Cover-Bild Du wolltest es doch
(8)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
8,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Carlsen
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Ersterscheinung: 25.07.2018
  • ISBN: 9783646920178
Louise O'Neill

Du wolltest es doch

Katarina Ganslandt (Übersetzer)

Opfer oder Täterin?
Nein, richtig sympathisch ist Emma nicht. Sie steht gern im Mittelpunkt, die Jungs reißen sich um sie und Emma genießt es. Bis sie nach einer Party zerschlagen und mit zerrissenem Kleid vor ihrem Haus aufwacht. Klar, sie ist auf der Party mit Paul ins Schlafzimmer gegangen. Hat Pillen eingeworfen. Die anderen Jungs kamen hinterher. Aber dann? Sie erinnert sich nicht, aber die gesamte Schule weiß es. Sie haben die Fotos gesehen. Ist Emma wirklich selber schuld? Was hat sie erwartet – Emma, die Schlampe in dem ultrakurzen Kleid?
Ein aufwühlendes, vielfach preisgekröntes Buch.

"Seid tapfer. O'Neills Roman ist erschreckend, aber auch packend und unverzichtbar wichtig."
New York Times

Weitere Formate

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.06.2019

Ernstes Thema in mangelhafter Umsetzung

0

Dieses Buch ruft ja doch eher verschiedene Meinungen hervor. Viele meinen dass dieses Buch durchaus ein wichtiges Thema aufgreift, aber die Umsetzung zu wünschen übrig lässt. Ich kann mich dem nur anschließen. ...

Dieses Buch ruft ja doch eher verschiedene Meinungen hervor. Viele meinen dass dieses Buch durchaus ein wichtiges Thema aufgreift, aber die Umsetzung zu wünschen übrig lässt. Ich kann mich dem nur anschließen. Das Thema ist alles andere als leichte Kost und sollte auch entsprechend angefasst werden. Meiner Meinung nach ist das Buch nicht wirklich schlecht, aber so richtig gut fand ich es nicht und das Ende geht, meiner Meinung nach, gar nicht. Das sollte allerdings jeder für sich entscheiden.
Es geht allein schon damit los, dass Emma als komplett unsympathisch dargestellt wird. Zumindest konnte ich sie keinen Deut leiden. Es mag Realität sein, dass solche komplett falschen Menschen da draußen herum laufen, aber ich bin definitiv froh niemanden zu kennen der so oberflächlich und abstoßend ist, wie dieses Mädchen. Ich hab eine Prota noch nie so sehr gehasst, wie Emma.

Wieso? Nun, Emma braucht durchgängig Bestätigung und platzt schier vor Neid, wenn es jemand anderem besser geht oder er etwas hat, was sie nicht haben kann. Sie macht sich unter anderem an den Freund ihrer Freundin ran, weil sie es hakt kann und so weiß, dass sie ich haben könnte, wenn sie will. Das ist bei Emma und vielen Jungs gängige Praxis. Weshalb sie auch gern zeigt was sie hat. Ich glaube, dass relativ klar ist, warum die junge Frau so dargestellt wird. Damit es dem Leser leichter fällt zu sagen: Selbst Schuld.

Hier kommen wir zu einem Punkt wo ich sage: STOPP. Es ist komplett egal, ob ich Emma mag oder nicht, ob sie es vielleicht provoziert hat oder nicht. Sie ist nicht selbst schuld, auch wenn sich darum fast der ganze Rest des Buches dreht. Nein heißt nein und keiner hat das Recht sich darüber hinweg zu setzen. Selbst wenn ich nackt, La Paloma pfeifend auf der Domplatte hin und her spaziere, sagt das nicht man darf mich missbrauchen und/ oder vergewaltigen.
Beschämend und ekelhaft fand ich das Verhalten von Emmas Umfeld nach dem Ereignis. Vor allem ihre Eltern fand ich zum K…. Wie kann man sein eigenes Kind nur so verraten und verkaufen? Einzig und allein ihr Bruder und ihr Kinderfreund Conor stechen während der ganzen Story raus und sind ehrlich gesagt, auch die einzigen sympathischen Charaktere.

