Cover-Bild Schatten ohne Licht
(12)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
12,80
inkl. MwSt
  • Verlag: Schardt, M
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 218
  • Ersterscheinung: 30.06.2017
  • ISBN: 9783961520923
Marcus S. Theis

Schatten ohne Licht

Roman
In Seonghans und Jeongahs kleinem Heimatdorf in Nordkorea bestimmt der feste Glaube an den Geliebten Führer, an das Militär und den Kommunismus, den Alltag. Auch wenn die Ge-schwister von Hunger, Kälte und harter Arbeit geplagt sind, Gewalt täglich vor Augen haben – wie könnten sie daran zwei-feln, dass ihr Land alle anderen Länder der Welt übertrifft?
Als ihr Großvater, der jahrelang für Nordkorea gekämpft hat und ein treuer Anhänger des Geliebten Führers war, dem Hun-gertod zum Opfer fällt, beginnt ihr Glaube an das System langsam zu bröckeln. Dann versucht Seonghans Militärkamerad ihm weiszumachen, dass es im Süden so viel mehr gibt als bei ihnen – so viel Nahrung, so viel Strom, so viel Leben: eine bessere Welt. Ist es entgegen allem, was sie gelernt haben, tatsächlich nicht der imperialistische Süden, sondern ihre eigene Heimat, in der Ungerechtigkeit und Grausamkeit vorherrschen?
Obwohl Hinrichtungen an der Tagesordnung stehen und Menschen der feindlich gesinnten Ka-tegorie spurlos verschwinden, wagen die Geschwister schließlich den Gedanken an eine Flucht, an ein besseres und freies Leben in Südkorea. Doch ist ein Entkommen überhaupt möglich? – Und welche Opfer werden sie dafür bringen müssen?

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.06.2022

Wohin ziehen die Vögel im Winter?

0

Wohin ziehen die Vögel im Winter? Das fragen sie sich oft, die beiden Geschwister Seonghan und Jeongah Ban. Sie leben mit ihren Eltern im diktatorischen Nordkorea und kennen nichts anderes als harte Arbeit, ...

Wohin ziehen die Vögel im Winter? Das fragen sie sich oft, die beiden Geschwister Seonghan und Jeongah Ban. Sie leben mit ihren Eltern im diktatorischen Nordkorea und kennen nichts anderes als harte Arbeit, Armut und Hunger – und die Verehrung des Ewigen Präsidenten und Geliebten Führers. Als junger Erwachsener sieht Seonghan zum ersten Mal verbotene Bilder aus dem imperialistischen Saigon. Er kann nicht fassen, was er da sieht: fließend Wasser in jedem Haus, überall Licht, schöne Menschen in sauberer Kleidung und Essen im Überfluss. Sein Entschluss steht fest, da will er hin, zusammen mit seiner Schwester und seinem besten Freund. Nachdem Großvater, ein Kriegsveteran, im nächsten harten Winter verhungerte, sind auch die Eltern mit den gefährlichen Plänen der Jugendlichen einverstanden. Sollte die Flucht scheitern, droht ihnen lebenslange Zwangsarbeit oder gar die Todesstrafe. Ist ein Leben in Freiheit dieses Risiko wert? Bis zur chinesischen Grenze müssen sie sich alleine durchschlagen, dann sollten sie von einer christlichen Hilfsorganisation weiter begleitet werden. Doch schon an der Grenze zu China läuft alles schief …

Der Autor Marcus S. Theis wurde 1994 in Koblenz geboren und wuchs in der Nähe von Andernach auf, wo er auch seine Schulzeit verbrachte. Nach dem Abitur 2014 studierte er zunächst Jura, um dann zu Politik- und Sozialwissenschaften zu wechseln. Nach mehrmonatigem Aufenthalt in Neuseeland und diversen Backpacking-Reisen nach Korea, Japan und in die USA entdeckte er seine Leidenschaft zum Schreiben. „Schatten ohne Licht“, das 2017 erschien, ist sein Roman-Debüt.

Zu Beginn erfahren wir über die Kindheit und die Familie der Geschwister, erhalten Einblick über das Leben in Nordkorea und verstehen bald, warum Seonghan, Jeongah und Freund Joonho diese gefährliche Flucht wagen. Obwohl hier eine fiktive Geschichte erzählt wird, ist sie doch sehr authentisch. Als Vergleich empfiehlt sich evtl. das Buch „Meine Flucht aus Nordkorea“ von Yeomni Park, in dem diese in einer Biografie ihre eigene Flucht schildert.

Der Schreibstil des Autors ist flüssig, gut zu lesen und ganz den Ereignissen angepasst. Er spart nicht an Brutalität und schont uns Leser nicht. Gräueltaten werden bis ins kleinste Detail beschrieben, so dass die Geschichte stellenweise einem Thriller nahekommt. Wenn man bedenkt, dass alles dem Alltag in Nordkorea entspricht und auch die geschilderten Ereignisse auf der Flucht so oder so ähnlich vorkommen, dann erfordert das Lesen dieses Buches starke Nerven und ein robustes Gemüt. Dennoch empfehle ich es gerne weiter, wenn auch mit einem Stern Abzug, da bereits am Anfang darauf hingewiesen wird, dass alles frei erfunden und Ähnlichkeiten rein zufällig wären.

Fazit: Eine Geschichte die nachdenklich stimmt und dankbar macht, in einem Land wie Deutschland leben zu dürfen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.02.2019

Ein bemerkenswertes Debüt

0

Selbstbewusst präsentiert der Autor Marcus Stephan Theis seinen Roman auf seiner Homepage. Das kann er auch. Es ist sein Debüt und durchaus lesenswert.

Das Buch Schatten ohne Licht beschreibt in groben ...

Selbstbewusst präsentiert der Autor Marcus Stephan Theis seinen Roman auf seiner Homepage. Das kann er auch. Es ist sein Debüt und durchaus lesenswert.

Das Buch Schatten ohne Licht beschreibt in groben Zügen das Leben der Menschen in Nordkorea. Hunger regiert hier und das Leben ist arbeitsreich und von Armut geprägt. Egal, wer hier herrscht, jeder Diktator hat nur ein Ziel: Dass ihm in jeder Beziehung gehorcht und gehuldigt wird. Wer aufmuckt „verschwindet“ oder wird öffentlich hingerichtet. Da das Land vollkommen abgeschottet ist erfahren nur wenige, wie es in demokratischen Ländern zugeht.

Drei junge Leute möchten das harte Leben nicht länger hinnehmen und planen die Flucht. Sie entwerfen einen soliden Plan und können sich hoffentlich auf den Beistand von Fluchthelfern verlassen. Ob ihnen die Flucht gelingt? Und kommen sie auch tatsächlich in der „freien Welt“ zurecht?

Auffallend ist das einprägsame Cover, welches perfekt zum Erzählten passt. Es ist außergewöhnlich und hebt sich sehr gut von den momentan allgemein üblichen Fotos auf Romanen ab.

Das Buch gefiel mir gut. Herr Theis weiß, wie es in Nordkorea zugeht. Nein, nicht durch Bücher, er war selbst in Südkorea und sprach mit Flüchtlingen. Das kommt im Roman sehr gut zur Geltung. Trotzdem hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht. In weiten Teilen sind mir die Zeitsprünge zu groß und die Beschreibung der Ereignisse zu oberflächlich. Ich denke und hoffe aber, dass wir noch viel von dem Autor lesen können und gebe eine klare Empfehlung zum Kauf des Buches.