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In erster Linie wurde ich auf das Buch aufmerksam, weil mich der Titel an das Märchen von Hans Christian Andersen Des Kaisers Nachtigall erinnert hat. Deswegen habe ich mich dann auch sehr gefreut, dass ...
In erster Linie wurde ich auf das Buch aufmerksam, weil mich der Titel an das Märchen von Hans Christian Andersen Des Kaisers Nachtigall erinnert hat. Deswegen habe ich mich dann auch sehr gefreut, dass das Märchen auch seinen Stellenwert im Roman hat.
Das Cover ist, wie so oft bei den KönigsKinder richtig schön. Auf eine dezente und kunstvolle Art. Es glitzert nicht, es springt einem nicht direkt ins Auge, es kommt ruhig daher, genauso wie die Handlung. Aber trotzdem muss ich es gerade beim Schreiben immer wieder ansehen, weil ich es so schön finde.
Die Geschichte spielt in England, 1919. Die Familie Abbott hat einen schweren Schicksalsschlag erlitten und zieht aus London hinaus aufs Land, nach Hope House. Die Mutter erholt sich immer noch nach den Geschehnissen und kann sich nicht um die kleine Piglet kümmer. Der Vater muss geschäftlich ins Ausland und so bleiben nur noch die zwölfjährige Henry und Nanny Jane. Wobei Henry nicht so sicher ist, ob sie Nanny Jane bei den Familien Angelegenheit blind vertrauen kann. Nicht nur die komischen Geschehnisse um das Haus verunsichern Henry, sondern auch das drohende Unheil, welches ihrer Familie droht.
Vor dem Lesen wusste ich nicht recht, was mich erwartet. So habe ich einfach ohne irgendwelche Erwartungen zu Lesen angefangen. Zu Beginn geht es ruhig daher. Man lernt die Familien Situation kennen und die einzelnen Charaktere. Doch mit der Zeit schwingt etwas Unterschwelliges mit, der Leser merkt genau wie Henry, dass da etwas nicht stimmt. Doch Henry ist erst zwölf Jahre alt und noch dazu ein Mädchen. Von ihr werden weder Widerworte geduldet, noch Einmischungen. Ja, manchen erscheint schon die Tatsache, dass sie Bücher liest als verwerflich.
Man merkt ganz deutlich, dass das Buch in einer anderen Zeit spielt. Man könnte denken, keine 100 Jahre, ist doch noch gar nicht so lange her. Und doch hat die Autorin die Unterschiede sehr schön eingebracht. Ich habe mich völlig zurück versetzt gefühlt. Es gab so einige Momente, in denen ich mit Henry und der Familie mitgefiebert habe und gehofft, dass alles gut ausgehen wird. Somit gab es auch gegen Ende ein paar spannende Szenen, aber im Allgemeinen empfand ich das Buch eher als ruhig.
Wie gesagt, es gab durchaus auch spannende Szenen, gerade gegen Ende hin. Aber der Grundton ist eher ruhig. Sehr gut gemacht finde ich, dass der Leser, also zumindest ich, mir manchmal auch nicht so sicher war, was Henry anging. Es werden Vermutungen in den Raum geworfen und man fragt sich, ist dies wirklich so? Außerdem geht es auch um das Thema Trauerbewältigung und Mut.
Fazit:
Die zwölf jährige Henry muss stark sein für ihre Familie, den sie droht auseinanderzubrechen.
Ruhig, aber doch mit spannenden Momenten erzählt die Autorin sehr einfühlsam eine Geschichte über Verluste und den Zusammenhalt einer Familie.