Cover-Bild Die Mechanik des Herzens
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8,99
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 192
  • Ersterscheinung: 09.06.2014
  • ISBN: 9783442747801
Mathias Malzieu

Die Mechanik des Herzens

Roman
Sonja Finck (Übersetzer)

Edinburgh, 1874. Die Alten fragen sich, ob dies die kälteste Nacht sei, die die Welt je erlebt hat. In dieser eisigen Finsternis wird Jack geboren – mit einem Herz, das einfach nicht schlagen will. Die alte Hebamme Dr. Madeleine setzt ihm ein mechanisches Herz in Form einer Kuckucksuhr ein. Um zu überleben, muss Jack fortan jeden Tag aufgezogen werden und heftige Emotion vermeiden. Vor allem darf er sich aber niemals, absolut niemals verlieben. Doch dann trifft Jack die bezaubernde Tänzerin Miss Acacia …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.12.2016

Die Zeit heilt (nicht) alle Wunden

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Ein Herz, eine Uhr, viel Liebe, eine Portion Magie und dazu eine bildreiche Sprache. Das sind die Zutaten für dieses schöne Fantasy-Märchen. Jack kommt am kältesten Tag aller Zeiten auf die Welt, was ...

Ein Herz, eine Uhr, viel Liebe, eine Portion Magie und dazu eine bildreiche Sprache. Das sind die Zutaten für dieses schöne Fantasy-Märchen. Jack kommt am kältesten Tag aller Zeiten auf die Welt, was sein Herz nicht ganz verkraftet und so wird ihm eine Kuckucksuhr eingesetzt, die seinem Herz beim Schlagen helfen soll. Jack wird dadurch zu etwas Besonderem, aber auch zu jemanden, dem seine Andersartigkeit verübelt wird.

Malzieu ist ein Meister der Verwendung von Metaphern. Kaum ein Satz kommt ohne eine bildliche Umschreibung, ohne einen Vergleich zu einem anderen gedanklichen Bild aus. Einerseits kann das sehr schön sein, andererseits fand ich es auch bisschen zu viel des Guten, so schön die Metaphern auch waren. Der Autor hat ein fantastisches Gefühl dafür, wie er die Magie in seinem Kopf in Worte fassen kann. Seine Ideen sind einzigartig und regen die eigene Fantasie an. Leider wird die Geschichte zum Ende hin sehr verworren und sie verliert ein wenig von ihrem Zauber.
Die Geschichte liest sich wie ein Fantasy-Märchen. Es gibt einige große Zeitsprünge, bei denen man nicht viel erfährt, was zwischendurch passiert ist. Die Geschichte ist sehr kurz gehalten, wo für mich leider vieles verloren gegangen ist. Vor allem das Zwischenmenschliche war nicht immer nachvollziehbar und schlüssig, eben weil vieles in Zeitraffer erzählt wird und nur Ausschnitte aus Jacks Leben besondere Betrachtung bekommen. Das führte dazu, dass die großgepriesene Liebe zwischen Jack und seiner Angebeteten für mich nicht so richtig spürbar war.


Fazit

Ein schönes Fantasy-Märchen, das mit einzigartigen Ideen und einer bildreichen Sprache verzaubert, jedoch zum Ende hin ein wenig seinen Zauber verliert. Jack mit seinem Kuckucksuhrherz und seiner naiven Vorstellung von der Ordnung der Welt, muss man einfach mal kennengelernt haben. Die Zeit heilt nicht alle Wunden und die Liebe kann sehr schmerzhaft sein, zwei der vielen Weisheiten, die man durch das Buch lernt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Märchenhaft schön, traurig und lustig auf unnachahmliche Weise

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Malzieu hat mit diesem Buch ein gefühlvolles Märchen für Erwachsene geschaffen, das mich zutiefst berührt und melancholisch zurückgelassen hat.
Die Geschichte um Jack - den Jungen, der eine Kuckucksuhr ...

