Cover-Bild Hinterhaus
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10,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Weibliche Ermittler
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 31.05.2019
  • ISBN: 9783404178278
  • Empfohlenes Alter: bis 99 Jahre
Lioba Werrelmann

Hinterhaus

Kriminalroman

Ausgezeichnet mit dem GLAUSER-Preis 2020 als bestes Krimi-Debüt


Journalistin Carolin stolpert wider Willen in einen Kriminalfall, der sie tief in die Vergangenheit Ost-Berlins führt. In einem Hinterhaus in Prenzlauer Berg findet sie die Leiche eines seit Langem vermissten Jungen. Doch kaum jemand scheint sich an ihn erinnern zu wollen. Die Hausbewohner schweigen, und die Polizei ermittelt nur halbherzig.

Eigentlich hat Carolin andere Sorgen. Ihr Freund ist weg, sie hat keine Wohnung mehr und keinen Job. Aber ehe sie sichs versieht, ist sie dem Mörder zu nahe gekommen. So wird das Hinterhaus auch für Carolin zur tödlichen Falle ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.06.2019

Armes Berlin

3

Carolin , eine junge, mässig talentierte Journalistin, verliert zuerst den Freund und dann den Job. Im Hinterhaus am Prenzlauer Berg findet sie Unterschlupf in einer heruntergekommenen Wohnung. Dort stoesst ...

Carolin , eine junge, mässig talentierte Journalistin, verliert zuerst den Freund und dann den Job. Im Hinterhaus am Prenzlauer Berg findet sie Unterschlupf in einer heruntergekommenen Wohnung. Dort stoesst sie auf die Leiche eines kleinen Jungen, der seit langer Zeit vermisst wird. Caro, psychisch angeschlagen und obdachlos, wird in den Fall stärker hineingezogen, als ihr lieb ist und gerät selbst in Gefahr.
Hört sich nach einem spannenden Berliner Krimi an. Die Autorin hat jedenfalls eine Menge Fantasie, obwohl mir, ehrlich gesagt, an vielen Stellen weniger mehr wäre. Die Ereignisse überschlagen sich, vieles ist verwirrend und wirkt unglaubhaft oder unlogisch, ebenso wie die Figuren, die dermaßen schräg und überzeichnet sind, dass ich keine Lust verspürte, mich in sie hineinzuversetzen. Dabei steckt viel Potential in der Geschichte. Die Autorin kann schreiben, kann gute Bilder zeichnen, versteht es, Spannung zu erzeugen.
Trotzdem hat mir der Roman nicht gefallen und ich würde ihn auch nicht weiter empfehlen.
Schwerpunkt meiner Kritik ist der lässige Umgang mit dem sexuellem Mißbrauch von Kindern. Zum Beispiel sieht Caro in einer Szene, wie ein ca. 13 jähriges Mädchen von Gunther, dem Lebensgefährten ihrer besten Freundin Henry missbraucht wird. Sie holt weder die Polizei noch schreitet sie ein. Bei einem Gespräch mit Henry sagt diese, die Mädchen würden es alle freiwillig tun. Auch sie selber war als Kind missbraucht worden und hatte als Erwachsene mit einem minderjährigen Jungen sexuellen Kontakt. Das alles bleibt unreflektiert so stehen. Für mich ein absolutes NoGo.
Ein weiterer Punkt, warum mir das Buch nicht gefallen hat, waren die häufigen Schilderungen über Caros Ausscheidungen: „Kacken“, „Kotzen“ und „Pinkeln“, gerne detailliert geschildert. Auch die derbe Sexszene, in der Caro ihren Ex-Freund vernichten will gefällt mir weder in der Beschreibung der Handlung noch in deren Konsequenz. Auch das ist eine Straftat, die einfach so hingenommen wird.
Insgesamt viel Vulgäres, Ekelerregendes, Verwirrendes, aber auch Spannendes mit guten Vergleichen und Bildern. Mein Lieblingszitat: „Etwas ist in meiner Seele zerbrochen in jenen Tagen, und etwas anderes ist entstanden, etwas Hartes, Kaltes.“
Schade, dass die Autorin ihre Schreibqualitäten nicht anders umgesetzt hat.




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Veröffentlicht am 20.05.2019

Pipi, Aa, kalt und Kotze

6

Cover
Das Titelbild ist sorgfältig und passend zur Überschrift gewählt.

Schreibstil
Der beschissene Schreibstil ist unmittelbar an der Kotzgrenze angesiedelt und ging mir gehörig auf die Nüsse.

Meinung
Ich ...

Cover
Das Titelbild ist sorgfältig und passend zur Überschrift gewählt.

Schreibstil
Der beschissene Schreibstil ist unmittelbar an der Kotzgrenze angesiedelt und ging mir gehörig auf die Nüsse.

Meinung
Ich hatte zu Beginn meine Schwierigkeiten, aber als ich mich endlich auf die Story mit einem neutralen Blick einließ, kamen mir die Charaktere äußerst skurril bis total unsympathisch und die Atmosphäre sehr abstrakt, surreal und heruntergekommen, wie die schäbige Fassade auf dem Titelbild, vor. Bei mir wollte sich bis zum Schluss kein Lesevergnügen einstellen. Die ganze Szenerie fand ich einfach nur absurd bis abstoßend. Caro, die Protagonistin, hat meiner Meinung nach nicht mehr alle Nadeln am Zaun und die übrigen Figuren haben nicht viel mehr Latten an der Tanne. Das nachbarschaftliche Verhältnis gab mir beträchtlich zu denken. Ich habe das Buch nicht aus Begeisterung zu ende gelesen, sondern um meine Neugier zu befriedigen: Wie dämlich die Geschichte wohl verlaufen und enden mag?

Fazit
Wer Fäkalien (Pipi, Aa, Kacke, Scheiße, Pisse sowie Kotze) und schmutzigen Sex an dreckigen Orten mag, der wird bei dieser Lektüre garantiert einen Orgasmus nach dem anderen erleben. Die vereiterte Story hat mich sehr an Filme wie "Der goldene Handschuh" oder "Abbuzze" von Badesalz erinnert. Ich persönlich denke, dass eher ein jüngeres Publikum angesprochen wird. Von Anspruch kann auch keine Rede sein, es sei denn, man betrachtet diese Niveaulosigkeit als moderne Kunst. Außerdem ist es definitiv kein Kriminalroman, sondern ein Spannungsroman, der Richtung Psychothriller tendiert. Es gibt keine Ermittler. Die Handlung baut auf eine Verkettung von zufälligen Begebenheiten auf. Den einzigen Charakter, den ich irgendwie nachvollziehen konnte, war der fette Journalist Adrian.

Ob der Spruch "Lesen bildet" in unsere heutige Zeit noch einen Anspruch erhebt, bin ich mir nach diesem Roman nicht mehr ganz sicher. Ich investiere viel Zeit mit Lesen und heraus kommt nur noch Frust, Ekel und Unverständnis.

Kaufempfehlung
Kann man kaufen, kann man aber auch getrost sein lassen!