Cover-Bild Was fehlt, wenn ich verschwunden bin
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9,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Fischer Sauerländer
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 23.02.2017
  • ISBN: 9783733500405
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Lilly Lindner

Was fehlt, wenn ich verschwunden bin

»Warum isst du nicht mehr, April?«

April ist fort. Seit Wochen kämpft sie in einer Klinik gegen ihre Magersucht an. Und seit Wochen antwortet sie nicht auf die Briefe, die ihre Schwester Phoebe ihr schreibt. Wann wird April endlich wieder nach Hause kommen? Warum antwortet sie ihr nicht? Phoebe hat tausend Fragen. Doch ihre Eltern schweigen hilflos und geben Phoebe keine Möglichkeit, zu begreifen, was ihrer Schwester fehlt. Aber sie versteht, wie unendlich traurig April ist. Und so schreibt sie ihr Briefe. Wort für Wort in die Stille hinein, die April hinterlassen hat.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.09.2018

Das Leben in Briefen

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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Phoebe vermisst ihre ältere Schwester April sehr, die schon seit längerer Zeit stationär in einer Klinik zur Behandlung ihrer Magersucht untergebracht ist. Die kleine Schwester ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Phoebe vermisst ihre ältere Schwester April sehr, die schon seit längerer Zeit stationär in einer Klinik zur Behandlung ihrer Magersucht untergebracht ist. Die kleine Schwester macht sich große Sorgen, das kann man auch in den rührenden Briefen, die sie täglich an ihre Schwester schreibt, spüren. Die Eltern können mit Phoebe nicht über die Krankheit von April sprechen, da sie es selbst kaum damit zurechtkommen und auch in der Klinik darf Phoebe ihre Schwester nicht besuchen. So ist sie mit ihren Gedanken über die Krankheit ziemlich alleine gelassen und schreibt all ihre Gedanken und Erlebnisse in Briefen nieder, die sie an ihre Schwester schickt. Obwohl sie keine Antwort bekommt, schreibt sie unaufhörlich weiter. Phoebes einziger Trostspender ist der Familienhund, der jetzt auch vermehr ihre Nähe sucht.

Meine Meinung zum Buch:
Lilly Lindner schreibt sehr klar und in einfacher Sprache aus der Sicht eines Kindes, was in einer Familie vorgeht, wenn ein Familienmitglied schwer krank ist und sie beschreibt auch wie unterschiedlich die beiden Elternteile bzw. Phoebe mit der Erkrankung ihrer Schwester umgehen und wie die Familie langsam daran zerbricht. Ebenso ist die Krankheit Magersucht für viele immer noch ein Tabuthema, das totgeschwiegen wird und die Angst der Eltern macht sich auch darin bemerkbar, dass nun auch das Essverhalten der jüngeren Tochter kritisch beobachtet wird. Durch die miteinbeziehende Schreibweise der Autorin, kann man sich sehr gut in die Situation der Familie und insbesondere in die kleine Schwester Phoebe hineinversetzen.
Sehr gut gefallen hat mir dann auch etwa in der Mitte des Buches der Wechsel zu April, die Briefe an ihre Schwester Phoebe beantwortet, aber ihr nicht schickt, da sie Angst hat, dass die Briefe nicht bei ihrer Schwester ankommen oder ihre Mutter die Briefe verstecken könnte. April beschreibt die Krankheit aus ihrer Sicht und geht auch komplett anders damit um. Ebenfalls ist deutlich zu erkennen, dass sie hin- und hergerissen ist, denn einerseits möchte sie sehr gerne wieder bei ihrer kleinen Schwester sein, aber auf der anderen Seite spürt sie auch, dass sie schon zu tief in die Magersucht hineingerutscht ist, sodass es für sie keinen Ausweg mehr gibt.
Ebenfalls sehr gelungen finde ich die poetische Auseinandersetzung mit Wörtern und die Wortspielereien und das Erfinden von neuen Wörtern bzw. das neu interpretieren von Wörtern durch die beiden Schwestern, dies hat dem Buch eine zusätzliche positive literarische Wende gegeben. Und auch das Thema, dass Eltern durch ihren anstrengenden Arbeitsalltag immer weniger Zeit und Geduld für ihre Kinder aufbringen können oder Zeit haben, sich mit ihnen auseinanderzusetzen und richtig zuzuhören oder gemeinsam Zeit zu verbringen, hat das Buch sehr deutlich angesprochen. Auch Phoebe und April werden eher als störend empfunden, wenn sie Fragen stellen, werden diese ignoriert und wenn sie sich austoben, werden sie nach draußen geschickt, damit sie nicht so viel Unordnung und Chaos ins Leben der Erwachsenen bringen. Dadurch haben sich die beiden von ihren Eltern immer weiter entfernt, aber die Schwestern sind dadurch noch enger zusammengewachsen.