Malzieu hat mit diesem Buch ein gefühlvolles Märchen für Erwachsene geschaffen, das mich zutiefst berührt und melancholisch zurückgelassen hat.
Die Geschichte um Jack - den Jungen, der eine Kuckucksuhr als Herz hat - ist eine Geschichte voller Liebe, Trauer, Angst, Höffnung, Träume, Neid und Eifersucht.
Jack, Acacia und Méliès waren mir die Liebsten Charaktere. Jack, weil er so entschlossen ist, seine große Liebe zu finden und weil er sehr melancholisch ist, gehänselt und ausgregrenzt wird. Acacia mochte ich, weil sie so nette kleine Macken hat (sie weigert sich, ihre Brille zu tragen und rennt ständig wogegen, weil sie kaum etwas sieht) und weil sie so feurig und verliebt ist. Méliès mochte ich unglaublich gerne, weil er Zauberer und Uhrmacher ist und weil er Jack begleitet, der seine Liebe sucht, obwohl Méliès selbst seine große Liebe verloren hat. Méliès war mir überhaupt der Liebste Charakter, weil er mir am normalsten vorkam und mir auch unglaublich sympathisch war! Ich habe irgendwie eine Schwäche für Erfinder, Uhrmacher, Zauberer und ähnliches :D
Die Kulissen haben mir auch sehr gefallen, denn der Jahrmarkt war (in meiner Vorstellung) richtig interessant!
Die Geschichte an sich gefiel mir besonders am Anfang sehr gut, doch zum Ende hin wurde mir klar, dass es kein Happy End geben wird. , und ich bin ein riesen Fan von Happy Ends...
Insgesamt hat mir das Buch jedoch gut gefallen, weil es unter anderem auch zeigt, dass Menschen Dinge tun, weil sie andere beschützen wollen, auch, wenn sie das Gegenteil bewirken. Die Geschichte hat mich berührt, doch das Ende..


Schreibstil:
Malzieu schreibt in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Jack. Er malt mit seinen Worten Bilder, die einen einfach mitreißen! Er schreibt so unglaublich gefühlvoll und märchenhaft!

Cover:
Ich finde es wunderschön! Es zeigt Jack und Miss Acacia im dunkeln, im Hintergrund sieht man ein großes Zahnrad, Dächer und den Sternenhimmel. Auf dem Cover sieht Jack schon sehr melancholisch und Acacia sehr verträumt und lieblich aus, was den Inhalt des Buches so unglaublich gut wiederspiegelt.

Bewertung:
4 von 5
Für eine Geschichte, die mich berührt aber doch nicht ganz mit sich gerissen hat.

Veröffentlicht am 07.05.2019

Skurrile Story mit Herz

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Als ich meine Bücherliste für den Dezember vergangen Jahres zusammenstelle, suche ich nach einem dünneren Büchlein mit einer hübschen Geschichte für’s Herz. Ich schaute also meine Regale durch und mein ...

Als ich meine Bücherliste für den Dezember vergangen Jahres zusammenstelle, suche ich nach einem dünneren Büchlein mit einer hübschen Geschichte für’s Herz. Ich schaute also meine Regale durch und mein Blick fiel auf das wunderschöne, malerische Cover dieses Romans– dieses Buch sollte es werden. Doch ich las hiermit keine kleine, hübsche Geschichte, die das Herz erfreut. Dieses Buch ist viel mehr und vor allem skurrile Poesie mit einem Hauch, also wirklich nur einer Prise Horror und viel Leid, Ungerechtigkeit und Herzschmerz. Verziert mit einer hübschen Schleife. Und trotzdem konnte es mich nur bedingt begeistern.
Jacks Geschichte beginnt in der kältesten Nacht aller Zeiten. Der kleine Junge kommt mit einem kaputten Herzen zur Welt und um überhaupt leben zu können, setzt ihm seine Hebamme eine Kuckucksuhr ein, die fortan sein Herz sein wird. Doch um sein Kuckucksherz nicht zu überfordern, darf Jack niemals allzu intensive Gefühle entwickeln. