Die kleinen Momente machen das Leben aus
Für mich ist es das erste Buch von Maja Lunde und ich musste mich erst einmal auf ihre eindringliche Sprache einlassen. Wer hat sich nicht schon einmal gewünscht, dass die Zeit einfach mal stehen bleiben ...
Für mich ist es das erste Buch von Maja Lunde und ich musste mich erst einmal auf ihre eindringliche Sprache einlassen. Wer hat sich nicht schon einmal gewünscht, dass die Zeit einfach mal stehen bleiben sollte - gerade wenn es vielleicht um wunderbare Momente geht. Davon hätte jeder doch gerne mehr.
Und das passiert hier - die Zeit bleibt stehen und ich habe zuvor nie über die Konsequenzen nachgedacht.
Doch diese Konsequenzen zeigt uns Maja Lunde auf. Da ist z.B. Jenny, die schwer erkrankt ist und Zeit geschenkt bekommt. Oder Otto, der sein Haus und seinen geliebten Garten aufgibt und mit seiner Frau in eine Eigentumswohnung mit Balkon zieht. Aber auch Ellen, die in einem Beerdigungsinstitut arbeitet, aber niemand stirbt mehr. Auch haben die Menschen keinen Hunger. Alles ist so völlig anders und was anfangs für viel Euphorie gesorgt hat, wird später schwierig. Es entstehen Verschwörungstheorien, die die Menschen beeinflussen. Alle möchten wissen, wie es zur momentanen Situation gekommen ist und wie sie auch wieder endet.
Durch die einfache Sprache, auf die man sich einlassen muss, werden die Charaktere so wunderbar beschrieben, dass man meint, man kennt die Protagonisten. Ich hatte das Gefühl direkt an ihrem Leben teil zunehmen. Es ist sicherlich kein Buch so einfach zum Runterlesen, sondern den Lesenden wird gezeit, wie wichtig gerade die kleinen und so selbstverständlichen Augenblicke des Lebens sind.