Irgendwo im Westerwald - Mariana Lekys weiser und warmherziger Bestsellerroman über ein Dorf in der Provinz und seine skurrilen Bewohner
Selma, eine alte Westerwälderin, kann den Tod voraussehen. Immer, wenn ihr im Traum ein Okapi erscheint, stirbt am nächsten Tag jemand im Dorf. Unklar ist allerdings, wen es treffen wird. Davon, was die Bewohner in den folgenden Stunden fürchten, was sie blindlings wagen, gestehen oder verschwinden lassen, erzählt Mariana Leky in ihrem Roman.
Was man von hier aus sehen kann ist das Porträt eines Dorfes, in dem alles auf wundersame Weise zusammenhängt. Aber es ist vor allem ein Buch über die Liebe unter schwierigen Vorzeichen, Liebe, die scheinbar immer die ungünstigsten Bedingungen wählt. Für Luise zum Beispiel, Selmas Enkelin, gilt es viele tausend Kilometer zu überbrücken. Denn der Mann, den sie liebt, ist zum Buddhismus konvertiert und lebt in einem Kloster in Japan
Ein Buch mit Charakter. Es ist schräg, verträumt, niedlich, traurig, wahrhaftig ein tolles Buch. Der Schreibstil ist okay, die Geschichte rührend und traurig zugleich. Ein tolles Buch was ein zum nachdenken ...
Ein Buch mit Charakter. Es ist schräg, verträumt, niedlich, traurig, wahrhaftig ein tolles Buch. Der Schreibstil ist okay, die Geschichte rührend und traurig zugleich. Ein tolles Buch was ein zum nachdenken bringt.
Luise erzählt aus ihrem Leben in einem kleinen Dorf im Westerwald. Da spielen ein Optiker, einige Nachbarn, aber vor allem ihre Großmutter Selma eine gewichtige Rolle. Immer wenn Selma von einem Okapi ...
Luise erzählt aus ihrem Leben in einem kleinen Dorf im Westerwald. Da spielen ein Optiker, einige Nachbarn, aber vor allem ihre Großmutter Selma eine gewichtige Rolle. Immer wenn Selma von einem Okapi träumt, stirbt ein Mensch aus dem Dorf. Welche Auswirkungen das auf die Dorfbevölkerung hat und was sonst noch in dem beschaulichen Dörfchen passiert, ist hier neben der Lebensgeschichte von Luise das Thema.
Immer und immer wieder habe ich gehört, dass diese Geschichte etwas Besonderes sei und das Interesse wuchs mit der Zeit ins Unermessliche, sodass ich irgendwann dem Drang nachgab und das Taschenbuch besorgte. All diese positiven Stimmen im Hinterkopf hatte es die Geschichte alles andere als leicht und ganz zu Beginn habe ich mich schon gefragt, ob sie mich vielleicht nicht so packt, wie andere. Was will mir die Geschichte sagen und wohin geht die Reise? Doch dieses Gefühl und die Fragen legten sich bald und das, obwohl dieser Roman nicht meinem Beuteschema entspricht. Diese Geschichte lebt von ihrem Stil. Mich haben die Metaphern und feinen Bezüge, die die Autorin webt, einfach gefesselt, selbst wenn die Geschichte zeitweise kaum vorwärts zu kommen schien oder auch mal banal erschien.
Gefallen hat mir besonders, dass die Autorin immer den richtigen Ton trifft, egal ob das Geschehen gerade skurril, witzig oder traurig ist. Nie übertreibt sie zu sehr oder schweift ins Kitschige ab. Auch daher ist das Buch zum Genießen und langsam lesen. Kein Fast-reading für Zwischendurch, sondern etwas, was Zeit fordert, es aber auch wert ist.
Die skurrilen Protagonisten des Buches fand ich sehr gelungen. Sie sind einerseits wie jedermann, andererseits doch so besonders, dass man sie einfach näher kennenlernen will – mit allen Stärken und Schwächen. Besonders gefallen haben mir hier die abergläubischen Aspekte und auch wenn man als ins Wanken gerät, was eigentlich nicht wanken kann, ist das hier völlig in Ordnung. Luise und ihr Kampf um die große Liebe fand ich schön, ihre Zerrissenheit förmlich mit Händen spürbar.
Eine Geschichte vom Leben mit Verlusten, Liebe, dem Tod, Schuldgefühlen und vielem mehr. Mich hat es berührt und ich werde gerne weitere Bücher der Autorin lesen.
In "Was man von hier aus sehen kann" beschreibt Luise aus ihrer Sicht, wie sie das Leben in einem kleinen Dorf im Westerwald wahrnimmt. Zunächst war ich mir nicht sicher: Was will mir das Buch eigentlich ...
In "Was man von hier aus sehen kann" beschreibt Luise aus ihrer Sicht, wie sie das Leben in einem kleinen Dorf im Westerwald wahrnimmt. Zunächst war ich mir nicht sicher: Was will mir das Buch eigentlich sagen? Grundsätzlich tue ich mir nämlich eher schwer, wenn ich anfangs kein Ziel im Buch erkennen kann. Das liegt dann aber wohl eher an meinen Erwartungen, die ich vorab an das Buch habe und mich da ab und an fehlleiten lasse.
