Inhalt: Patsy und ihr Freund Milo haben einen Raub geplant. Doch ist das Haus, in dem sie einsteigen, unerwartet hoch besucht. Ganz anders als es anfangs schien. Ein Mann wird vor ihren Augen erschossen. In ihrem Versuch zu fliehen nehmen sie den falschen Weg und gelangen in das Schlafzimmer der Familie. Dort liegt eine Frau auf dem Bett. Tot. Die Augen ausgestochen. Voller Panik finden sie einen Weg nach draußen. Die erlangte Beute auf ihren Schultern in einem Rucksack. Wie soll es jetzt weitergehen? Der Mörder hat sie gesehen. Das wird mit Sicherheit nicht ohne Folgen bleiben.
Pearl löst, in dem Versuch einen Auftrag auszuführen, ein heikles Durcheinander an. Der Laden, in dem er gerade noch den Besitzer zur Rede stellte, steht nun in Flammen und die Polizei und Feuerwehr sind bereits unterwegs. Er darf nicht gefasst werden. Also weg da. Als er in seiner Lieblings-Bar sich von dem Schreck zu erholen versucht, wird er von Jesus, dem Inhaber, gebeten sich einer anderen Sache anzunehmen. Eine Frau ist verschwunden. Pearl ist bekannt für seinen Spürsinn. Nun, eigentlich hat er so gar keine Lust auf diesen Auftrag, aber die Polizei scheint nichts zu unternehmen. Warum nicht? Was ist da los?
Wertung: Die Bücher von Martin Krist sind ja bekannt für ihr Tempo und die enorme Spannung, die dadurch entsteht. So auch wieder dieses Werk. „Hexenkessel“ ist der Auftakt zu seiner neuen Freak-City –Reihe, die diesmal in New York spielt. Damit begibt er sich auf neues Gebiet und in eine neue Herausforderung.
Der Titel ist im Bezug auf die Stadt gut gewählt und lässt den Leser schon gleich die Hektik und kriminelle Atmosphäre der Stadt spüren. Auch der Untertitel gibt die Verstrickung der Handlung deutlich wieder.
Der Hauptprotagonist, der uns durch diese Reihe begleiten soll, ist ein Halbblut, der wohl schon einiges in seinem Leben erlebt hat. Davon sprechen seine Narben, die er mit sich rumträgt und auch seine Unerschrockenheit und Neigung zur Gewalt. Trotz seines krassen Charakters ist er doch eine recht sympathische Person. Noch schlägt ein Herz in ihm, welches ihn davor hütet wahllos zu töten. Auch zeigt er Mitgefühl und Opferbereitschaft.
Sein Auftraggeber Bobby dagegen ist eine zwiespältige Person. Allein seine Ausdrucksweise lässt nicht darauf schließen, dass er Polizist ist. Zudem ist er sehr impulsiv und scheint was im Schilde zuführen.
Patsy, der in diesem Teil die Nebenrolle gebührt, ist eine sensible und labile junge Mutter, die tatsächlich glaubt, mit einer kriminellen Handlung ihr Leben in rechte Bahnen rücken zu können. Ihr Freund Milo ist nicht gerade unschuldig an diesen Gedanken. Er hat bereits eine kriminelle Laufbahn hinter sich und bestärkt sie in ihren naiven Gedanken noch, indem er sie in ihren Vorhaben aktiv unterstützt.
Im Ganzen alles sehr eigenartige Persönlichkeiten, die hier aufeinandertreffen. Desweiteren spielen auch noch ein Serienkiller, eine verschollene Schauspielerin, eine geheimnisumwobene Liebhaberin und das FBI eine Rolle in dem Werk. Die Szenerie ist sehr wohl authentisch für diese Stad, auch wenn sie extrem erscheint.
Die Spannung baut sich von der ersten Seite an auf und erst auf den letzten Seiten kommt der Leser etwas zu Atem. Ein Ereignis jagt das andere und baut ein Mysterium auf, welches Fragen aufwirft. Anfangs fragt man sich beispielsweise was Pearl mit Patsy zu tun hat, doch bald kreuzen sich ihre Wege und keine Fragen bleiben zurück.
Der Schreibstil von Krist ist auch hier wieder unangetastet einzigartig. Wiedermal dudelt überall Musik, welche vom Text her, der immer mal wieder eingeworfen wird, auch noch zu der Situation zu passen scheint. Da ist alles vertreten, von den Stones bis Rihanna. Auch die gedanklichen Rückblenden, die immer einem Teilsatz aus vorangegangenen Gesprächen entsprechen, sind hier zu finden. Diese sorgen dafür, dass der Leser immer eng am Geschehen bleibt und sich leicht an vorausgegangenes erinnern kann. Nicht das das nötig wäre, da man geneigt ist das Buch in einem Rutsch zu lesen. Aber sollte man tatsächlich mal das Buch aus der Hand legen müssen und die Lesepause etwas länger dauern, ist man sofort wieder im Geschehen. Krist scheint an alles gedacht zu haben. Die Sätze sind einfach und leicht verständlich, die Kapitel von der Länge her dem Spannungsbogen angepasst und angenehm. Im Ganzen ein gelungenes Werk
Fazit: Kein Krist-Fan kommt um dieses Buch herum! Und wer es mit Martin Krist noch nicht probiert hat, wird spätestens nach diesem Buch ein Fan. Voraussetzung ist natürlich der Hang zur Dramatik und zur nervenaufreibender Spannung, den der Leser aufweisen sollte.
Und wem der Krist-Neulinge dieses Buch gefällt, sollte es auch unbedingt mit der Henry Frey-Reihe probieren. Ich verspreche spannend prickelnde Lesemomente im Überfluss.
Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung, die, wie der Autor mir versprach, nicht lange auf sich warten lassen soll.