucht, wobei Phobe noch nicht so ganz verstehen kann, was genau das ist. Aber eines weiß sie: sie vermisst ihre Schwester ganz schrecklich! “Meine liebe, liebe April — wenn du nur bald gesund wirst und endlich wieder bei uns bist. Ohne dich sind wir nämlich nicht ganz. […] Eine halbe Mama. Ein halber Papa. Und nur noch ein kleines Stück ich. Ohne dich bin ich nämlich nicht einmal halb.” (Zitat aus “Was fehlt, wenn ich verschwunden bin”, S. 38). Und deshalb schreibt Phoebe ihrer Schwester mit größtem EiferBriefe. Monatelang. Ohne jemals eine Antwort zu bekommen. Sie erzählt von ihrem Schulalltag, von ihren Eltern, die so traurig und voller Sorgen sind. Auch dass sie manchmal von zu Hause weggeht. Um einfach mit dem Bus durch die Stadt zu fahren oder an Orte zu gehen, die sie an April erinnern. Mit ihrer Wortklugheit begegnet sie ihren überforderten Eltern: “Also habe ich Papa versprochen, dass ich nicht mehr weglaufe. Dabei war ich gar nicht verschwunden. Ich wusste schließlich die ganze Zeit über, wo ich war. Und wenn man weiß, wo man ist, dann ist man da und nicht weg.” (S. 71) Manchmal sucht sie Aprils Nähe auch in deren Zimmer. Sie legt sich in deren Bett und macht dabei auch nichts unordentlich. Sogar ihr aktuelles Lieblingsbonbon schickt sie ihrer Schwester per Post mit. Auch wenn sie es jetzt vielleicht nicht essen kann, es wäre ja lange haltbar. Doch dann vergeht der Sommer und es kommt der Winter…

Lilly Lindner ist ein sprachliches Phänomen! Sie schreibt mit einer Wortgewalt, über die man nur staunen kann. Wobei sie in ihrem jetzigen Buch ein wenig sanfter wirkt und sie geradezu behutsam mit ihren Figuren umzugehen weiß. Mit Phoebe hat sie einen ganz besonderen Charakter geschaffen. Ein Mädchen, das mit so klarer Logik zu reden weiß und von solch kindlicher Klugheit erfüllt ist: “Wir haben uns Sorgen gemacht!”, hat Mama geschimpft. “Ihr seid erwachsen”, hast du gesagt. “Das gehört dazu.” “Was?”, hat Papa gefragt. “Na, hast du schon einmal einen Erwachsenen ohne Sorgen getroffen?”, hast du zurückgefragt, “Ich glaube nicht, dass es so etwas gibt”. (S.258)
Phoebe plappert am liebsten ohne Unterlass. Und wenn ihr Vater sie einmal bittet, doch wenigstens mal fünf Minuten still zu sein, so kann sie ihm sogar ihre Gefühl, durch seine Worten verletzt worden zu sein, ganz deutlich sagen: “Da habe ich zu Papa gesagt, dass er seine Worte etwas sorgfältiger wählen muss, weil ich eine Tochter bin und kein Sohn, obwohl wir mittlerweile manchmal in den Park gehen zum Fußballspielen, und dass Töchter nun mal sensibler sind als Söhne.” (S. 26) Und ihr Vater entschuldigt sich sogar anschließend bei ihr. Doch so sehr Phoebe mit Worten auch umzugehen weiß, in ihrer Umgebung hat sie es damit nicht immer leicht. In der Schule muss sie ihre Sätze ständig erklären und auch ihre Eltern flüchten oft vor ihrer gewieften Logik. Doch Phoebe weiß auch um die Wichtigkeit des Schweigens: “Denn egal, wie viele Worte es gibt, und egal, wie anmutig man sie benutzen kann, es gibt Momente, da muss man sein Glück für sich behalten, damit die Worte den Klang der wundersamen Stille nicht zerstören. Glück braucht keine Worte. Glück hört man auch so.” (S.162/163)
Sehr viel geschwiegen hat auch Phoebes Schwester. Zum Schluss hat sie einfach aufgehört mit ihren Eltern zu sprechen. Warum, das erfährt man im zweiten Teil von “Was fehlt, wenn ich verschwunden bin”. Dieser wird ebenfalls in aneinandergereiten Briefen aus Aprils Sicht erzählt: “Ich war neun Jahre alt, so alt wie du jetzt bist, als ich meine Stimme aufgegeben habe. Mama hat damals zu mir gesagt: “Verdammt, April! Kannst du nicht einmal fünf Minuten lang wie ein ganz normales Kind sein?” Und Papa hat hinzugefügt: “Du bist ein Wortungeheuer.” (S. 216) Dieser Zeitraum makierte auch den Beginn von Aprils Krankheit. Ihrem Wunsch sich aufzulösen. Ihre Eltern konnten mit ihr nie etwas anfangen. Sie haben sie nie wirklich gesehen. Das liest sich sehr, sehr traurig. Deshalb ist es nun April, die ihrer Schwester Mut macht, ihre Worte nie zu verlieren. Um gehört zu werden. Und nicht unterzugehen in dieser Welt. So wie sie.
Phoebe nun noch einmal aus der Perspektive von April zu erleben, macht einen ganz besonderen Reiz der Geschichte aus und gibt dem Leser noch mehr Möglichkeit dieses bezaubernde Mädchen kennenzulernen. Ein Mädchen, das ihren selbst gebauten Schneemann mit einem Schlitten durch die Gegend zieht und ihn später dann in der Tiefkühltruhe vor dem Auftauen retten will. Ein Mädchen, das sich in einer Decke einwickelt und sich wieder daraus entfaltet, um “sich zu entfalten” (worüber ihr Vater nur den Kopf schüttelt).
Dem Leser wird nun aber auch erklärt, warum April ihrer Schwester nicht geantwortet hat. Warum sie ihre Briefe niemals abgeschickt hat. Und was danach geschah, als der Winter kam… Auch die Beziehung der Schwestern wird mehr als deutlich dargestellt: “Ich liebe dich, Phoebe. Du bist nicht einfach nur meine kleine Schwester. Du bist mein Leben.” (S. 260)