Da ich aber schnell gemerkt habe, dass es nicht unbedingt die Story ist, die entscheidend ist, sondern auf die vielen kleinen - sehr schlauen - Sätze ankommt, die man gerne überliest, habe ich meine Aufmerksamkeit darauf gelenkt und bin davon sehr angetan. Denn diese Sätze haben einen unfassbaren Gehalt an Lebensweisheiten, die auf viele verschiedene Situationen im Leben anwendbar sind. Eines meiner liebsten Beispiel aus dem Buch:
"Man konnte über Jahre in der schlechten Gesellschaft einer Frage leben, man konnte sich von ihr ausnehmen lassen und dann, verschwand sie in einer einzigen Bewegung , in einem einzigen Moment eines Hochschreckens."
Das Buch bietet also mehr als eine Geschichte, die manchmal amüsant, manchmal aber auch sehr ernst daher kommt. Es geht dabei um viele verschiedene Situationen im Leben, vor allem dem Loslassen von Menschen auf unterschiedlichsten Wegen. Sehr raffiniert geschrieben, mit viel Witz und Liebe zum Detail, auch bei den Charakteren.
Fazit: Ein tolles Buch, das ich sofort weiterempfehlen würde.
Immer wenn Selma von einem Okapi träumt, stirbt jemand im Dorf. Wie Menschen handeln, wenn sie befürchten, es könnte sie treffen, davon erzählt Mariana Leky. Mehr noch, sie erzählt vom Dorf, von Menschen, ...
Immer wenn Selma von einem Okapi träumt, stirbt jemand im Dorf. Wie Menschen handeln, wenn sie befürchten, es könnte sie treffen, davon erzählt Mariana Leky. Mehr noch, sie erzählt vom Dorf, von Menschen, von Verlusten, von Gefühlen und von der großen Liebe.
Es hat relativ lange gedauert, bis ich Was man von hier aus sehen kann gelesen habe. Dann habe ich es erst schnell gelesen und dann mein Lesetempo immer mehr verlangsamt. Weil es so gut ist, weil ich noch lange von den Menschen auf dem Dorf lesen wollte, weil die Autorin von großen Gefühlen schreibt, ohne kitschig zu sein. Sie erzählt manchmal witzig, manchmal unglaublich traurig. Die Menschen in ihrem Roman sind Menschen wie Du und ich, auch wenn sie teilweise sehr skurrile Eigenschaften haben, mit ihren Stärken und Schwächen. Da wird auch mal eine große Liebe bis zum Sterbebett verschwiegen, oder es werden drei Besen in einen Ofen gesteckt, damit man Besuch bekommt. Die Hauptfigur und Erzählerin Luise kämpft um ihre große Liebe gegen alle Widerstände, die Zeitverschiebung und ihren Anrufbeantworter. Meine Lieblingsfigur ist allerdings die griegrämige Marlies, die in Unterwäsche und Norwegerpulli nur nachts Erbsen aus der Dose isst, weil sie den ganzen Tag das Essen vergessen hat.
Mariana Leky trifft auf jeder Seite, in jedem Abschnitt, in jedem Satz den richtigen Ton. Darüber, wie unterschiedlich Menschen mit der Liebe, dem Leben und dem Tod umgehen. Darüber möchte ich mehr lesen!
Ein kleines Dorf im Westerwald bildet den Mittelpunkt dieser Geschichte. Hier lebt neben Selma auch deren Enkelin Luise aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird.
Der Hörer begleitet Luise von klein ...
Ein kleines Dorf im Westerwald bildet den Mittelpunkt dieser Geschichte. Hier lebt neben Selma auch deren Enkelin Luise aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird.
Der Hörer begleitet Luise von klein auf an. Nach und nach lernt man weitere Dorfbewohner kennen und jeder für sich ist speziell oder besonders. Aber die meisten sind zufrieden. Außer wenn Selma von einem Okapi träumt, dann stirbt nämlich einer von ihnen. 24 Stunden befindet sich das Dorf in einem Ausnahmezustand und alle überlegen, was sie noch zu tun haben oder mit wem sie noch reden wollen oder müssen.
Aber dann trifft es jemanden, wo man es nicht erwartet hat. Was macht das mit den Bewohnern? Wie verändert sie das Ereignis?
Mit viel Herz und einer unglaublichen Nähe zu den Charakteren wird diese Geschichte erzählt. Während des Hörens habe ich mich fast wie ein Dorfbesucher gefühlt, welcher die Leute wirklich kennen gelernt hat.
Sandra Hüller als Sprecherin war mir vorher nicht bekannt, aber sie hat diesem Buch so viel Leben eingehaucht und die richtigen Stimmlagen für die Situationen gefunden. Es macht Spaß ihr beim Lesen zuzuhören.
Mariana Leky ist ein wunderbares Buch gelungen, welches keinen deutlichen roten Faden hat aber dafür einen tollen Schreibstil. Auch nachdem Ende des Buches ist es nicht einfach vorbei. Ein wenig von dem Gehörten bleibt und man denkt mit einem lachenden und einem weinenden Auge an die Geschichte zurück.