Inhalt
Zwei Jahre nach Eva’s Hochzeit wird ihr Ehemann Jackson bei einem starken Sturm von einer Klippe ins Meer getrieben. Da Eva nicht viel über die Familie ihres Ehemannes weiß, reist sie noch während ihrer Trauerphase nach Tasmanien, wo er aufgewachsen ist. Sie möchte ihrem verstorbenen Ehemann näher kommen und seine Vergangenheit kennenlernen. Aber auf der kleinen australischen Insel trifft sie leider auf viel Schweigen und Missgunst seitens der Familie.
Warum spricht die Familie nicht mit Eva? Hatte Jackson ein dunkles Geheimnis, von dem Eva nichts wissen soll?
Meinung
Ich habe leider ungefähr 100 Seiten gebraucht, um überhaupt in das Buch reinzukommen. Der Spannungsbogen wird meines Erachtens nach erst recht spät aufgebaut. Und so schnell, wie der Bogen aufgebaut wurde, so schnell fällt er auch wieder in sich zusammen. Ich hatte mich auf einen spannenden „Sommer-Love-Thriller“ gefreut, aber ich wurde enttäuscht…
Lucy Clarke hat zwar einen einfachen, aber trotzdem unglaublich starken Schreibstil. Sie weiß, wie sie mit ihren Worten dem Leser ein Bild in den Kopf malen kann. Gelegentlich musste ich ein paar Sätze zwei Mal lesen, denn manche Sätze sind verschachtelt gewesen. Das Buch wurde im allwissenden Erzählstil geschrieben, was mir immer sehr gut gefällt, denn so bekomme ich immer den kompletten Überblick über die Charaktere des Buchs. Durch den deskriptiven Stil habe ich das Verlangen gespürt, nach Tasmanien zu reisen.
Zwischen einigen Kapiteln bekommt der Leser briefähnliche Texte von Jackson aus der Ich-Perspektive. Durch diese Passagen wird der Spannungsbogen gehoben, wurde aber nicht gehalten. Sehr schade…
Die Protagonistin Eva erlebt sehr viel auf den knappen 400 Seiten, aber ihre Reaktionen wirkten meistens ziemlich unglaubwürdig auf mich. Sie wirkte immer sehr abwesend, fast apathisch, und ihre Reaktionen waren zwar emotional, aber nicht zu heftig. So als würde sie denken: „Joah, dann ist das halt so.“ Auch die Geschichte von und um Jackson ist nicht glaubhaft. Die einzigen Charaktere, der mir gefielen, waren Callie und Saul. Leider kam Callie, Eva’s beste Freundin, viel zu kurz. Zugegeben war Saul anfangs kein Sympathieträger, aber nach und nach wurde er zu einem der glaubwürdigsten Figuren im Roman. Nur durch seine freundliche und ruhige Art, wurde ich dazu geleitet, das Buch zu Ende zu lesen.
„Der Sommer, in dem es zu schneien begann“ war leider eine Enttäuschung für mich. Die überraschende Wendung am Ende des Buches hat die Unglaubwürdigkeit nochmal gesteigert.
Fazit
Ich empfehle den Roman jeden, der gerne Geschichten über Familiengeheimnisse liest. Mich konnte das Buch mangels Glaubwürdigkeit nicht überzeugen. „Der Sommer, in dem es zu schneien begann“ bekommt zweieinhalb von fünf Sterne von mir.
Weitere Informationen
Originaltitel: A Single Breath
Verlag: Piper (https://www.piper.de)
Seiten: 400
Erscheinungsdatum: 01. Juni 2016
Preis: 9,99€
Taschenbuch
ISBN: 978-3-492-30911-0