Fazit: Poetisch, kraftvoll, amüsant und gefühlvoll! Dieses Buch wird jetzt schon definitiv eines meiner Jahreshighlights bleiben!

Veröffentlicht am 01.10.2017

Sehr bewegend! :-((

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Was für ein Buch! Dieses Buch hat so eine Wucht, das es einen umhaut. Ich habe noch nie etwas vergleichbares gelesen. Nicht mal im Ansatz.

Meine Meinung:

Das Buch ist in Briefen geschrieben. Die von ...

Was für ein Buch! Dieses Buch hat so eine Wucht, das es einen umhaut. Ich habe noch nie etwas vergleichbares gelesen. Nicht mal im Ansatz.

Meine Meinung:

Das Buch ist in Briefen geschrieben. Die von Pheobe und die ihrer Schwester. In den Briefen kommen so viele Gefühle und Emotionen rüber, das man einige Päckchen Taschentücher braucht, um seine Tränen zu trocknen. Die Geschichte der beiden Schwestern, die sich über alles lieben, mehr als jemanden sonst, ist überwältigend. Jedes Mal, wenn man einen Brief der Schwestern liest, spürt man diese tiefe Verbundenheit der beiden. Beide würden alles füreinander tun, und das spürt man mit jedem Wort, mit jedem Satz, den die beiden schreiben.

Das die beiden durch Aprils Krankheit auseinander gerissen werden, ist für Pheobe schwer zu verkraften. Aber sie versteht ihre Schwester. Mehr als jemand sonst. Mehr als ihre eigenen Eltern, die mit der ganzen Situation überhaupt nicht zurecht kommen. Pheobe sieht ihrer Schwester direkt ins Herz und fühlt mit ihr. Pheobe sieht April. Sieht nicht nur ihren Körper, sondern ihr Herz, ihre Seele. Das zu lesen, diese Verbundenheit, es ist kaum zu beschreiben, was diese Worte - diese Briefe - in einem entfachen können.

Man bekommt bei diesem Buch eine Vielfalt an Emotionen vermittelt. Jede Facette ist ist vertreten. Man fühlt Liebe, Verbundenheit, Schmerz, Hunger nach Leben.

Das Buch regt sehr zum Nachdenken an. Nicht nur, weil es um Magersucht geht, sonder auch was die Beziehung der Eltern zu ihren Kindern angeht. Ich konnte mich bei jedem Satz, bei jeder Tat der Eltern gegenüber der Kinder, ärgern. Ich hatte den Eindruck als würden sie nicht wissen, was sie mit ihren Worten, Taten anrichteten.

Die Magie, der beiden Schwestern - mit Wörtern umzugehen und sie gezielt einzusetzen - ist wirklich toll. Beide verbindet diese schöne Gabe.

Lilly Lindner hat hier ein echtes Meisterwerk geschaffen. Es ist nichts was man mal zwischendurch liest. Man muss sich mit diesem Buch beschäftigen. Man muss darüber nachdenken. Ich bin froh, das ich mich mit anderen darüber austauschen konnte und auch die Meinungen anderer hören konnte. Dieses Buch ist nichts, was man - nach dem lesen - einfach beiseite legt und das nächste anfängt. Man muss sich austauschen, sonst platzt man von seinen unausgesprochenen Worten.


Fazit:

Mich hat dieses Buch wirklich überzeugt. Es ist voller Emotionen und die Verbundenheit und Liebe der beiden Schwester ist ist so überwältigend, dass es kaum Worte dafür gibt. Man muss es fühlen!

Bitte lest dieses Buch, ich möchte es euch wirklich ans Herz lesen. Und wenn ihr es tut, haltet immer ein Päckchen Taschentücher bereit. Hier bleibt kein Auge trocken.

