Cover-Bild Die Klassenkameradin
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19,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Edition Schaumberg
  • Themenbereich: Belletristik
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 386
  • Ersterscheinung: 25.09.2023
  • ISBN: 9783910306066
Martina Berscheid

Die Klassenkameradin

Eva ist angeödet von ihrem Leben: von Ehemann Alexander, der sie kontrolliert, ihrem dementen Vater und dem Job in der Dorfkneipe. Ein bevorstehendes Klassentreffen lockt mit Abwechslung. Obwohl und gerade weil ihr Alexander abrät, dort hinzugehen, siegt die Neugierde. Alexander, der vorgibt, ihr eine Enttäuschung wegen zu hoher Erwartungen ersparen zu wollen, verheimlicht ihr die wahren Gründe.
Die Begegnung mit ihrer einst unscheinbaren Klassenkameradin Agnes verändert Evas Leben. Ihre lockere und freie Art gefällt ihr. Sie genießt die Treffen mit ihr und wünscht sich insgeheim ebenso ein unabhängiges Leben. Diese Chance bietet sich ihr bald, als Agnes sie bittet, ein paar Wochen auf ihre Wohnung aufzupassen. Diese Zeit öffnet Eva in vielerlei Hinsicht die Augen und sie erfährt mehr über ihre eigenen Wünsche und Sehnsüchte. Die Bekanntschaft zu Agnes wird ihre eigene Beziehung verändern, jedoch völlig anders, als der Leser sich dies vorzustellen vermag.

Ein Roman über das Leben, die Liebe, menschliche Beziehungen und die Bedeutung von Entscheidungen – tiefgründig und berührend.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.04.2024

Alles, nur kein Mittelmaß

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Eva hängt fest in ihrem Leben, die Ehe mit Alexander, das Haus im Dorf, der Aushilfsjob in der Kneipe; alles ödet sie an. Als sie eine Einladung zum Klassentreffen bekommt, sagt sie kurzerhand zu, besonders ...

Eva hängt fest in ihrem Leben, die Ehe mit Alexander, das Haus im Dorf, der Aushilfsjob in der Kneipe; alles ödet sie an. Als sie eine Einladung zum Klassentreffen bekommt, sagt sie kurzerhand zu, besonders weil es Alexander nicht passt. Dort begegnet sie ihrer früheren Klassenkameradin Agnes und ist fasziniert von der Frau, die mit einer Leichtigkeit und einem Selbstbewusstsein durchs Leben geht, die Eva völlig abgehen. Immer öfter treffen sich die Frauen und als Agnes Eva bittet, auf ihre Wohnung in der Stadt aufzupassen, sagt diese begeistert zu. Kurz danach passiert etwas im Evas Leben, das sie aus der Bahn wirft, sodass sie die Hilfe ihrer neuen Freundin braucht. Agnes aber ist verschwunden und reagiert nicht auf Anrufe. Eva ist auf sich allein gestellt und merkt, dass sie selbst für ihr Glück verantwortlich ist.

„Sie hatte einen Mann und ihr geliebtes Kind. Ein Haus mit Garten. Auf dem Land. Ihre Hobbys waren Rockmusik, Lesen und Puzzeln (das hatte sie nicht mal Hannah erzählt). Den Teilzeitjob in der Alten Buche, wo sie seit zehn Jahren arbeitete, konnte man kaum erwähnen.“ (Seite 43)

Schon früh hat mich die Geschichte gefesselt, der angenehme Schreibstil machte es mir leicht. Ich habe mit Eva gefühlt, ihre Einsamkeit, ihre Rastlosigkeit, ihre Sehnsucht und das Gefühl, etwas zu verpassen, in jeder Zeile gespürt. Früh verliebt, schwanger geworden, geheiratet und gestrandet; ein Leben geführt, das sie nicht wollte. Gefangen in einer Spießigkeit, die Eva selbst zuwider war, hilflos und außerstande, etwas dagegen zu tun, als Agnes auftauchte, die so anders war. Nur durch Agnes konnte Eva der Kontrolle ihres Mannes entkommen, hat sich immer mehr entzogen und angefangen, eigenen Wünschen und Sehnsüchten nachzuspüren, malte sich ein völlig neues Leben aus. Ich hätte es ihr gewünscht.

Ich dachte tatsächlich, ich wüsste, worauf die Geschichte hinauslaufen würde, aber wie bereits auf der Rückseite des Buches angekündigt, war meine Vermutung falsch. Die Wendung, die das Buch genommen hat, konnte mich überraschen, damit habe ich nicht gerechnet und das heißt schon was. Sprachgewandt und mit schönen Sätzen führte Martina Berscheid mich durch die Erzählung, ließ mich empört und wütend, traurig und entsetzt, aber auch hoffnungsvoll und zugleich gerührt ihren Worten lauschen. Die Auflösung gefiel mir, diese war passend und so klappte ich das Buch zu und fühlte mich Eva sehr nah. Danke dafür, das war ein schönes Leseerlebnis, das mir im Gedächtnis bleiben wird. Ich freue mich auf mehr!

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Veröffentlicht am 26.10.2023

Wunderbare Sprache

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Bereits vom ersten Roman von Martina Berscheid "Das Echo unseres Schweigens" und von ihrem Erzählband "Leichtgewichte" war ich sehr beeindruckt.

Die Autorin versteht es, einer Handlung auch in alltäglichen ...

Bereits vom ersten Roman von Martina Berscheid "Das Echo unseres Schweigens" und von ihrem Erzählband "Leichtgewichte" war ich sehr beeindruckt.

Die Autorin versteht es, einer Handlung auch in alltäglichen Geschehnissen Tiefe zu verleihen, Personen treffend und ohne Klischees zu charakterisieren und Regungen auch in feinsten Nuancen spürbar zu machen.

Dies alles, ohne dass der Erzählbogen die Spannung jemals verliert.

Wunderschön und fernab aller Klischees sind Bilder und Metaphern, die sie gebraucht und die ihrem Text einen ganz besonderen unnachahmlichen Zauber geben.

Ich freue mich schon auf den nächsten Roman.

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