Titel und Cover:
Der Titel klingt poetisch und weist schon sehr gut auf den Inhalt des Buches hin und das Cover ist optisch sehr ansprechend gestaltet, sodass man das Buch gerne in sein Bücherregal stellt.

Mein Fazit:
Das Buch ist keine leichte Kost, im Gegenteil, es ist auch sehr traurig und teilweise aussichtslos, trotzdem habe ich es auch sehr schön gefunden, vor allem die starke Bindung der beiden Schwestern, die in einer wenig herzlichen Familie aufwachsen, habe ich sehr rührend gefunden. Das Buch eignet sich auch sehr gut zum Lesen für Mädchen im Teenageralter mit ihren Eltern, damit man dann eine gemeinsame Grundlage hat um über das Thema Magersucht zu sprechen.

Veröffentlicht am 05.09.2018

Ein literarisches Meisterwerk!

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In diesem Buch geht es um die Geschichte von April und Phoebe. Sie sind Schwestern, doch April kann nicht bei ihrer kleinen Schwester Phoebe sein, da sie an Magersucht erkrankt ist und in eine Klinik eingewiesen ...

In diesem Buch geht es um die Geschichte von April und Phoebe. Sie sind Schwestern, doch April kann nicht bei ihrer kleinen Schwester Phoebe sein, da sie an Magersucht erkrankt ist und in eine Klinik eingewiesen wurde. Daraufhin beginnt Phoebe Briefe an April zu schreiben, welche allerdings nicht beantwortet werden. Doch die Kleine gibt nicht auf! Und daraus besteht das Buch auch: Aus unzähligen Briefen mit wortgewaltigen und gefühlvollen Worten voller Schmerz und Leid. Einmal aus der Sicht von Phoebe und ab der Mitte aus der Sicht von April. Wie erleben die Geschichte also aus der Sicht der Angehörigen und aus der Sicht der Betroffenen.

Phoebe ist eine hochbegabte 9-jährige und mit ihrem Verstand und ihrem Wissensdurst macht sie ihre Eltern ganz verrückt. Doch nur April kann sie verstehen. Phoebe vergöttert April und möchte so sein wie sie, aber nicht so krank. Die 9-jährige merkt, dass etwas nicht in Ordnung ist, weiß aber auch nicht wirklich, was mit ihrer großen 16-jährigen Schwester los ist und was es mit ihrer bösen Freundin Ana (Anorexia nervosa = Magersucht) auf sich hat. Mehr möchte ich nicht verraten.

Denn mein Leben besteht aus Worten.
Aus Worten für dich, April.
Das ist alles, was ich noch habe.
- Phoebe

Lilly Lindner konnte mich mit ihrem poetischen Schreibstil sofort begeistern. Ihre Gedanken sind einfach so leicht und doch so schwer. Ich habe überhaupt keine Worte dafür. Man fliegt nur so durch die Seiten und will einfach mehr von dieser Geschichte, den Charakteren und den unglaublich toll ausgewählten Worten. Ich bin immer noch hin und weg. Sobald ich mit jemandem über die Geschichte sprechen möchte reagiert mein Körper direkt mit Gänsehaut und Tränen.

Seit langer Zeit hat mich eine Geschichte nicht mehr so sehr berührt wie diese. Sie zeigt uns wie wichtig es ist einander zuzuhören und auf andere zu achten und einzugehen. Ich kenne (zum Glück?) niemanden der an Magersucht erkrankt ist, aber dennoch habe ich nun ein Gefühl dafür bekommen.

So verloren sind wir. Ohne dich.
In deinem Raum.
- Phoebe

Nachdem ich nun auch etwas über Lilly Lindner recherchiert habe und sie selbst an Magersucht erkrankt ist, bin ich noch mitgenommener, als ich es sowieso schon bin. Mir fehlen einfach die Worte um auszudrücken, wie wunderbar ich dieses Buch finde.

Fazit
Eine Geschichte über die Macht der Worte! Die Geschichte zeigt wie wichtig es ist miteinander zu reden und aufmerksam zu sein. Eine ganz große Leseempfehlung! Nichts für zartbesaitete, da es doch sehr "real" und heftig zugeht. Ein literarisches Meisterwerk!

