Hier schnuppere ich Nordseeluft
Um was es geht:
Katja ist lange Zeit in der Welt herumgereist, doch nun ist es an der Zeit, nachhause zurückzukehren. Zurück auf die Insel. Zurück nach Norderney. Doch alles ist so anders, als sie es sich ...
Um was es geht:
Katja ist lange Zeit in der Welt herumgereist, doch nun ist es an der Zeit, nachhause zurückzukehren. Zurück auf die Insel. Zurück nach Norderney. Doch alles ist so anders, als sie es sich ausgemalt hat. Sie ist wild entschlossen, zu bleiben und ergattert eine Praktikumsstelle in einer Seehundaufzuchtstation. Alles könnte so schön sein, wenn ihr Chef nicht ausgerechnet Malte wäre. Der Malte, der der Grund war, weshalb sie Norderney so lange den Rücken gekehrt hat. Und trotzdem beginnt es zwischen den beiden zu knistern.
Die Figuren:
Katja Visser ist 25 Jahre alt und kann nach ihren vielen Reisen eine Yoga-Ausbildung nachweisen. Sie ist ein grundehrlicher Typ, der sich um jeden bemüht. Auf ihr Äußeres gibt sie nicht viel und sie trägt die Sonne im Herzen.
Malte Kampfer ist Katjas ehemaliger Schulkollege, ein Mann mit Augenklappe und Leiter der Seehundaufzuchtstation in Norden. Der Umgang mit anderen Menschen fällt ihm schwer und er kommt häufig ruppig, ungehalten und wortkarg rüber. Mit den Seehunden und Kegelrobben geht er liebvoll und fürsorglich um. Er leidet noch immer unter seiner vermasselten Jugendzeit.
Die Umsetzung:
Ich freue mich, an Orte zu kommen, die ich selbst schon besucht habe. Dazu zählt die Seehundaufzuchtstation in Norden. Der Einblick in diese Arbeit ist sehr interessant. Die Charaktere machen mich neugierig und ich genieße das friesische Inselfeeling. Gerne hätte es noch mehr sein dürfen. Die Annäherung der Figuren wird nachvollziehbar geschildert. Die gesamte Geschichte ist bezaubernd und gefällt mir gut. Ein kurzweiliger Roman, der gut unterhält. Die Story wird aus Sicht des personalen Erzählers geschildert, wobei sich die Kapitel zwischen Katja und Malte abwechseln.
Meine Kritik:
Mit dem Schreibstil kam ich nicht gut zurecht. Immer wieder hält er mich auf Distanz und ist für meinen Geschmack zu beschreibend. Viele Emotionen bleiben auf der Strecke und gelangen nicht zu mir. Die Figuren erreichen nicht die Tiefe, die ich mir für sie wünsche. Hier verschenkt Frau Römer viel Potential, was ich sehr schade finde.
Mein Fazit:
Dünenliebe erzählt eine bezaubernde Liebesgeschichte mit reichlich Nordseefeeling und Charme. Freundschaft und Engagement für die Natur stehen weit vorne. Die Geschichte hat mich gut unterhalten, auch wenn ich nicht den Zugang zu ihr gefunden habe, wie ich es mir wünschte. Deshalb vergebe ich 3,5 ostfriesische Sterne von 5 und eine Leseempfehlung. Wo ich keine halben Sterne vergeben kann, runde ich auf.