"Was sagt Dein Arzt zu Deinem Bein, Sydney – Du hattest ja inzwischen genug Zeit, um Dir ein neues wachsen zu lassen. Viele Grüße und Küsse, Juliet"
Klappentext
Willkommen im Club der Guernseyer Freunde von Dichtung und Kartfoffelschalenauflauf!
London, Ende der vierziger Jahre: Die junge Schriftstellerin Juliet erhält einen ungewöhnlichen Brief. Absender ist Dawsey Adams, ein Bauer von der Kanalinsel Guernsey, der antiquarisch ein Buch erworben hat, das zuvor ihr gehörte. Zwischen den beiden entspinnt sich ein Briefwechsel, durch den Juliet von der Existenz der „Guernseyer Freunde von Dichtung und Kartoffelschalenauflauf“ erfährt, einer literarischen Gesellschaft, die einige der Inselbewohner gründeten, um sich über die schwere Kriegszeit hinwegzuhelfen. Je mehr Juliet über Dawsey und die anderen erfährt, desto mehr wünscht sie sich diese Menschen zu treffen. Und so beschließt sie, auf die Insel zu reisen. Dort stößt Juliet auf die Geschichte von Elizabeth, einem verschollenen Mitglied des Clubs, und ihrer großen Liebe zu einem deutschen Offizier. Und sie lernt Dawsey immer besser kennen...
Erster Satz
Lieber Sydney,
Susan Scott bewirkt Wunder.
Meinung
Aufmerksam geworden bin ich auf das Buch über die Buchverfilmung, die am 9. August im Kino anläuft. Ein Buch über einen Buchclub? Schon das hat mich sehr fasziniert! Als Simi mir dann erzählte, dass es das Buch als Rezensionsexemplar bei der Verlagsgruppe Random House gibt, habe ich nicht länger gezögert und so zog Deine Juliet bei mir ein. Vielen Dank an Random House!
Deine Juliet ist ein wundervoller Briefroman, der mich zum Schmunzeln, aber auch zum Innehalten brachte. Es geht in dem Roman um Juliet Ashton, eine Schriftstellerin, die von einem Mitglied eines Buchclubs auf Guernsey einen Brief bekommt. Nicht nur von einem, sondern von fast allen Mitgliedern, die ihr über die Zeit während des Kriegs und der Besatzungszeit berichten. Viele Geschichten, die sich zu einer großen Geschichte zusammensetzen. Dabei lernt sie die Menschen so intensiv kennen, dass sie nach Guernsey reist, um mehr von ihnen zu erfahren und diese Erinnerungen festhalten zu können.
Diese Idee fand ich sehr, sehr interessant, da ich so etwas in der Art noch nicht gelesen habe. Am Anfang dachte ich... ach herrje, wie soll ich mir die ganzen Namen merken... aber jeder Brief und die Schreibweisen der einzelnen Personen waren so unterschiedlich, dass ich den einzelnen Geschichten immer wieder den dazugehörigen Personen zuordnen konnte. Neben der Vergangenheit, die teilweise traurig und dramatisch ist, berichteten die Personen auch von ihrem derzeitigem Leben nach dem Krieg und das war oft so sympathisch und charmant beschrieben, dass ich lächeln und schmunzeln musste. Ich hätte nie gedachte, dass sich in meinem Kopf anhand von Briefen die Geschichte so gut zusammensetzen kann. Doch das hat es und so fühlten sich die Briefe wirklich toll an und ließen sich wunderbar lesen. Es war eine gelungene Abwechslung, da jeder etwas Anderes zu erzählen hatte.
Ich habe Juliet sehr lieb gewonnen, wie sie lebt, sich einsetzt, wie sie scherzt und wie sie das Leben und die Personen, die sie kennengelernt hat, beschreibt. Als ob sie es mir erzählen würde... das fand ich wunderschön.
Nach diesem Buch freue ich mich nun erst recht auf die Verfilmung und bin gespannt, wie es umgesetzt wird, denn die Liebe im Detail, wie man sie in den Briefen findet und wie man es an so vielen Stellen herauslesen kann, finde ich schwierig in einem Film darzustellen. Ich lasse mich überraschen.
Fazit
Ein Briefroman über eine Schriftstellerin und dem Club der Guernseyer Freunde von Dichtung und Kartoffelschalenauflauf. Briefe, die viele Erlebnisse und Erinnerungen schildern und sich zu einer großen Geschichte zusammenzusetzen: eine schöne, mutige und bewegende Geschichte!