Erhältlich im Buchhandel eures Vertrauens oder direkt beim Verlag.

Eure Neni ♥

Veröffentlicht am 21.08.2018

Rezension Was fehlt wenn ich verschwunden bin

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Als absoluter Coverkäufer, fällt mein Blick immer zuerst darauf. Ich finde es sehr schön, die Farben harmonieren miteinander und die Schmetterlinge stellen für mich Verletzlichkeit, Zerbrechlichkeit, aber ...

Als absoluter Coverkäufer, fällt mein Blick immer zuerst darauf. Ich finde es sehr schön, die Farben harmonieren miteinander und die Schmetterlinge stellen für mich Verletzlichkeit, Zerbrechlichkeit, aber auch Stärke dar. Dies war mein 4. Buch, welches ich von Lilly Lindner gelesen habe und ich bin ein großer Fan ihrer Worte. Ich hatte eine gewisse Erwartungshaltung und ich kann schon vorweg nehmen das ich nicht enttäuscht wurde.
Es geht um zwei Schwestern, April und Phoebe, die sich gegenseitig Briefe schreiben, da April in einer Klinik ist, weil sie an Magersucht leidet.
Es beginnt mit den Briefen von Phoebe an April. Phoebe beschreibt darin, wie das Leben zuhause ist, was sie in der Schule und in der Freizeit erlebt, Erinnerungen mit ihrer großen Schwester April und wie sehr sie, sie vermisst. Besonders tragisch ist für sie, das sie scheinbar nie eine Antwort bekommt.
Am Anfang hat es mich etwas irritiert nur Phoebes Geschichte zu lesen, aber ich habe mich schnell daran gewöhnt. Im Mittelteil des Buches wechselt die Sicht zu April. Sie beantwortet jeden von Phoebes Briefen, darf sie allerdings nicht abschicken. Sie erzählt sehr viel über ihr Leben in der Klinik, ihre Gefühle und wie sie an der Magersucht erkrankt ist und davon wie sehr sie Phoebe vermisst. Die Briefe werden Phoebe irgendwann erreichen, weil sie Hilfe von unerwarteter Seite bekommen. Den Kontakt zueinander ist den Schwestern, durch ihre Eltern nämlich strengstens untersagt. .
Mein Fazit: Ich konnte mich sehr schnell in die Geschichte einlesen und auch einfühlen. Ich habe mit beiden Schwestern sehr mit gelitten. Die Eltern kamen mir teilweise sehr unsymphatisch und unemphatisch vor, auch wenn es für sie ebenfalls eine schwere Situation ist. Es wird aber auch viel in die Vergangenheit geblickt und in diesen Momenten konnte ich April noch viel besser verstehen. Die zwei Freundinnen von Phoebe und deren Eltern, fand ich wieder rum sehr liebenswert und sie haben Phoebe versucht gut zu unterstützen und in ihrem Kummer aufzufangen, was den Eltern in meinen Augen weniger gelungen ist. Die Briefe haben mich tief berührt, die letzten 80 Seiten habe ich durchgehend geheult. Lilly Lindner hat alle meine Erwartungen an das Buch übertroffen. Mittlerweile habe ich alle Bücher von ihr gelesen und ich werde jedes weitere lesen.
Eine dicke fette Empfehlung von mir.

Veröffentlicht am 17.07.2018

Wunderschön, tiefgründig und traurig

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Mein absolutes Highlight 2014. Unbeschreiblich. Großartig! Tiefgründig! Wortgewaltig! Fulminant! Ergreifend! Dramatisch! Liebenswert! Einzigartig! Einfach genial.
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Ich muss ehrlich sagen, dass mir schier ...