Kommen wir zu dem was ich gut fand. Emmas Wandel fand ich glaubwürdig. War sie vor dem Ereignis selbstbewusst, so war danach nichts mehr übrig. Sie zog sich immer weiter zurück und ging irgendwann nicht mehr unter Leute. Plötzlich war sie von Selbstzweifeln geplagt und war, verständlicherweise, verängstigt. Sie hat Suizidgedanken und sehnt sich nach dem Rückhalt durch ihre Familie. Bis auf ihren Bruder, ist das allerdings absolute Fehlanzeige. Sie wird gemieden, der eigene Vater schaut sie nicht mehr an und ihre Mutter verfällt dem Alkohol. Hier sind wir an dem Punkt wo ich sage: Ich verstehe das Ende. Allerdings heiße ich es nicht gut. Ich weiß, dass die Welt kein Ponyhof ist, aber ich hätte mir ein anderes Ende gewünscht. Eines das Betroffenen Mut macht, statt zu sagen: Lass es. Bringt eh nix.

Fazit

Das Buch greift ein absolut wichtiges Thema auf, das man besser hätte aufarbeiten können. Man muss dem Leser nicht mit jedem Wort in die Ecke drängen und ihm ins Gesicht schreien, dass Emma voll blöd ist und ihr Schicksal verdient hat. Denn das hat sie absolut nicht. Niemand hat das. Die Umsetzung war leider nicht wirklich meins, daher keine Leseempfehlung von mir.

Veröffentlicht am 01.02.2019

du wolltest es doch

0

Du wolltest es doch von Louise O'Neill ist Ende Juli 2018 bei Carlsen erschienen. Das eBook umfasst 368 Seiten und wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

Inhalt
Nein, richtig sympathisch ...

Du wolltest es doch von Louise O'Neill ist Ende Juli 2018 bei Carlsen erschienen. Das eBook umfasst 368 Seiten und wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

Inhalt
Nein, richtig sympathisch ist Emma nicht. Sie steht gern im Mittelpunkt, die Jungs reißen sich um sie und Emma genießt es. Bis sie nach einer Party zerschlagen und mit zerrissenem Kleid vor ihrem Haus aufwacht. Klar, sie ist auf der Party mit Paul ins Schlafzimmer gegangen. Hat Pillen eingeworfen. Die anderen Jungs kamen hinterher. Aber dann? Sie erinnert sich nicht, aber die gesamte Schule weiß es. Sie haben die Fotos gesehen. Ist Emma wirklich selber schuld? Was hat sie erwartet – Emma, die Schlampe in dem ultrakurzen Kleid?


Meine Meinung
Die Thematik ist wirklich schwierig und heftig.
Zu Beginn lernt man Emma kennen und ich muss gestehen, dass sie mir nicht sympathisch ist. Was ihr dann jedoch zustößt ist furchtbar. Hier geht es nicht "nur" um eine Vergewaltigung, sondern auch um Erniedrigung. Sie wird in den sozialen Medien durch furchtbare Fotos und Kommentare und Nachrichten bloßgestellt. Darüber hinaus kann sie sich an nichts erinnern - Segen und Fluch zugleich?
Ich wollte gern wissen, was Emma daraus macht. Wie geht sie damit um, wie kommt sie damit klar, ändert sie sich und ihr Verhalten? Welche Freunde halten zu ihr?
Erzählt ist die Geschichte aus Emmas Sicht, was hier absolut Sinn macht. Der Schreibstil war etwas ungewöhnlich, da die Gedanken von Emma sehr hektisch sind. Ihr Gedanken sind auch sehr negativ wenn es darum geht sich auszumalen, was passieren wird. Sie gibt sich auch immerzu die Schuld.
Auch wenn Emma mir nicht sympathisch ist und sich nicht gerade toll gegenüber ihren Freunden verhalten hat, heißt das nicht, dass sie verdient hat, was ihr geschehen ist. Niemand hat das verdient und niemand hat das Recht jemandem so etwas anzutun. Selbst wenn sie sich freizügig anzieht, ist das keine Erlaubnis für sexuelle Übergriffe. Es ist auch egal, ob sich die Person vielleicht umentscheidet oder ob sie sich wehrt und bei Bewusstsein ist.
Der Roman ist zwar schon spannend, aber es ist kein Buch, was sich wie ein schöner Roman liest und Freude bereitet - das Thema wird schon recht schonungslos behandelt und Emma und ihre Gedanken empfand ich auch nicht schön zu lesen.
Ich bin etwas zwiegespalten, weil die Geschichte eigentlich gut gemacht ist und zum Denken anregt bzw aufzeigt, wie schlecht Menschen sein können, andererseits war mir die Protagonistin nicht sympathisch und der Schreibstil hat mir auch nicht so gut gefallen.

Veröffentlicht am 04.01.2019

Ein wichtiges Thema

0

Inhalt


Emma ist hübsch und beliebt, die Jungs reißen sich um sie. Und sie genießt es, versucht, immer im Mittelpunkt zu stehen: Das Mädchen, das jeden herumkriegt. Bis sie nach einer Party zerschlagen ...

Inhalt


Emma ist hübsch und beliebt, die Jungs reißen sich um sie. Und sie genießt es, versucht, immer im Mittelpunkt zu stehen: Das Mädchen, das jeden herumkriegt. Bis sie nach einer Party zerschlagen und mit zerrissenem Kleid vor ihrem Haus aufwacht. Klar, sie ist mit Paul ins Schlafzimmer gegangen. Hat Pillen eingeworfen. Die anderen Jungs kamen hinterher. Aber dann? Sie erinnert sich nicht, aber die gesamte Schule weiß es. Sie haben die Fotos gesehen. Ist Emma wirklich selber schuld? Was hat sie erwartet – Emma, die Schlampe in dem ultrakurzen Kleid?


Meine Meinung


In diesem Buch wird ein wichtiges Thema angesprochen, was viele betrifft, aber die wenigsten können sich dazu äußern. Wie viele andere Teenager wird Emma bei einer Party bewusstlos gemacht und kann sich an nichts mehr erinnern. Nur die Bilder, die überall im Netz kursieren, erzählen die Wahrheit. Aber bevor sich jemand sorgen um Emma macht, wird sie als Schlampe dargestellt, die das doch selbst provoziert hat.
Die Geschichte an sich ist ganz gut geschrieben und auch durchdacht. Auch das offene Ende hat mir gut gefallen, da man so selber nachdenken kann, wie es wohl mit Emma weitergehen könnte. Stellenweise hat sich die Geschichte ein wenig gezogen und besonderes der Anfang war ein wenig zu langatmig.
Emma als Charakter war mir absolut unsympathisch, aber es hat ganz gut zu dem Buch gepasst. Sie ist eine unglaubliche Zicke, die nur auf ihr äußeres bedacht ist und hat wenig liebenswerte Eigenschaften, aber trotzaltem hat sie das nicht verdient.
Das Buch zeigt einen gut, wie nicht nur Emmas Leben ruiniert wird, sondern auch das von vielen anderen Personen um sie herum. Der Vorfall hat ihre Familie innerlich und äußerlich zerstört und man sieht, wie eine einzige unbedachte Entscheidung alles zerstören kann.
Das Schreibstil war locker und flüssig und man kommt in dem Buch gut voran. Besonders die Beschreibung von Emmas Innenleben hat mir gut gefallen.


Fazit


Ein gutes Buch, dass an manchen Stellen ein paar Schwächen hat. Teilweise ist es ein wenig langatmig und Emma ist einen als Charakter absolut unsympathisch. Aber das Buch zeigt gut, wie schnell sich das Leben ändern kann.
Insgesamt 3 von 5 Sternen.