Geh nicht ins Dorf oder in den Wald! Denn hie und dort macht man dich kalt! 💀👻
Oh! Meine Nerven tun weh! Weil das Buch so schön an ihnen gezerrt hat! Spooky, gruselig, mysteriös, meisterlich! Einfach exzeptionell!
Einem staubigen Hasen, welcher meinen Weg öfters kreuzt, worüber ...
Oh! Meine Nerven tun weh! Weil das Buch so schön an ihnen gezerrt hat! Spooky, gruselig, mysteriös, meisterlich! Einfach exzeptionell!
Einem staubigen Hasen, welcher meinen Weg öfters kreuzt, worüber ich jedesmal erfreut bin, erinnerte mich daran, daß dies Buch hier in meinem (staubigen ) Regal noch geduldig des Gelesenwerdens entgegenharrte. Danke, Staubihasi! 😀😘
Mark Edwards, konstatiere ich bereits jetzt, ist ein gefährlich talentierter Autor, der geschickt die nachtene Ruhe killt, weil man immerzu weiterlesen und lesen und lesen will. Dies wird nicht das letzte Werk aus seiner dunklen Feder sein, das ich regelrecht verhappst habe!
Wales, das wunderschöne Kymrien: Julia Marsh ist vereinsamt, pleite und sehr allein, voller Schuldgefühle und Selbstvorwürfen. Vor zwei Jahren ertrank ihr Angetrauter beim desperaten Versuch, die kleine, gemeinsame Tochter Lily vor dem nassen Tod zu bewahren. Aber wo ist Lilys Körper?
Dadurch trügerische Hoffnung schöpfend ( Im Grunde genommen ist Hoffnung eine sadistische Lebensbegleiterin, weil sie immer wieder ins Nichts zerstiebt! ) flüchtet sie sich in die nicht risikolose Illusion als auch Imagination, daß Lily noch lebt. Sie ist doch verstorben, oder?
Weil nun einmal Pfund und Pence nicht an Bäumen wachsen, bietet Julia ihr Haus als Rückzugsort für Schriftsteller / innen an. Keine schlechte Idee! Nur ein Dorf in der relativen Nähe und das Sanctum Sanktuarium der Kreativen liegt idyllisch am Waldessaum.
Einer der ersten der eintrudelt ist Lucas Radcliffe. Horrorautor, Anfang vierzig, aus ebenjenem Dorfe stammend und nun ist er als Logiergast zurück.
Die Tragödie, die Julia zur Witwe und zur verwaisten Mutter gemacht hatte übt einen eigenartigen Reiz sowie eine düstere Faszination auf ihn aus, vor allem kommt noch als verstärkender Faktor hinzu, daß sie nicht ohne Anziehung ist.
Er wird regelrecht besessen davon herauszufinden, was mit Lily ( s ) ( Körper?) passierte. Er holt sich sogar professionelle Hilfe. Denn schon kurze Zeit nach seiner Ankunft fängt das Karussell der Unheimlichkeit an sich zu drehen, was immer bedrohlicher werden könnte.
Alles Mögliche passiert Lucas' Trommelfelle und läßt seine Ratio wie potentielle Irrationalität rotieren. Stories von einem Fluch changierend zu Aberglauben. Er selbst meint einmal bei einer Begegnung der "bizarren" dritten Art ( Hmh? ) seinen Retinae nicht über die Stäbchen und Zapfen trauen zu können. Der Abyssus der Destruktion könnte sich durchaus öffnen. Nur ist die brennende Frage angebracht, ob all das Seltsame vom Übernatürlichen ausgeht oder gar zu mortale, menschliche Wurzeln und Motive hat ...
Multiperspektivisch entfalten sich mehr und mehr Facetten einer klug konstruierten Geschichte, die derart authentisch wie lebendig wirkt, daß sie fern von jeder Konstruktion wirkt. Hintersinnig und spooky! Oder das ebenfalls passende Wort aus dem Englischen, für das es keine deutsche Entsprechung gibt: eerie! ( Das paßt wie der Pflock in das vampirische Herz! NEIN! Vampire sucht man hier vergeblich! Der Oberbonzo des blutsaugenden Chaoshaufens sitzt feist in London in einem gewißen unteren Haus und heißt Boris. Nein, nicht Karloff oder Jelzin, obwohl mit dem Buchstaben J beginnend! Karloff paßt eigentlich, denn jenes blonde Horrorexponat wirkt wie Frankensteins Monster! Bruhahahaha! 👹 )
Der Erzählstil und - ton bewegen sich auf einem jetstreamhohen Niveau und das Spannungslevel elektrisiert! Im allerbesten Sinne stellen sich einem die Haare ganz ohne Spray und Gel auf. Ein grabeseisiger äußerst knochiger Zeigefinger streicht dir beim Connoisieren des Buches über das Rückgrat. Dadurch bedingt überrieseln dich eiskalte Schauer und eine Gänsehaut ziert dich.
Was hat es mit der Roten Witwe auf sich? Warum sind die dörflichen Bewohner derart verschlossen, nicht überbordend gastfreundlich und alles andere als pastoral?
Ja, und dann schüttelt es einen wieder kaaaalt, als ob jemand über mein Grab gelaufen wäre. ( Ich spuck', äh spuk', nein, spuck', doch spukspuck auf mein Grab, sagte schon Zwobot! )
Es gibt messerscharfe Wendungen und die Logik erleidet keinen Schiffbruch, nicht einmal. Das Hanebüchene, Klischees und Abgedroschenheit wagen es erst gar nicht sich in die Handlung hineinplündern zu wollen. Ein überraschendes Ende packt dich unversehens an der Kehle!
Die Aura des Plots ist dicht gewoben wie die Enormen, die das Dorf und den Forst umranken. Sehr gewitzt und schlitzohrig schickt einen der Autor durch einen labyrinthenen Irrgarten. Mit der einen oder anderen Vermutung landet man dann unverhofft in cul de sacs!!!🗿
Mark Edwards schreibt auf eine meisterliche Art und holt, ebenso mit scharfgeschliffenen Metaphern wie ein Skalpell, das Beste aus der Sprache heraus.
Plastisch wie in 4K mit vitalen, vielschichtigen, authentischen und sympathischen Protagonisten liefert er ein imposantes Kabinettstück des schleichenden Grauens! Mit Impakt, larger than life und noch mehr das Mißtrauen gegen vermeintliche Idyllen weckend! Har! Har! Har! 😈💀👻