Nachkriegsgeschichten
Die Telefonistinnen - Stunden des GlücksWir lernen Gisela und ihre Kolleginnen in der unmittelbaren Nachkriegszeit in Köln kennen. Als Telefonistinnen sorgen sie geflissentlich dafür, dass in einer großen neu aufgebauten Versicherungsanstalt ...
Wir lernen Gisela und ihre Kolleginnen in der unmittelbaren Nachkriegszeit in Köln kennen. Als Telefonistinnen sorgen sie geflissentlich dafür, dass in einer großen neu aufgebauten Versicherungsanstalt alle gewünschten Verbindungen zustande kommen. Ihr stressiger, aber inhaltlich langweiliger Arbeitsalltag, in dem sie unter der strengen Aufsicht einer Abteilungsleiterin stehen, spielt im Buch keine große Rolle. Erzählt wird eher, wer die Frauen sind, wie sie ihren Alltag abseits der Arbeit meistern und wie sie allesamt versuchen, den Schrecken des Krieges nach und nach zu entkommen. Sie faszinieren sich für aktuelle Mode, leiden unter den traumatisierten Männern und wünschen sich doch ganz sehnlichst eine Liebesbeziehung, möglichst mit einem Mann, der ihnen ein besseres Leben verspricht. Auch Giselas Sohn lernen wir kennen, der während des Krieges sehr schnell seine Kindheit aufgeben musste und trotzdem nun ganz kindlich auf die Heimkehr des verschollenen Vaters wartet.
Das Buch gibt einen guten Einblick in das Leben von normalen Frauen in der unmittelbaren Nachkriegszeit, mehr aber auch nicht. Es ist handwerklich nicht besonders gut gemacht: Die einzelnen Szenen stehen verbindungslos nebeneinander. Im 1. Teil passiert eigentlich gar nichts, am Ende werden große Aufregerthemen aneinandergereiht. Das interessante Thema wurde leider literarisch nicht besonders gekonnt umgesetzt.