›Für deine Sünden sollst du büßen!‹ – diese beängstigende Nachricht erwartet die Radiopsychologin Samantha Leeds auf ihrem Anrufbeantworter. Es wird nicht die letzte Warnung bleiben. Schon bald wird außerdem klar, dass zwischen den Drohungen, die die Psychologin erhält, und der unheimlichen Mordserie, die New Orleans erschüttert, eine Verbindung besteht. Kann Samantha dem finsteren Racheengel entkommen, der ihre dunkelsten Geheimnisse zu kennen scheint? Schutz bietet ihr ein ebenso attraktiver wie mysteriöser Nachbar. Doch darf sie ihm wirklich trauen?
Bei "Pain - Bitter sollst du büßen" von Lisa Jackson handelt es sich um den Auftakt der New-Orleans-Reihe mit dem Ermittlerduo Rick Bentz und Reuben Montoya. Gleich auf der ersten Seite geht es spannend ...
Bei "Pain - Bitter sollst du büßen" von Lisa Jackson handelt es sich um den Auftakt der New-Orleans-Reihe mit dem Ermittlerduo Rick Bentz und Reuben Montoya. Gleich auf der ersten Seite geht es spannend los und der Leser wird förmlich in die Handlung gesogen. Aber der Thriller ist nicht nur spannend, zwischendurch wird die Handlung mit Witz und einer Prise Erotik aufgelockert und dadurch abwechslungsreich gestaltet.
Der Schreibstil von Lisa Jackson ist einzigartig. Geschickt weiß sie es, den Leser auf die falsche Fährte zu locken und wichtige Details erst nach und nach bekannt zu geben. Ich mag die Autorin, weil sie so zeitlos berichtet. Bis auf ein paar kleine, (kriminal)technische Dinge würde man nicht bemerken, dass das Buch Anfang 2001 veröffentlicht wurde. Es könnte genauso im Jahr 2020 geschrieben worden sein.
Das Buch zwingt den Leser richtig zum Mitdenken. Manchmal stellte ich mir eine Frage und wie, als hätte die Autorin meine Gedanken gelesen, gab es die Antwort zwei Seiten weiter. Auch der Fall ist unglaublich. Bizarr, ungewöhnlich und absolut schlüssig erzählt. Der Antagonist ist schlau, oft einen Schritt voraus und gnadenlos.
Sam ist eine wunderbare Protagonistin. Sie ist stark, lässt sich nicht unterkriegen und eine wahre Kämpferin. Viele andere, weibliche Protagonistinnen wären vor Angst erstarrt und in die Arme des Mannes gesunken. Nicht so Sam. Sie lässt sich nicht einschüchtern und kämpft für das Gute.
Die beiden Ermittler sind zwar präsent, aber nicht andauernd im Mittelpunkt. Man lernt sie kennen und darf sie bei der Recherche begleiten, aber trotzdem liegt das Hauptaugenmerk auf Sam.
Ein gelungener Auftakt mit einem nervenaufreibenden Fall. Ich bin absolut begeistert und werde auf jeden Fall die anderen Bücher der Reihe lesen.
5/5 ⭐
Manchmal geht aber auch alles schief: nicht nur der Urlaub entpuppt sich als Reinfall bei dem sich Sam auch noch am Fuß verletzt, auch ihre Beziehung geht in die Brüche, denn David ist eindeutig nicht ...
Manchmal geht aber auch alles schief: nicht nur der Urlaub entpuppt sich als Reinfall bei dem sich Sam auch noch am Fuß verletzt, auch ihre Beziehung geht in die Brüche, denn David ist eindeutig nicht der Richtige für sie. Als sie, wieder zu Hause, ihre Post öffnet ist ein anonymes Schreiben dabei, dass ihr Anlass zu größter Sorge gibt. Der Drohbrief bleibt jedoch nicht der einzige Hinweis darauf dass es einen Mann gibt, der Sam nach dem Leben trachtet. John, wie er sich selbst nennt, ruft immer wieder während und auch nach ihren gefragten Radiosendungen an um sie zu bedrohen. Er bezieht sich bei seinen Nachrichten auf einen Vorfall, der bereits einige Jahre zurück liegt und beinahe Sams Karriere als Radiopsychologin gekostet hätte.
