Sie spricht mir in vielen Dingen aus der Seele.
Ich bin ein großer Fan von Margarete Stokowski, denn vieles - fast alles - was sie beschreibt, erklärt, anprangert oder ironisiert würde ich genauso machen, wenn ich das entsprechende Talent hätte. Etwas ...
Ich bin ein großer Fan von Margarete Stokowski, denn vieles - fast alles - was sie beschreibt, erklärt, anprangert oder ironisiert würde ich genauso machen, wenn ich das entsprechende Talent hätte. Etwas simpler formuliert: Sie spricht mir in vielen Dingen aus der Seele.
Der vorliegende Band ist eine selbst zusammengestellte Sammlung ihrer Kolumnen, die in den vergangenen Jahren (2011-2018) in diversen Magazinen und Zeitungen (v.a. taz und Spiegel) erschienen sind. Die Auswahl ist groß, die Kolumnen sind grob nach Themen (z.B. Gewalt, gegen Rechts, Feminismus, Körper, Männer[rechte]) sortiert. Einige sind (bewusst) provokant, andere eher unbewusst/ungewollt (durch missverstandene Ironie...), alle regen zum Nachdenken an, es sei denn, man ist Frau Stokowski (und ähnlichen Autor*innen) grundsätzlich negativ gegenüber eingestellt. Von diesen Menschen zeugen die (durch ihre Unqualifiziertheit oft unfreiwillig komische, aber trotzdem sehr abschreckende) (Hass)Kommentare auf diverse Kolumnen, die dieser Sammlung als Zusatz eingefügt wurden.
Einige Kolumnen kann ich schon, aber das hat das Vergnügen keineswegs geschmälert. Ein Tipp für alle, die dieses Buch noch lesen wollen: Tut es möglichst bald! Frau Stokowski schreibt sehr oft über aktuelle Themen und Zusammenhänge. Da, wo zur Erstausgabe die Gefahr der "Überalterung" bestand, wurden entsprechende Hinweise zu den jüngsten Entwicklungen angefügt. Und auch wenn man sich bei der Mehrzahl der in den Kolumnen behandelten Probleme wünscht, dass diese hoffentlich irgendwann der Vergangenheit angehören, wäre es bis dahin vermutlich noch etwas erfrischender fürs Lesevergnügen, wenn die Dinge noch halbwegs präsent sind.