Sehr gute Fortsetzung
„Was uns zueinander führt“ hat mir noch besser gefallen, als der erste Band. Während ich den Vorgänger ganz gut, aber kein must-read fand, hat mich die Fortsetzung ab der ersten Seite mitgerissen. Nach ...
„Was uns zueinander führt“ hat mir noch besser gefallen, als der erste Band. Während ich den Vorgänger ganz gut, aber kein must-read fand, hat mich die Fortsetzung ab der ersten Seite mitgerissen. Nach der Vertreibung aus Schlesien fangen Luise und ihre Familie ein neues Leben in Westfalen an. Es fällt ihnen schwer, dort Fuß zu fassen und insbesondere Luise klammert sich an der Hoffnung fest, nach Lindenau zurückkehren zu können. Als sie ihre Jugendliebe Wolfgang wieder trifft, sieht es zunächst so aus, als könnte sie doch noch glücklich werden.
Mit Erschrecken verfolgte ich Luises Entwicklung von der jungen, selbstbewussten Frau zu einer desillusionierten Hausfrau, die völlig unter dem Scheffel ihres Mannes steht. So wie ihr ging es bestimmt vielen Frauen zur damaligen Zeit. Ich habe ihr die Daumen gedrückt, dass sie den Mut findet, auszubrechen.
Sehr interessant und bewegend fand ich die Kapitel über die Heimatreisen, als es den Deutschen endlich wieder erlaubt war, ins jetzige Polen zu reisen. Sehr authentisch wird der Schmerz der Menschen beschrieben, wenn sie nach all den Jahren die verlorene Heimat und dass, was von ihren ehemaligen Häusern noch übrig ist, wiedersehen.
Marion Johanning hat eine tolle Kombination aus historischem Roman, Frauenschicksal der Nachkriegszeit und Liebesroman verfasst.
Zum Finale ging es dann plötzlich rund wie in einer Soap-Opera, es war schon fast zu viel des Guten und gleichzeitig sehr kurzweilig.