Während Sam nicht weiß, wie sie mit ihrem Stalker umzugehen hat, wird sie dagegen von ihrer Chefin beschworen, unbedingt die Polizei einzuschalten. Die Detectives Benz und Montoya ermitteln aber nicht nur wegen Sams Stalker, sondern bekommen es mit einem Serienkiller zu tun, der weibliche Prostituierte umbringt. Kann es einen Zusammenhang zwischen dem Serienkiller und Sams Stalker geben? Als Sam Unterstützung von einem attraktiven und undurchschaubaren, neu zugezogenen Nachbarn erhält, ist sie insgeheim dankbar für seine Hilfe, denn sie lebt allein und fühlt sich schon seit einiger Zeit beobachtet. Ty Wheeler, ihr Nachbar ist ihr gegenüber aber auch nicht ganz ehrlich. Welches falsche Spiel spielt er mit ihr? Wem kann Sam vertrauen und wird es dem Stalker gelingen Sam zu töten?
Zunächst einmal sollte man wissen, dass es sich bei „Pain- Bitter sollst Du büßen“ um einen Lady Thriller von Lisa Jackson handelt, der bereits im Jahre 2006 in deutscher Übersetzung erschien und nun nochmals mit neuer, ansprechender Covergestaltung neu aufgelegt wurde. Ich bin ein Fan von Lisa Jacksons Krimis, allerdings merkt man es diesem Roman leider ein wenig an, dass er zu Jacksons ersten Ausflügen ins Lady-Thriller Genre gehört, selbst wenn er durchaus sehr spannende Momente zu bieten hat. Es ist der Auftakt zur „New Orleans Reihe“ in dem unter anderem das Ermittlerduo Rick Bentz und Reuben Montoya vorgestellt wird. Die Ausgangssituation ist zunächst einmal sehr interessant und auch die Atmosphäre von News Orleans wird von der Autorin sehr gut beschrieben und eingefangen. Obwohl Sam im Mittelpunkt des Geschehens steht, wird die Geschichte aber auch aus weiteren Perspektiven voran getragen. Zum einen offenbart Lisa Jackson die Gedankenwelt des Killers ihren Lesern, was einerseits für Nervenkitzel sorgt, andererseits aber auch stellenweise zu viel bzw. zu früh wichtige Hinweise über die Identität des Killers liefert. Neben dem Ermittlerduo Bentz und Montoya bekommt man aber auch Einblicke in Ty Wheelers Kopf, was ich dagegen sehr bemerkenswert fand. Ty ist ein interessanter Romanakteur und dabei so vielschichtig und geheimnisvoll, dass man sich wundert, dass Sam sich so schnell auf ihn einlässt. Zumal sie eigentlich gar nicht wissen kann, ob Ty vielleicht ihr gefährlicher Stalker ist.
Somit kommen wir zu Sam- eine Hauptakteurin, die leider nicht ganz meinem Lesegeschmack entsprochen hat. Sie entpuppt sich als ziemliche TSTL-Heldin, die leichtfertig und naiv jegliche Hilfe in den Wind schlagen will und während des Romans Dinge tut, die man einfach nicht nachvollziehen kann- als Beispiel: würde eine Frau, die Morddrohungen erhalten hat ihr Haus ohne es vorher abzuschließen verlassen, um in der Nacht mit einem ihr eigentlich noch fremden Nachbarn und dessen Schiff in der Weltgeschichte herumzuschippern?
Auch fand ich es ehrlich gesagt etwas merkwürdig, dass die Ermittler nicht gleich nachdem sie erfuhren, auf welches Ereignis sich der Stalker bei seinen Anrufen bezieht, das nähere Umfeld der jungen Frau, die sich damals angeblich selbst tötete, untersucht haben.
Diese Dinge sorgten dann auch dafür, dass es mir ehrlich gesagt irgendwann fast egal war, ob Sam vom Killer heimgesucht wird, oder nicht.
Aber trotz dieses Kritikpunktes an der Hauptfigur des Romans hat dieser Lady Thriller dennoch auch einige positive Seiten. Spannung aufzubauen versteht die Autorin genauso gekonnt, wie auch prickelnde Liebesszenen zu schreiben und wer als Leser keine Probleme mit einer TSTL- Heldin haben sollte, wird sicherlich weniger kritisch mit diesem Roman ins Gericht gehen, wie ich.
Kurz gefasst: Spannender und prickelnder, aber auch teils unglaubwürdiger Lady-Thriller.