Chill mal, Hoschi!
Julius Schlotterbeck ist als Vampirteenager mit gerade mal 165 Jahren nicht gerade der angesagteste Schüler der Gesamtschule Zitterbold, schließlich hat er nur einen Reißzahn. Und er macht genügend Stress, ...
Julius Schlotterbeck ist als Vampirteenager mit gerade mal 165 Jahren nicht gerade der angesagteste Schüler der Gesamtschule Zitterbold, schließlich hat er nur einen Reißzahn. Und er macht genügend Stress, um regelmäßig bei Schulleiter Draco auf der Matte zu stehen. Dieses Mal hat der uralte, mächtige Vampir die Schnauze voll von ihm. Er droht ihm eine Erziehungsanstalt an, es sei denn, Julius wird Legator und begibt sich auf die Suche nach drei Freunden, die er dann auf den Monsterball zur Eröffnung des neuen Schuljahres mitbringen muss. Einzahnknirschend fügt sich Julius in sein Schicksal und muss plötzlich gefährliche Situationen be- und überstehen, wobei er quasi nebenbei einen armlosen Zombiejungen trifft, eine alte Battletech-Montur aus der Versenkung holt und ein Nachtmahr-Mädchen kennenlernt. Doch er macht sich auch mächtige Feinde ...
Es gibt natürlich ein paar Fragen, die sich mir auch bei einem Kinderbuch stellen. Wenn Julius mit 165 Jahren noch ein Teenie ist und gerade mal in der Mittelstufe der Schule, also keine Ahnung, vielleicht so siebte bis neunte Klasse: Was hat er da in den ersten etwa 150 Jahren gemacht? In die Windeln? War er in einer SarKita? Wieso kann ein Schulleiter mit einer Erziehungsanstalt drohen und warum reißt ihm Julius' Mutter dafür nicht seinen dritten Fangzahn aus?
Im Großen und Ganzen war es ein nettes Abenteuer und wurde nach der Hälfte auch richtig spannend. Gestört hat mich trotzdem einiges. Zum Beispiel der erwachsene Autor, der so schlecht Jugendsprache verwendet hat, dass ich mich teilweise fremdschämen wollte. Oder dass für den Blutersatz Tierversuche und Tierleid nötig waren. Das wäre auf die normale Welt übertragen, dass man behaupte, für vegane oder vegetarische Nahrungsmittel müssten Tiere gequält werden. Außerdem hat Julius zum Schluss nicht drei Teenager als Freunde mitgebracht, wie ihm aufgetragen wurde, sondern nur einen. Einen Battle-Tech und einen mittelalten Ex-Wärter als Teenagerfreunde zu verkaufen, ist ein bisschen mau. Oder war die ursprüngliche Aufgabenstellung vergessen worden? Nun ja. Wenigstens hat der Epilog noch einen Cliffhanger in petto. Ähnliches hat man zwar schon vermuten können, aber es gibt einen Ausblick auf künftige Abenteuer.