Cover-Bild Die Eigensinnige
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17,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 31.01.2025
  • ISBN: 9783757700539
Lucca Müller

Die Eigensinnige

Marie von Ebner-Eschenbach und die Macht der Worte. Roman | Die berührende und inspirierende Geschichte einer Frau, die an ihrem Traum festhält

1847. Die Komtesse Marie Dubsky soll in enggeschnürten Kleidern Tänze für ihr Debut in der Wiener Gesellschaft einüben, doch sie galoppiert lieber mit ihrem Schimmel über die Ländereien der Familie. In einer Waldhütte hat sie Bücher und Schreibutensilien versteckt. Seit sie denken kann, will Marie Schriftstellerin werden. Ihre Schreibversuche stoßen in der Familie auf Ablehnung, aber auch auf Sorge. Denn Marie hat eine spitze Feder und beunruhigend fortschrittliche Gedanken . Einzig Cousin Moriz, den sie sich selbst zu ihrem zukünftigen Ehemann auserkoren hat, unterstützt sie zunächst. Doch dann bedroht ihr mutiger Drang, sich öffentlich zu Wort zu melden, auch ihr Liebesglück ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.02.2025

Starke Frauengestalt

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Inhalt:
In ihrem Roman „Die Eigensinnige“ erzählt die Autorin Lucca Müller frei über das Leben der Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach, angefangen in ihrer Jugend 1847 auf dem Landgut ihrer Eltern ...

Inhalt:
In ihrem Roman „Die Eigensinnige“ erzählt die Autorin Lucca Müller frei über das Leben der Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach, angefangen in ihrer Jugend 1847 auf dem Landgut ihrer Eltern in Zdislawitz im heutigen Tschechien bis ins Jahr 1884, diesmal mit ihrem Ehemann Moritz auf dem Gut in Zdislawitz, wo sie eine Schule planen, und der Kreis des Buches sich schließt. Im Nachwort ergänzt die Autorin noch Daten bis zu ihrer beider Tod.

Zum Buch:
Mitreißend beschreibt die Autorin das Leben ihrer Protagonistin, die mit „eigensinnig“ für die damalige Zeit sehr gut beschrieben wird. Schon früh weiß Marie, dass sie Schriftstellerin werden, auch wenn das noch in weiter, fast unerreichbarer Ferne liegt, und ihren weitaus älteren Cousin Moritz heiraten möchte, weil dieser ein fortschrittlicheres und verständnisvolleres Wesen an den Tag legt, als viele Männer ihrer Zeit, angefangen bei ihrem Vater.
So lehnt sich Marie gegen ihren Vater und ihre Stiefmutter und somit auch die Konventionen dieser Zeit, nämlich, was eine (adelige) Frau zu tun und zu lassen hat, mit mal mehr, mal weniger Erfolg auf. Ein Leben, das Marie nicht führen möchte, bekommt sie anhand des Lebens ihrer Stiefmutter oder ihrer Tante klar vor Augen geführt, einmal als Ehefrau und einmal als arme (geduldete) Witwe.
Auch ihr Ehemann bleibt ein Kind seiner Zeit. Zu ihrem Leidwesen bekommen sie keine Kinder und treffen auch beide falsche Entscheidungen, unter denen ihre Ehe zwischenzeitlich sehr leidet. Doch ihre Liebe überdauert auch diese und so finden sie wieder zusammen.
Interessant ist außerdem, dass auch andere Frauen in Maries Umgebung das Bedürfnis haben, mehr zu tun, als man ihnen zugesteht und erlaubt, mit denen sie sich anfreundet. So geben diese Gesellschaften in ihren Häusern, zu denen Wissenschaftler und Literaten eingeladen werden. Auf einer dieser Gesellschaften gründen fünf von ihnen einen Verein für Not leidende Frauen.

Fazit:
Die Autorin erhebt beim Erzählen ihrer Geschichte keinen Anspruch auf historische Wahrheit, sondern lässt ihren Roman nur auf dem Leben der Schriftstellerin basieren. Wer eine Biografie erwartet, wird also enttäuscht werden. Wer aber einen mitreißenden Roman mit einer starken Hauptfigur - in der historischen Zeit verankert - mit authentischen, lebendig ausgeführten Nebenfiguren lesen möchte, wird mit diesem Buch bestens bedient.

