Cover-Bild Papaverweg 6
19,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Leykam
  • Themenbereich: Belletristik
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 360
  • Ersterscheinung: 22.11.2018
  • ISBN: 9783701181063
Margarita Kinstner

Papaverweg 6

Roman
Was ist mit der neuen Mieterin in Top 10? Wieso schreit ihr Kind Tag und Nacht? Stimmt es, dass das Mädchen aus dem Dachgeschoß ihre Mitschülerinnen via Facebook mobbt? Wieso stützt sich der Ägypter aus dem Erdgeschoß auf einen Rollator? Und warum steckt an der Tür von Frau Klein ein Schreiben des Gerichtsvollziehers? In ihrem preisgekrönten neuen Roman erzählt Margarita Kinstner von einem Mehrparteienhaus in einer beschaulichen Gasse am Rande der Großstadt. Von seinen Bewohnerinnen und Bewohnern. Von dem alten Mann gegenüber, der alles akribisch beobachtet, auf fremde Fenster und fremde Leben schaut – und auf die alte Rotbuche, die ein dunkles Geheimnis bewahrt. Eine Geschichte voller Empathie, unaufgeregt und trotzdem spannend. „Wenige beschreiben ihre Romanfi guren mit so viel Geduld und Liebe wie Margarita Kinstner.“ (Sonja Radkohl)

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.11.2021

Eine Geschichte über das Leben der Bewohner eines Hauses, die mich besonders gut unterhalten hat

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Der Papaverweg 6 fällt zunächst einmal durch sein Cover aus dem Rahmen, denn es wirkt durch die Gestaltung sehr künstlerisch, stilvoll und edel. Auf dem weißen Umschlag ist ein Sprossenfenster zu sehen, ...

Der Papaverweg 6 fällt zunächst einmal durch sein Cover aus dem Rahmen, denn es wirkt durch die Gestaltung sehr künstlerisch, stilvoll und edel. Auf dem weißen Umschlag ist ein Sprossenfenster zu sehen, durch das ich als Leser ein wunderschön, mit viel Liebe fürs Details, gemaltes Bild von einem alten Mann sehe, der seinerseits an einem Fenster steht, herauswinkt und den Blick auf die
Fenster des Hauses gegenüber richtet.
Um diesen alten Mann namens Oskar, der am Fenster steht und um die Bewohner des Hauses, auf die er schaut und beobachtet, geht es in dieser Geschichte. Im Inneren des Buch habe ich dann eine weitere Gestaltungsbesonderheit entdeckt, die mich sofort angesprochen hat, eine Art Collage des gegenüberliegenden Hauses, die dieses quasi aufgeschnitten zeigt, so dass ich als Leser eine Vorstellung habe, wo wer wohnt und was die Person ggf. auszeichnet.
Die Autorin erzählt auf eine sehr genau beobachtende Art , über das Leben der Bewohner und gibt Stückchenweise immer mehr über die Menschen preis, was einiges an Spannungspotential birgt. Während ich über einige Bewohner nur sehr wenig erfahre, erfahre ich über andere mehr und wiederherum kann ich mir manche Personen auch aufgrund einiger weniger Äußerungen sehr gut vorstellen. Wer kennt sie nicht die Hausbewohner, die im Treppenhaus schon für Zwietracht sorgen und alles besser wissen. Besonders interessant fand ich die Begegnungen, die außerhalb dieses "Mikrokosmos" des Mehrfamilienhauses stattfinden, denn auf einmal stellt man z. B. fest, das das eine Mädchen, das ich innerhalb ihres Lebens im Haus kaum wahrnehme, gar nicht so "harmlos" ist wie sie aussieht.
Ich erfahre etwas aus der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunftsvorstellungen der Bewohner. Oskar, sein Haus, sein Leben, nahmen einen großen Raum in der Geschichte ein und ich war sehr tief berührt . Ebenso, dass er in der Gegenwart zwar immer mehr Hilfe benötigt, aber trotzdem auch sehr viel gibt,
Das Buch lässt mich nachdenklich werden, in wie weit wir Menschen nebeneinander her leben und uns doch mehr für einander interessieren sollte oder eben auch nicht.
Jetzt klingt meine Rezension so, als ob das Buch einen eher schwermütig macht, aber das macht es nicht. An einigen Stellen musse ich schmunzeln und anderen fast schon laut lachen., Es ist ein Buch über das Leben, mit all seinen Seiten....... und vor allen Dingen geht es aber auch um Hoffnung, Träume, Freundschaft und Liebe, Dieses Buch ist nicht nur optisch ein Perle....sondern auch inhaltlich. Jeder wird sich in dem Buch wiederfinden oder zumindestens jemanden, den er kennt.
Unbedingt lesen!

