Unterhaltsamer Krimi mit Blick hinter die Kulissen der Pariser Oper!
Lucie Ferreira hilft beim Putzen in der Pariser Oper aus. Der Ballettdirektor Monsieur Bernard stirbt einen Tag nach seiner großen Geburtstagsgala bei einem Sturz von der großen Freitreppe der Oper. Wieder ...
Lucie Ferreira hilft beim Putzen in der Pariser Oper aus. Der Ballettdirektor Monsieur Bernard stirbt einen Tag nach seiner großen Geburtstagsgala bei einem Sturz von der großen Freitreppe der Oper. Wieder ist das Opfer ein Bewohner des Wohnhauses an der Place des Vosges 3, in dem Lucie seit 40 Jahren als Gardienne arbeitet. Lucie glaubt nicht an einen Unfall und informiert Commissar Legrand. Natürlich ermittelt sie selbst auch wieder fleissig mit und begibt sich damit in einige Schwierigkeiten.
In diesem Krimi spielt besonders die Kulturszene und das Leben in Paris eine große Rolle. Als Leser geniesst man die schönen Beschreibungen des Innenlebens der Oper, der kunstvoll geschilderten Ballettszenen und von Paris im Allgemeinen. Das macht den größten Reiz dieses Buches aus, denn man erlebt dieses französische Lebensgefühl und die Welt des Balletts intensiv mit.
Die Charaktere liegen der Autorin besonders am Herzen, sie schildert sie sehr einfühlsam und genau. So erlebt man die Gedanken, Ideen und Ängste von Lucie sehr glaubhaft mit und begibt sich gemeinsam mit ihr auf die Tätersuche. Das Lucie eher übertrieben eifrig recherchiert, gibt der Geschichte einen unterhaltsamen Touch.
Commissar Legrand wird in diesem Buch von der großen Liebe erwischt und agiert dadurch noch unkontrollierter und unfähiger in seinem Job als bisher. Nur seiner fähigen Mitarbeiterin und Lucie ist es zu verdanken, dass der Fall gelöst wird.
Dabei ist Legrand ein unterhaltsamer Charakter, dem man mit Kopfschütteln, aber auch mit ein wenig Nachsicht über seine lustigen Einsätze gegenüber steht.
Er wirkt wie ein dummer Junge, der vor lauter Wald die Bäume nicht sieht.
Was mir ebenfalls gut gefallen hat, sind die dargestellten Intrigen und der künstlerische Konkurrenzdruck, die das Leben der Tänzer erschweren. Es wurde dadurch zu einer fesselnden Lektüre, die mit Lucies geführten Ermittlungen immer wieder neu aufgeheizt wurde.
Hier gab es einige Tatverdächtige, die man aber nicht so richtig zu fassen bekam. Erst das Ende brachte dann eine überraschene Auflösung, mit der man nicht gerechnet hatte.
Mit einem Faible für Paris erzählt Marie Pellissier mit schönen Orts- oder Situationsbeschreibungen ihren Krimi um die rüstige Lucie. Als französische Miss Marple kann man sie durchaus betrachten und mir hat dieser Krimi sehr viel Spaß und beste Unterhaltung geliefert. Ich freue mich auf mögliche weitere Fälle.