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Veröffentlicht am 03.02.2025

Eine moderne Frau kämpft sich durch

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Lucca Müller erzählt eindringlich und gekonnt aus dem Leben der Marie von Ebner-Eschenbach: Ihre Kindheit mit herrischem Vater und auf Anstand bedachter Stiefmutter, ihrer großen Liebe zu Cousin Moritz, ...


Lucca Müller erzählt eindringlich und gekonnt aus dem Leben der Marie von Ebner-Eschenbach: Ihre Kindheit mit herrischem Vater und auf Anstand bedachter Stiefmutter, ihrer großen Liebe zu Cousin Moritz, glücklicher Ehe, unglückliche Versuche als Dramaturgin, Gesellschaftliche Anlässe der Damen der oberen Gesellschaft, Ehekrisen, Abschied von den Eltern und schließlich doch noch der große Literarische Erfolg. Die Situation der Zeit und die verschiedenen Perspektiven der verschiedenen Gesellschaftsschichten kommen dabei gut zum Ausdruck. Marie hat durchgehend einen Blick auch für Gleichberechtigung, Antisemitische Haltungen, Bildungsfragen und moderne Entwicklungen in Technik und Politik. Wie spannungsgeladen die Zeit war, kommt dadurch gut zum Ausdruck. Auf sehr angenehme Art lernt man sehr viel über die Zeit, ihre Werte und Probleme.
Durch viele Nebenthemen und ein Schwerpunkt auf ihr frühes Erwachsenenleben kommt die Biografie von Marie Ebner-Eschenbach streckenweise etwas kurz. Von ihrem Durchbruch wird nur noch sehr schnell erzählt, auch von ihren dadurch ermöglichtem sozialen Aktivitäten. Das ist angesichts der tatsächlich belegten Informationen über sie etwas schade. Um so mehr lenkt der Roman auch einen Blick auf den Mann an ihrer Seite, der uns Leserinnen als durchaus sympathischen und modern ausgerichteten Zeitgenossen vorgestellt wird.

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Veröffentlicht am 03.02.2025

Ein Frauenschicksal im 19. Jahrhundert

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Die Eigensinnige von Lucca Müller ist ein Roman, der sich sehr grob am Leben der Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach orientiert. Die Autorin Lucca Müller fügt allerdings Ereignisse und Begegnungen ...

Die Eigensinnige von Lucca Müller ist ein Roman, der sich sehr grob am Leben der Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach orientiert. Die Autorin Lucca Müller fügt allerdings Ereignisse und Begegnungen mit historischen Persönlichkeiten hinzu, die so nicht stattgefunden haben, weist aber in einem Disclaimer am Anfang des Buches darauf hin.

Wir begleiten Marie in drei Abschnitten durch ihr Leben: ihre Jugend vor ihrer Heirat, Jahre der Kinderlosigkeit, Irrungen und Wirrungen bis zu ihrem schriftstellerischen Durchbruch.

Der Roman liest sich leicht und flüssig, die Seiten fliegen nur so dahin. Die geschilderten Handlungen sind durchaus spannend. Insgesamt ist das Buch ein schönes Portrait eines Frauenschicksals in den 1850 – 1880er Jahren, allerdings wird der Name Ebner-Eschenbach als Pull-Factor benutzt, denn viele geschilderten Ereignisse entsprechen nicht den biografischen Wahrheiten. Außerdem wird der schriftstellerischen Tätigkeit viel zu wenig Raum gegeben. Die Prosawerke, die ihren späten Ruhm begründen, werden in den letzten beiden Kapiteln lediglich zusammenfassend erwähnt.

Dessen eingedenk ist der Roman dennoch lesenswert. Einige Schilderungen aus der frühen Jugend Maries oder ihres Ehelebens sind zu Herzen gehend und sehr schön.

Das Cover in seiner Farbigkeit und Lebensfreude ist besonders gelungen.

Leider haben mich historische Ungenauigkeiten doch zu sehr gestört.

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Veröffentlicht am 03.02.2025

Die Eigensinnige - Viel Familie und Romantik, wenig Macht der Worte

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Die Eigensinnige – Marie von Ebner-Eschenbach und die Macht der Worte von Lucca Müller präsentiert sich mit 448 Seiten als biografischer Roman über das Leben und Schaffen der österreichischen Dramatikerin ...

