Dieses Buch durfte ich vor dem Erscheinungstermin lesen und wurde mir von NetGalley freundlicher Weise zur Verfügung gestellt. Vielen herzlichen Dank hierfür. Die Bereitstellung hat jedoch keinen Einfluß auf meine Persönliche Meinung und auf meine Bewertung des Buches.
Vor zwanzig Jahren hat Detective Rebecca North ihrer Heimatstadt den Rücken gekehrt. Doch dann wird ihr Vater in seinem abgebrannten Blockhaus tot aufgefunden. Verwertbare Spuren gibt es kaum. Die offizielle Version lautet: Der Ex-Cop hat sich das Leben genommen und damit ist für die Behörden der Fall erledigt. Rebecca glaubt nicht an Selbstmord und beginnt selbst zu ermitteln. Will sie den Mörder ihres Vaters finden, muss Rebecca den Mann wiedersehen, der ihr einst das Herz gebrochen hat. Ihre Ermittlungen führen sie in eine düstere Vergangenheit voller Verrat und Gewalt. Noch ahnt Rebecca nicht, dass sie sich in tödliche Gefahr bringt … Alle Bücher der Reihe sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden.
Meine Meinung:
Dieses Buch ist nichts für schwache Nerven. Und: ich liebe es! Es hat alles, was ich von einem Buch in dieser Katergorie erwarte: Spannung, Spannung, Spannung. Bereits nach wenigen Sätzen steckte ich ganz tief in dieser Geschichte drin. Wie war das passiert?
Das Buch beginnt (nicht harmlos) mit einer Rückblende eines Sommertages vor 20 Jahren. Soweit so gut. Mit nur wenigen Sätzen versetzt die Autorin den Leser von der gemütlichen Couch in einen Wald im schönen Kanada. Soweit - so gut. Ein Schuß fällt.... und genau ab dieser Stelle steckt man drin... in dieser Geschichte, der man sich nicht entziehen kann. Durch den leichten Schreibstil und der wirklich hervorragenden Beschreibungen der Orte, ich konnte diesen Wald regelrecht riechen, macht die Geschichte so unglaublich authentisch und macht dem Leser den Einstieg leicht. Ebenso wie die liebevolle Gestaltung der Charaktere der Protagonisten. Das Buch erzählt eine unfassbare Tragodie, die sich überall in abgeschiedenen ländlichen Gebieten so ereignen könnte. Der Spannungsbogen ist ab der ersten Seite raketenmässig. In den wenigen ruhigen Phasen, die durch die Autorin wahrscheinlich auch als Atempausen eingebaut wurden nutzt sie jedoch geschickt, um dem Leser neue Hinweise zu geben und ihre Geschichte mit neuen Wendungen und Geschehnissen voranzutreiben. Sehr einfühlsam wird die Vater - Tochter - Verbindung beleuchtet, genau wie das Kleinstadt - und Landleben, wo jeder über jeden bestens Bescheid weiß und wo alle anderen mehr über dich wissen, als du selbst. Wo die Gerüchteküche brodelt und doch jeder sein eigenes schmutziges Geheimnis hat, welches mit allen Mitteln versteckt gehalten wird. Besonders beeindruckend war für mich die Figur der Rebecca, die um die Ehre ihres Vaters kämpft. Wie sie nach und nach die wahren Werte des Lebens erkennt und feststellt, dass die Wahrheit immer zwei Gesichter hat.
Punktgenau und perfekt durchdacht lässt die Autorin nach und nach die Vorhänge fallen, die bei mir Schnappatmung, Gänsehaut und sogar leichte Übelkeit durch die Grauenhaftigkeit hervorgerufen haben. Bei der alptraumhaften Vorstellung, was sich ungesehen und unbemerkt hinter Gardinen und Fassaden abspielt, treibt es einem mehr als nur Tränen in die Augen.
Aber es gibt auch so wunderschöne, hoffnungsvolle und romantische Momente, die sowohl das Licht in dieser (doch so kaltblütigen) Erzählung sind als auch die Chance auf ein besseres Morgen. Denn niemand kann vor seiner Vergangenheit fliehen. Doch jeder hat die Möglichkeit, Einfluß auf seine eigene Zukunft zu nehmen.
Absolute Kauf - und Leseempfehlung von meiner Seite. Ein Muss für alle, die sich in dem Genre Thriller zu Hause fühlen.