Only Friends - Malte & Joris

"Only Friends" spielt im fiktiven Tannstein und damit im selben Universum wie die Geschichte von Dacre und Caspar, den Protagonisten aus "I kissed a Boy" & "And I liked it", ist aber vollkommen unabhängig von dieser Geschichte lesbar. Während das erste Drittel des Buches aus der Perspektive von Joris und das zweite Drittel aus der Perspektive von Malte erzählt wird, wechseln sich beide Protagonisten im dritten Abschnitt immer wieder ab. Insbesondere dieser ungewohnte Aufbau der Erzählweise sorgt für viel Spannung. Das Buch ist der Beginn einer Reihe mit unterschiedlichen Protagonisten und daher in sich abgeschlossen.

Joris und Malte waren mir beide sofort sympathisch. Joris ist bisexuell, manchmal etwas unsicher und betreibt mit seiner besten Freundin/Stiefschwester einen TikTok-Kanal, auf dem sie sich regelmäßig zu Wetten herausfordern. Mit Joris' Schwester wurde ich erst nach einiger Zeit warm, da sie mir am Anfang etwas übergriffig erschien, doch zu Joris konnte ich sofort eine Verbindung aufbauen. Ich konnte seine Unsicherheiten, Gedanken und Sorgen gut nachvollziehen, insbesondere bzgl. Malte. Ich mochte aber auch sehr, dass Joris für sich einstand und mich immer wieder überraschen konnte. Einige wenige Male hätte ich mir gewünscht, dass er den Mut findet seine Ängste offener anzusprechen, aber das hat ihn nur authentischer wirken lassen.

Malte steht kurz vor seinem Abschluss und ist der Kapitän der Eishockey-Mannschaft. Er ist beliebt und gesellig, zugleich aber auch ganz anders, als der erste Blick auf ihn erwarten lassen würde. Ich war von seiner Feinfühligkeit positiv überrascht und habe sehr mit ihm gelitten, nicht nur wegen der Hindernisse, die sich Joris und ihm in den Weg stellen, sondern auch, weil noch so viele andere Probleme auf ihn lasteten. Ich mochte seine innige Freundschaft zu seinen Teamkollegen und die spannende Nebenhandlung, die sich dadurch ergeben hat.

Auch wenn der zweite Abschnitt aus Maltes Perspektive teilweise sehr bedrückend war, konnte mich die Handlung dort insgesamt mehr fesseln als im ersten Abschnitt, sodass ich das Buch kaum noch aus der Hand legen wollte. Zum Ende hin wurde ich dann mehrfach überrascht und habe mit den beiden Protagonisten gelitten, gelächelt und geträumt. Das Ende war einfach perfekt und macht zugleich neugierig auf die nächste Geschichte der Reihe.

Fazit:
Eine sehr schöne Liebesgeschichte zwischen zwei jungen Männern, die sich mit einigen sehr ernsten Themen beschäftigt, zugleich aber auch viele süße Szenen beinhaltet. Enge Freundschaften und die (ausgesuchte) Familie spielen ebenfalls eine sehr große Rolle. Ich kann das Buch sehr empfehlen!

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Vielen Dank an den BoD Verlag und Netgalley für das kostenlose Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

In Only Friends - Malte & Joris, dem ersten Band der Tannstein-Tigers-Reihe, erzählt Lisa F. Olsen die Geschichte zweier „Fremder“, die sich in einer Mischung aus Humor, Missverständnissen, inneren Kämpfen und Freundschaft kennenlernen. Das Buch ist in drei Teile gegliedert und ermöglicht so verschiedene Perspektiven auf das Geschehen.
Teil 1: Aus der Sicht von Joris
Im ersten Teil erleben wir die Geschichte aus Joris’ Perspektive. Obwohl er als ein eher ordnungsliebender Mensch beschrieben wird, scheint seine Freundin Jolene das genaue Gegenteil zu sein. Ihre Unordentlichkeit und ihre fehlende Rücksichtnahme darauf, was Joris stört, wirken auf mich leider wenig sympathisch und manchmal sogar nervig. Dieses Verhalten schränkt den Lesespaß ein wenig ein, da Jolene mit ihrer Art oft im Mittelpunkt steht und dadurch etwas die Freude an Joris’ Sicht nimmt.
Teil 2: Aus der Sicht von Malte
Der zweite Teil wird aus Maltes Perspektive erzählt und gefällt mir persönlich deutlich besser. Maltes Erlebnisse und Gedanken wirken nachvollziehbarer, und ich fand es interessant, mehr über sein „Geheimnis“ zu erfahren. Die Darstellung seines inneren Konflikts ist spannend und verleiht der Geschichte Tiefe. Ein wenig habe ich jedoch Joris’ Sichtweise vermisst, die hier zwischendurch sicherlich zusätzliche Facetten hätte einbringen können. Insgesamt ist Maltes Perspektive aber ein schöner Ausgleich und verleiht der Geschichte frischen Schwung.
Teil 3: Aus der Sicht beider Charaktere
Im letzten Teil wechseln sich die Perspektiven von Malte und Joris ab, und das ist meiner Meinung nach besonders gelungen. Hier nimmt die Handlung eine unerwartete Wendung, und das, was Joris widerfährt, geht unter die Haut. Maltes Reaktion und sein verständnisvolles, unterstützendes Verhalten in dieser schwierigen Situation sind einfach nur herzerwärmend und zeigen, wie stark ihre Verbindung ist. Der Wechsel zwischen beiden Perspektiven bringt die emotionalen Höhepunkte des Buches noch besser zur Geltung und verstärkt die Spannung.
Fazit:
Das Buch behandelt viele Themen, die im Leben junger Erwachsener eine Rolle spielen: von Missverständnissen und Freundschaft über Selbsterkenntnisse, Zusammenhalt und Liebe bis hin zu dem Mut, sich den Herausforderungen des Lebens zu stellen. Der Schreibstil ist leicht und flüssig, sodass sich die Geschichte angenehm und schnell lesen lässt. Die Emotionen werden authentisch und nachvollziehbar vermittelt, was mir sehr gut gefallen hat.
Insgesamt ein lesenswerter Auftakt der Tannstein-Tigers-Reihe mit kleineren Schwächen im ersten Teil, der aber ab der Mitte immer besser wird und eine herzerwärmende Freundschafts/Liebesgeschichte erzählt.
4/5 ⭐️

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