Handlungsarm und langwierig
Dieses wunderschöne Buch durfte während der Frankfurter Buchmesse bei mir einziehen. Der Klappentext hat mich total neugierig gemacht, weil mich die Story auch sehr an Wild Hearts erinnert hat, welches ...
Dieses wunderschöne Buch durfte während der Frankfurter Buchmesse bei mir einziehen. Der Klappentext hat mich total neugierig gemacht, weil mich die Story auch sehr an Wild Hearts erinnert hat, welches ich zwar mochte, aber leider nicht tiefgründig genug fand. Ich kann aber schonmal sagen, dass mich Broken Darkness leider auch nicht überzeugen konnte, weil es meiner Meinung nach einfach an Handlung gefehlt hat.
Es geht im Annie, die es endlich schafft, von zu Hause und ihrer dunklen Vergangenheit zu fliehen (dieses Mal war die Vergangenheit tatsächlich düster und nicht nur überdramatisiert) und sich ein neues Leben in einer Wohnwagensiedlung aufzubauen versucht. In ihrem Wohnwagen findet sie ein Handy, an dessen anderem Ende ein geheimnisvoller Fremder ist, der sie bittet, den Kerl im Wohnwagen gegenüber im Auge zu behalten. Annie fühlt sich bereits während des ersten Telefonats sehr zu der geheimnisvollen Stimme hingezogen, und auch Dylan, der Kerl am anderen Ende der Leitung ist fasziniert von ihr. Die beiden beginnen sowas wie eine Telefonbeziehung, ohne sich jemals gesehen zu haben.
Annie war mir gleich sympathisch. Sie ist mutig genug, um vor ihrem gewalttätigen Ehemann zu fliehen und ihr Leben auf der Farm hinter sich zu lassen, um nochmal neu anzufangen. Als „Aushilfe“ in der Wohnwagensiedlung verdient sie sich ein bisschen Geld dazu, um so ihr neues Leben zu finanzieren.
Nachdem sie ihr ganzes Leben lang immer nur gemaßregelt wurde, konnte ich auch ihren inneren Konflikt zwischen „ich darf das nicht, das gehört sich nicht“ und „ich möchte es aber, ich habe es mir verdient“ sehr gut verstehen. Das sich ihr Widerstand jedoch jedes Mal gleich auflöst und sie die neuen Dinge wagt hat mich teilweise echt genervt und ich habe mich öfter gefragt, wieso der Konflikt überhaupt erwähnt wird, wenn sie sich letztendlich sowie darüber hinwegsetzt. Auch ihre Schuldgefühle gegenüber ihrem Mitarbeiter Smith fand ich wirklich übertrieben. Achtung Spoiler: Anfangs hatte ich teilweise das Gefühl, sie könnte an indirekt an seinem Tod Schuld sein, aber wie sich herausgestellt hat, ist ihr unglaublich schlechtes Gewissen damit begründet, dass sie ihn auf Wunsch ihres Ehemanns entlassen und von der Farm geschickt hat.
Über Dylan erfährt man eigentlich das komplette Buch über so gut wie nichts. Er hat ebenfalls eine dunkle Vergangenheit, ist Besitzer einer Autowerkstatt, hat unglaublich viel Geld und lebt allein und zurückgezogen auf einem Berg, der ihm gehört – das war‘s dann auch schon.
Auch die Nebencharaktere wie Ben oder Joan, die in den benachbarten Wohnwagen leben bleiben die komplette Handlung über sehr blass und fast schon nicht existent. Ben lernt man immerhin dadurch ein bisschen kennen, dass Annie ihn beobachten soll und sich deshalb ein ums andere Mal mit ihm unterhält. Joan ist für mich nach wie vor eine geheimnisvolle fremde, die zufällig auch in der Wohnwagensiedlung wohnt. Vielleicht spielt sie ja in den Folgebänden eine größere Rolle, allerdings hätte ich mir gewünscht, dass man sie trotzdem schonmal ein bisschen genauer kennenlernt und nicht wie eine wahllose Fremde.
Ein wenig Spannung kommt gegen Ende des Buches doch noch auf, allerdings ist mir das das ganze Buch über einfach zu wenig. Letztendlich konnte mich das Buch nicht überzeugen und ich werde mir die restlichen Bände der Reihe wohl auch nicht kaufen. Ich habe gesehen, dass es den zweiten Band jetzt auch als Hörbuch auf Spotify gibt und ich werde ihn mir dort wahrscheinlich anhören.