kann Spoiler enthalten
Nach wie vor bin ich Marleen S. Meris Schreibstil verliebt und ich kann es jetzt schon kaum erwarten, wann der dritte Band der Loreley-Reihe herauskommt. Ich glaube, daran merkt man auch, dass ich Band 2 genauso geliebt habe wie Band 1. Welchen der beiden Teile ich mehr mochte, kann ich letztendlich nicht sagen, denn beide hatten seinen Charme und seine Spannungen.
Am Anfang war ich etwas frustriert, weil die ersten 60 Seiten aus Atlas' Sicht geschrieben worden waren. Ich mag sie und die anderen Elmanauten zwar, allerdings konnten mich Jermaines und Beléns Sichtweisen auch schon im ersten Band besser abholen - und das hat sich im zweiten Teil auch nicht geändert. Dennoch hat man vor allem am Anfang mit Atlas ein spannendes Abenteuer erlebt, welches mich an einer Stelle zwar etwas verwirrt hatte, nämlich die Sache mit der Tochter des Herzoges, aber Atlas noch mehr Handlungsfläche gegeben hat.
Seit dem ersten Band bin ich ein unglaublicher Fan der Belén-und-Thaloan-Storyline, und das hat sich auch im zweiten Band nicht geändert - ich habe die Sichtweise nur noch mehr lieben gelernt. Letztendlich sogar mehr als Jermaines. Ich frage mich, wie Beléns Vater jetzt auf ihren Brief reagieren und ob er wirklich noch Krieg gegen den Kaiser führen wird. Das war ja im ersten Band bereits absehbar.
Was Jermaine und Sammy betrifft - irgendwie kann ich ihre Beziehung nicht ganz greifen. Jermaine äußert selbst im zweiten Band oft Zweifel, was ihre Liebe zu Sammy angeht, und auch ihre Sorge darüber, dass sie ihre Zuneigung nicht wirklich zeigen kann. In der Leserunde zu Band 2, die aktuell noch läuft, habe ich, auch wenn ich dort nicht dran teilnehme, gelesen, dass jemand glaubt, dass Jermaine sich nur auf ihn einlässt, weil sie das Gefühl, Sammy etwas zurückgeben zu müssen, und dass sie Freundschaft mit Liebe verwechselt - und tatsächlich wirkt es für mich auch so. Ich weiß nicht, wie es mit den beiden weitergehen wird, aber ich bin auf jeden Fall gespannt.
Und was die Storyline mit Sammy angeht, war dieser im Verlauf des zweiten Bandes für mich zwar absehbar, aber dennoch überaus interessant zu lesen - insbesondere seine Erzählung über seine Vergangenheit.
Eine Sache, die mich etwas gestört hat, war die Länge des Buches und das abrupte Ende. Ich habe in der Leserunde gelesen, dass die Autorin eigentlich weniger Bände und dafür eine andere Verteilung der Kapitel geplant hatte, die sich durch die Verlagsvorgaben allerdings verschoben haben. Somit hätte Band 2 nicht an der Stelle enden sollen, an der er geendet hatte. Ich persönlich hätte nichts gegen längere Bücher einzuwenden, vor allem weil Band 2 doch etwas kürzer als der erste Band war. Dennoch tut es der Geschichte keinen Abbruch und ich war von dieser trotzdem hellauf begeistert.
Nicht zuletzt bin ich dankbar für das Personenregister, welches im ersten Band ja gefehlt hatte. Es hat auf jeden Fall geholfen, die ganzen Personen besser zuzuordnen.
Insgesamt gebe ich dem zweiten Teil der Loreley-Reihe 5 Sterne!