Veröffentlicht am 26.05.2019

Leise Töne

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Es sind die leisen Töne, die Margarita Kinstner in ihrem Buch „Papaverweg 6“ anschlägt. Das Leben geht seinen Gang in dem Mehrfamilienhaus in Wien, das im Papaverweg 6 gelegen ist. Papaver heißt nichts ...

Es sind die leisen Töne, die Margarita Kinstner in ihrem Buch „Papaverweg 6“ anschlägt. Das Leben geht seinen Gang in dem Mehrfamilienhaus in Wien, das im Papaverweg 6 gelegen ist. Papaver heißt nichts anderes als Mohn, und so steht der Papaverweg für einen vergleichsweise ruhigen Wohnort.

Zehn Wohnungen gibt es in diesem Haus, deren Bewohner man nach und nach kennenlernt. Ganz unterschiedliche Menschen wohnen in dem Haus: von der alleinerziehenden Mutter bis zur Weltreisenden, vom Sozialarbeiter bis zur Öko-Aktivistin. Und gegenüber wohnt Oskar. Oskar, der Alte, der am Fenster sitzt, hinüberschaut und beobachtet, was sich alles in dem Haus abspielt. Oskar, der Alte, der ein Buch führt mit den Namen der Mieter. Vielleicht weil er neugierig ist, vielleicht, weil er sich um seine Mitmenschen Gedanken macht, vielleicht, weil er vergesslich geworden ist.

Oskar ist die heimliche Hauptfigur des Romans. Nicht nur, dass sein Blick aus dem Küchenfenster immer wieder das Haus mit all seinen Bewohnern ins Zentrum rückt, auch sein Leben wird immer mehr entfaltet. Der schmerzliche Tod seiner Frau, die beginnende Demenz und ein Geheimnis, das in der Erde ruht – all das breitet Margarita Kinstner mit ihrem liebevollen Blick auf den Menschen aus.

Es ist nicht der voyeuristische Blick zum Nachbarn, der Thema ist. Dazu passiert im Papaverweg viel zu wenig, als dass das interessant sein könnte. Es ist der Alltag all dieser unterschiedlicher Menschen, den man als Leser irgendwann nicht mehr vermissen möchte. Gerade auch, weil jeden etwas ganz anderes umtreibt.

Margarita Kinstner erzählt unaufgeregt, langsam, präzise. Das ist es, was mir an dem Buch so gut gefallen hat.

Veröffentlicht am 03.05.2019

Alltägliche Geschichten großartig erzählt

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„Papaverweg 6“ ist der dritte Roman der Autorin Margarita Kinstner, mit dem sie mich nach „Mittelstadtrauschen“ und „Die Schmetterlingsfängerin“ wieder einmal bestens unterhalten und begeistert hat.

Es ...

„Papaverweg 6“ ist der dritte Roman der Autorin Margarita Kinstner, mit dem sie mich nach „Mittelstadtrauschen“ und „Die Schmetterlingsfängerin“ wieder einmal bestens unterhalten und begeistert hat.

Es geht um ein Mehrparteienhaus im Papaverweg 6 mit seinen unterschiedlichen Bewohnern. Oskar wohnt gegenüber, hat einen guten Blick auf das Haus, kennt die Bewohner und ihre Angewohnheiten genau, da er gerne er aus seinem Küchenfenster schaut und das bunte Treiben seiner Nachbarn beobachtet. Aber er erzählt auch gerne von früher – von seiner Frau.

Margarita Kinstner beschreibt bei den Bewohnern des Hauses äußerst interessante und gleichzeitig ganz normale Charaktere. Dabei erfährt man über einige mehr, über andere weniger, erhält aber über alle ein gutes Bild ihrer Lebenssituation. Ihre Darstellung ist so detailliert, dass ich fast den Eindruck hatte mit Oskar durch sein Küchenfenster zu blicken. Auch bei seinen Erzählungen hatte ich das Gefühl direkt dabei zu sein. Die Mischung aus aktuellen Ereignissen, den einzelnen Handlungsstränge um die unterschiedlichen Bewohner und die Rückblicke in Oskars Leben machen das Buch abwechslungsreich und spannend.

Sehr gelungen finde ich auch das Innencover. Wenn man sich die Illustration zu Beginn und am Ende anschaut, ändert sich da so einiges und mich hat es unglaublich neugierig auf die Ereignisse, die im Verlauf des Jahres im Papaverweg 6 stattfinden werden, gemacht.

Auch wenn es sich ein wenig widersprüchlich anhört. Ich habe den Schreibstil der Autorin als ruhig und lebendig zugleich empfunden. Sie beschreibt Alltagssituationen und das ganz normale Leben berührend und spannend. Dabei greift sie diverse Themen wie Freundschaft, Liebe, Hoffnung, Hilfsbereitschaft, Krankheit, das Älterwerden, Träume und auch aktuelle politische Themen auf, die einfach zum Leben dazugehören.

Mich hat das Buch berührt und zum Lachen gebracht und ich empfehle es gerne weiter.