Die Eigensinnige – Marie von Ebner-Eschenbach und die Macht der Worte von Lucca Müller präsentiert sich mit 448 Seiten als biografischer Roman über das Leben und Schaffen der österreichischen Dramatikerin und Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach.

Der Roman ist in drei Teile unterteilt die sich unterschiedlichen Lebensphasen widmen. Im ersten Teil lernen wir die jugendliche Marie und ihre Familienverhältnisse kennen, ihre frühe Leidenschaft für das Schreiben und die Entdeckung ihrer großen Liebe. Der zweite und dritte Teil des Buches widmet sich verschiedenen Stationen der erwachsenen Marie zwischen den Jahren 1853 und 1884. Am Rande werden auch die gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse der Zeit immer wieder aufgegriffen. Die Verhältnisse des Adels zum gemeinen Volk, die Rolle der Frauen, Bildungsgrade und -wege, der Antisemitismus der Zeit und technischer Fortschritt, von allem ist etwas dabei.

Gleich zu Beginn des Romans erlebt man eine Szene die eigentlich ein Höhepunkt in Maries literarischem Schaffen werden soll, doch dann entpuppt sie sich als ein Tiefpunkt. Während man sich noch fragt, was die Hintergründe sind, reist die Geschichte zurück in die Zeit von Maries Jugend, in der sie heimlich schreibt, da sich dies für Frauen nicht gehört.

Hier zeigen sich bereits die zentralen Themen der historischen Figur Marie von Ebner-Eschenbach die sich für Aufklärung und für (Bildungs)Gerechtigkeit für Frauen einsetzte und trotz aller Hürden das eigene Schreiben nie aufgab.
Leider bleiben diese Themen aber eher oberflächlich oder nebensächlich in diesem Roman, in dem es in erster Linie um die Familie und um die gesellschaftlichen Verhältnisse geht, in denen Marie von Ebner-Eschenbach sich bewegt sowie um Ihre Liebe und ihre spätere Ehe.

Wer erwartet Einblicke in das literarische Werk von Ebner-Eschenbachs zu erhalten, der könnte hier enttäuscht werden. Wer sich keine Onlineenzyklopädien und Zeitungsartikel durchlesen möchte, der findet hier einiges über Marie von Ebner-Eschenbach heraus, wer darüber hinaus mehr aus dem Leben und Schaffen der historischen Figur erfahren möchte, sollte lieber auf eine Biografie oder wissenschaftliche Arbeiten zurückgreifen.
In einem Vorwort weist Lucca Müller darauf hin, dass der Roman keinen Anspruch auf historische Wahrheit erhebt und diesen Hinweis sollte man ernst nehmen. Schon beim Lesen von Online-Artikeln über Marie von Ebner-Eschenbach kann man nämlich schnell einige historische Ereignisse und Tatsachen finden, die Lucca Müller weggelassen oder verändert hat.

Der Schreibstil in diesem Roman ist flüssig und trotz einiger historischer Begriffe, die den historischen Roman unterstreichen, sehr flüssig zu lesen. Die Einteilung in überschaubare Kapitel und Absätze tragen sehr zu einem kurzweiligen Lesefluss bei.
Während das Miteinander der Figuren und die Dialoge sehr gut geschrieben sind, fehlt es nur leider manchmal ein wenig an bildhaften Beschreibungen der Szenerie. Dies mag daher kommen, dass Lucca Müller bisher vor allem Drehbücher geschrieben hat. Etwas mehr Beschreibung wäre demnach schön aber zu viel Beschreibung kann natürlich auch manchmal ermüdend sein.

Insgesamt handelt es sich um einen kurzweiligen historischen Familienroman, aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit einigen romantischen Einschüben. Die Probleme dieser Zeit werden angerissen, rücken aber nicht allzu sehr in den Fokus und stören die Geschichte um die Liebe und Ehe der Hauptfiguren kaum. Wer sich eine intensivere Auseinandersetzung mit Marie von Ebner-Eschenbach, ihren Themen und ihrem Schaffen erhofft, der wird hier allerdings enttäuscht werden. Es ist eher ein Roman für Leser und Leserinnen leichterer historischer Romane. Um es bildhaft zu beschreiben, Fans der Serie Bridgerton wird der Roman vermutlich eher gefallen als Literatur- und Geschichtsbegeisterten.

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