Hat mich gut unterhalten
Wer an tierische Jobs denkt, denkt vor allem an Tragtiere wie Esel, Pferd oder ein wenig exotischer an Kamele, Dromedar oder Elefanten. Auch Nutztiere, die vor allem als Nahrungsmittellieferanten fungieren, ...
Wer an tierische Jobs denkt, denkt vor allem an Tragtiere wie Esel, Pferd oder ein wenig exotischer an Kamele, Dromedar oder Elefanten. Auch Nutztiere, die vor allem als Nahrungsmittellieferanten fungieren, kommen einem in den Sinn. Bei polizeilichen und Rettungseinsätzen kommen auch noch Rettungs- und Spürhunde zum Einsatz. Vielleicht ist dem einen oder anderen ein Blindführhund oder eine Delfintherapie noch ein Begriff. Nicht zu vergessen die sprichwörtlichen „Versuchskaninchen“ und „Laborratten“, die für Produkte der pharmazeutischen und kosmetischen Industrie Jahrzehnte lang leiden mussten
Doch Tiere werden auf Grund ihrer vielseitigen Fähigkeiten auch noch zu anderen, bisweilen fragwürdigen „Diensten“ herangezogen.
Knapp 50 davon stellt der Biologe Mario Ludwig in diesem Buch vor.
Einiges, abseits der üblichen Jobs, ist mir bereits bekannt, z.B. dass Adler als Drohnenjäger eingesetzt werden oder der Schwangerschaftstest durch Frösche.
Sehr interessant, weil detailliert beschrieben sind die Gambia-Riesenratten und ihre Tätigkeit.
»Dank ihres überragenden Geruchssinns können Gambia-Riesenratten nicht nur überaus erfolgreich bei der Minensuche eingesetzt werden, sondern nach entsprechendem Training auch äußerst zuverlässig Tuberkuloseerreger in Speichelproben identifizieren. Erstaunlicherweise haben die Ratten bei der Identifikation von potenziellen Tuberkuloseerkrankten eine signifikant höhere Trefferquote als ein Labortechniker mit seinem Mikroskop. Und nicht nur das: Auch in Sachen Geschwindigkeit bei der Probenauswertung sind die tierischen Diagnostiker ihren menschlichen Kollegen weit überlegen. Benötigt ein Labormitarbeiter etwas 2 Tage, um 100 Proben auf Tuberkuloseerreger zu untersuchen, schaffen die Ratten das in gerade mal 20 Minuten.«
Da könnte man diese Ratten fast sympathisch finden.
Auch unter den Tauben finden sich Gelehrige, die nach entsprechender Einarbeitungszeit für medizinische Diagnosen genützt werden können.
Vieles, das wir hier lesen, ist derzeit eher in den USA üblich, weil dort die Tierhaltegesetze (sofern überhaupt vorhanden) laxer gehandhabt werden als in Deutschland oder Österreich.
Den Hüteesel, der statt eines Hütehundes auf Schafe aufpasst, finde ich charmant. Da wird sich wohl so mancher hungrige Wolf eine blutige Schnauze holen.
Wer sich in dieses Thema weiter vertiefen möchte, findet im Anhang eine umfangreiche Aufstellung von Literatur sowohl in Buchform als auch online.
Fazit:
Eine Übersicht über Fähigkeiten von Tieren, die sich der Mensch zu Nutze macht. Humorvoll be- und geschrieben. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.