Veröffentlicht am 15.08.2017

Was fehlt wenn ich verschwunden bin

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Ein wortgewaltiges und wunderschön geschriebenes Buch über das Leben mit einer teuflischen Krankheit und das, was Kinder für Eltern eigentlich sein sollten: Magie, Staunen und ein selbst erschaffenes Wunderwerk ...

Ein wortgewaltiges und wunderschön geschriebenes Buch über das Leben mit einer teuflischen Krankheit und das, was Kinder für Eltern eigentlich sein sollten: Magie, Staunen und ein selbst erschaffenes Wunderwerk der Gene. Am Ende lässt einen der Roman in Tränen aufgelöst, fassungslos, traurig und sehr aufgewühlt zurück.

Veröffentlicht am 25.06.2017

Wortgewaltig

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Meine Meinung: Das ist wieder eines der Bücher, bei denen es mir sehr schwer fällt eine Rezension zu schreiben. Um es mit Phoebes Worten auszudrücken: Ich könnte gerade sehr gut einen Literaturagenten ...

Meine Meinung: Das ist wieder eines der Bücher, bei denen es mir sehr schwer fällt eine Rezension zu schreiben. Um es mit Phoebes Worten auszudrücken: Ich könnte gerade sehr gut einen Literaturagenten gebrauchen, der mit einem Aktenkoffer und einem Schmetterlingsnetz durch die Stadt streift und Wörter sammelt. Für mich, damit ich euch mit meinen Worten, so begrenzt sie auch sind, meine Gefühle für dieses Buch und meine Meinung dazu erzählen kann.
Werther hat es uns vorgemacht. Wir lieben Briefromane. Wieso? Weil Briefe so unglaublich ehrlich sind. Weil wir alle unsere Gefühle offenbaren können, wenn wir kein Gegenüber vor uns haben. Nein, wir schreiben einfach. Für uns oder für jemand anderen. Wir schreiben alles heraus, weil es niemanden gibt der uns stoppt, der sagt Halt! Ich will davon nichts hören. Wir schreiben einfach und lassen alles raus. Und manchmal ist das auch wichtig. Sehr wichtig sogar. So wichtig, wie bei Phoebe und April. Zwei Geschwister so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Doch so wie der Tag die Nacht braucht, braucht April Phoebe und Phoebe braucht April. Doch das einzige was ihnen bleibt sind Briefe, seit April in einer Klinik ist, da sie magersüchtig ist und Phoebe zu Hause sitzt, wo alles zerbricht ohne ihre Schwester, ihren Anker.
Und eben weil Briefe so unglaublich ehrlich sind und weil Phoebe und April nur noch Briefe haben um einander nah zu sein, bekommen wir die volle Gefühlsladung von ihnen. Trauer, Wut, Verzweiflung aber auch Freude, Glück und Besonderheiten. Das alles findet Platz in ihren Briefen, in Worten, die uns Lachen und Weinen lassen, uns aufatmen lassen oder uns verzweifeln lassen. Aber vor allem eins machen sie: Nachdenklich.
Wortgewalt. Das ist das Wort, was gerne benutzt wird um Phoebes Aufsätze oder Briefe zu beschreiben. Von Frau Neumann, ihrer Deutschlehrerin, von Jerry, dem Vater ihrer Freundin aber auch von April. Wortgewalt ist das was Phoebe hat. Und Lilly Lindner. Denn Phoebes und Aprils wundervolle und gewaltigen Worte stammen aus keiner anderen Feder als Lilly Lindners. Sie ist ein Ausnahmetalent, kann so gut mit Wörtern umgehen wie keine andere und ist schuld daran, dass ich dieses Buch so liebe. Danke Lilly Lindner, für dieses wundervolle Buch, zu dem mir weitere Worte fehlen.
Und weil mir die fehlen habe ich noch Zitate für euch. Zwar hätte ich hunderte herausschreiben können, geben tue ich euch aber nur 5, ihr lieben Wörterverrater und Geschichtenfänger:
Seite 60: Und wenn ich verschwunden bin, wer sucht nach mir?
Wenn alle die Augen verschließen.
Bin ich unsichtbar.

Seite 121: Und dann hat Frau Neumann noch gesagt, ich hätte Wortgewalt.
Es klang, als wäre ich kriminell.
Dabei schreibe ich doch nur Briefe.

Seite 127: Die Zeit zu schätzen ist nicht leicht wenn sie stillsteht.
Seite 251: Liebe Phoebe, deine Briefe zu lesen ist wie Urlaub in Buchstaben zu machen.

Seite 377: Phoebe, du wirst es schaffen, denn du hast jemanden, der dich findet. Zwischen all deinen Worten und jedem falsch gesetztem Komma.

Bewertung: Dieses wortgewaltige und wundervolle und emotionale Buch von Lilly Lindner hat mich sprachlos gemacht. Mir fehlen die Worte. Ich kann nicht anders und muss diesem Buch 5 von 5 Füchschen geben. Es hat mich verzaubert und sollte in mehr Bücherregalen zu finden sein.
Vielen Dank an den Fischer Verlag, der mir das Buch als *Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.