netter Roman für Zwischendurch, aber nicht mehr
Kaum in seinem Heimatort „Wilson Creek“ angekommen, muss der Witwer Gabriel McQueens gleich wieder los, denn sein Vater, der Sheriff des Ortes hat einen Auftrag für ihn. Durch einen drohenden Eissturm, ...
Kaum in seinem Heimatort „Wilson Creek“ angekommen, muss der Witwer Gabriel McQueens gleich wieder los, denn sein Vater, der Sheriff des Ortes hat einen Auftrag für ihn. Durch einen drohenden Eissturm, könnten sich einige Anwohner in Gefahr befinden, die etwas abgelegener wohnen und so soll Gabriel seine ehemalige Schulkollegin Lorelei, die alle nur Lolly nennen, warnen und aus ihrem einsam liegenden Elternhaus holen, bevor der Weg zu ihr für einige Tage abgeschnitten sein wird. Gabriel hat bei dieser Aktion gemischte Gefühle- sicherlich will er Lolly helfen, doch damals in der Schule waren sie sich nicht besonders grün und er hofft innständig, dass sie ihn nicht unverrichteter Dinge in der Kälte stehen lässt. Als Gabriel jedoch endlich ankommt, ist Lolly froh, dass Gabriel ihr zur Rettung eilt, denn Lolly wurde von zwei drogensüchtigen, brutalen Kleinganoven gefangen genommen, die sie ausrauben wollen. Kann Gabriel Lolly in Sicherheit bringen, bevor die bewaffneten Gangster Rache für den Fluchtversuch nehmen können?
Meine Einschätzung:
Wenn man im Vorfeld weiß, worauf man sich bei Linda Howards Roman „Eiskalte Verführung“ einlässt, wird man sicherlich mit einer ganz anderen Erwartungshaltung ans Lesen gehen und auch nicht zu enttäuscht sein, denn auch wenn der Roman nur 256 Seiten kurz ist und zudem in Großdruck veröffentlicht wurde, hält er doch wenigstens in Sachen Spannung das, was er verspricht. Im Grunde erinnert „Eiskalte Verführung“ vom Stil her eher an eine so genannte „Category Romance; einen Liebesroman in Kurzform oder auch aus einer Anthologie entnommen. Die Story als solche wartet mit einigen Spannungsmomenten auf; etwa wenn sich Gabriel und Lolly auf der Flucht vor den „Bösen“ befinden und natürlich versäumt es die Autorin auch nicht ihrem Heldenpaar eine kleine Love Story auf den Leib zu schreiben. Diese hat leider kaum Raum zur Entfaltung, weil der Hauptfokus auf der Suspense- Handlung liegt und einfach zu einer tiefgründigeren Liebesgeschichte viel mehr Seitenzahlen benötigt würden, als es hier der Fall ist. So wirkt die Love Story zu knapp und ist leider nicht mehr als schmückendes Beiwerk. Die winterliche Stimmung hat die Autorin dagegen sehr gut eingefangen und wenigstens der Kampf gegen das Gangsterpärchen ist spannend inszeniert. Es ist ein netter Roman für Zwischendurch, jedoch leider nicht mehr als das, es fehlen einfach mehr Tiefe, mehr Emotionen und wie gesagt einige Seiten mehr hätten der Geschichte nur gut getan.