Mein absolutes Highlight 2014. Unbeschreiblich. Großartig! Tiefgründig! Wortgewaltig! Fulminant! Ergreifend! Dramatisch! Liebenswert! Einzigartig! Einfach genial.
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Ich muss ehrlich sagen, dass mir schier die Worte fehlen. Nun habe ich fast 2 Wochen gewartet, um das Gelesene sacken zu lassen, da ich dachte, dann fiele es mir leichter, eine Rezension zu verfassen, die diesem Buch wirklich gerecht wird - aber es fällt mir noch immer unheimlich schwer.
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Dieses Buch hat mich zutiefst bewegt denn irgendwie habe ich etwas ganz anderes erwartet.
Es ist ja wieder eines dieser Bücher, die einen besonderen Hype ausgelöst haben. Da bin ich ja bekanntermaßen immer recht vorsichtig. So auch hier. Ich hatte mir vorgenommen, ohne große Erwartungen an dieses Buch heranzugehen.
Und ganz ehrlich - selbst wenn ich meine Erwartungen bis in de Himmel gesteckt hätte - sie wären übertroffen worden!
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Allein der Aufbau des Buches ist absolut genial gelöst. Es handelt sich ja um ein Werk in Briefform - 2 Schwestern schreiben sich Briefe. Die kleine ist zu Hause, während die große aufgrund der Tatsache, dass sie an Magersucht leidet, in einer entsprechenden Klinik.
Die Briefe werden jedoch - zum Glück - nicht konventionell hin- und her geschrieben...
Der erste Teil des Buches ist Phoebe und ihren Briefen, ihren Gedanken und Empfindungen gewidmet - der zweite dann April, die sich wiederum ihrer kleinen Schwester mitteilen möchte.
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Das wirklich besondere ist neben der unheimlichen Tiefe - dieses Buch geht absolut unter die Haut - die einmalige Wortgewalt!
Gerade Phoebe wird durch die Autorin eine unsagbare Reife verliehen - der Schreibstil ist einzigartig und großartig. Einfach wundervoll. Ich kann es kaum beschreiben, man muss dieses Buch wahrscheinlich selbst gelesen haben, um mich nachvollziehen zu können. :)
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Die ganze Atmosphäre ist unglaublich passend, die Charaktere so authentisch, als würden sie nebenan wohnen und die Dramatik derart greifbar, dass das eine oder andere Tränchen kaum zu vermeiden ist.
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In meinen Augen eines der besten Bücher, die ich in den letzten Jahren gelesen habe.

Veröffentlicht am 07.03.2018

Mir fehlen die Worte

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„April, du darfst dich nicht verschwenden.
Es gibt dich noch nur einmal.“ (S. 63)

Es gibt Bücher, die sind super schwer zu rezensieren, weil ich alle Worte, die ich dazu sagen möchte, gar nicht richtig ...

„April, du darfst dich nicht verschwenden.
Es gibt dich noch nur einmal.“ (S. 63)

Es gibt Bücher, die sind super schwer zu rezensieren, weil ich alle Worte, die ich dazu sagen möchte, gar nicht richtig greifen kann. Dieses Buch gehört dazu. Da stehen so viele Worte drin, so viele tolle Sätze, die berührend sind, sich in dein Herz bohren und es nie wieder verlassen, und trotzdem ersticke ich an diesen Worten.

Dieses Buch ist die Geschichte von April und Phoebe, und was passiert, wenn Eltern ein Lieblingskind haben. Es geht um zwei Schwestern, die sich verzweifelt aneinander klammern, weil niemand sie versteht. Die eine ist lebensfroh und eine Wortgewalt, die andere stirbt und ist verstummt. Es ist eine Geschichte über zwei wundervolle Mädchen und wie die Gesellschaft, in Form von Eltern, Lehrern, Verwandten, alles kaputt macht. Und ein bisschen ist es auch eine Liebeserklärung an die deutsche Sprache. Oder Sprache allgemein.

Phoebes Schwester April ist in einer Klinik und Phoebe hat begonnen ihr Briefe zu schreiben. Obwohl sie keine Antwort erhält, schreibt sie immer weiter und schickt fast jeden Tag einen Brief los. In den Briefen beschreibt sie alles, was sie erlebt, und der Leser lernt Phoebe als eine Erwachsene im Körper eines Grundschulkindes an. Oder eher ein ziemlich weitsichtiger, weiser Mensch im Körper eines Kindes. Diese Weitsicht, diese Worte, die so viel Wahrheit enthalten, machen ihren Eltern Angst.
April ist in einer Klinik und hat den Willen zu leben schon lange verloren. Einzig ihre Schwester hat sie verstanden, wahrgenommen und wirklich gesehen.

Ich will eigentlich gar nicht mehr zu dem Inhalt schreiben, denn Phoebe und April können ihre Geschichte immer noch am besten erzählen. Und auch wie sie ihre Geschichte erzählen, nicht nur die Briefform, sondern auch die Worte, die sie wählen, ist etwas ganz besonderes. Ich möchte dieses Buch nur noch halten und lieb haben, denn Phoebe und April sind mir sehr ans Herz gewachsen. Dabei sind die Umstände, warum die beiden getrennt voneinander sind, eher nebensächlich, denn die Ursachen dafür sind viel viel spannender. Und herzzerreißender. Wenn dann alle Tränen getrocknet sind, schaffe ich es vielleicht, in Worte zu fassen, was das Buch mit mir angestellt hat.