Eine beklemmende Geschichte
Schon immer hat Heidi Wood sich gern um andere gekümmert. Doch als sie eines Tages ein mysteriöses obdachloses Mädchen und deren Baby mit nach Hause bringt, geht sie zu weit! Heidis Mann Chris hat Angst ...
Schon immer hat Heidi Wood sich gern um andere gekümmert. Doch als sie eines Tages ein mysteriöses obdachloses Mädchen und deren Baby mit nach Hause bringt, geht sie zu weit! Heidis Mann Chris hat Angst um seine Tochter - und um seine Frau. Denn sie beginnt sich zu verändern, scheint immer mehr in den Bann des unbekannten Mädchens zu geraten.
Chris beginnt zu recherchieren und stößt auf ein schreckliches Geheimnis. Ist es nun schon zu spät, um seine Familie zu retten?
Mary Kubicas "Pretty Baby" ist kein wirklicher Thriller, wie man es von Cody McFadyen oder Ethan Cross gewöhnt ist. Hier wird eine Geschichte erzählt, die von Seite zu Seite bedrohlicher wird und weiter ihren Lauf nimmt.
Ich konnte nach der Hälfte ahnen, wohin das Ganze führt und habe mich doch gefragt, wozu sich alles noch entwickeln wird.
Es gibt eigentlich nur vier Hauptfiguren. Heidi und Willow, Chris und Zoe. Alle anderen tauchen nebenbei oder in Erzählungen auf. Die einzigen Figuren, die in dieser Geschichte eine Entwicklung erleben, sind Heidi und Willow. Willow durch die Rückblicke in ihre Kindheit und weniger im aktuellen Geschehen und Heidi durch das was grade eben passiert.
Man merkt schnell, dass Heidis zuerst nur fürsorglich gemeinte Geste, aus dem Ruder läuft und ganz andere Ausmaße annimmt, als jeder erwartet hätte. Und auch Willows Geschichte enthält Züge, die vielleicht nicht erwartet wurden aber auch nicht wirklich überraschen.
Beides wickelt sich zu einem Strang, der nichts Gutes hervorbringen kann.
Die Atmosphäre des Buches ist durchgehend drückend und bedrohlich. Schon in den ersten Kapiteln merkt man, dass dies keine Geschichte mit wirklich gutem Ende ist.
Diese Stimmung hat bei mir auch jetzt, wo ich das Buch beendet habe, ein beklemmendes Gefühl hinterlassen.
Der Schreibstil ist an sich recht gut. Man stolpert nicht über ungeschickte Formulierungen und auch die Zeitsprünge sind gelungen. Doch leider gab es einige Stellen, an denen vieles zu unwichtig war. Da wurden Informationen eingestreut, die so nebensächlich waren, dass sie die Geschichte verlangsamten und einfach überlesen werden konnten. Das hat es für mich wirklich an zu vielen Stellen langatmig werden lassen.
Diese Tatsache und dass ich dieses beklemmende Gefühl nur dem Schreibstil und nicht wirklich der Geschichte zuordnen kann, lassen mich dem Buch drei von fünf Sternen geben.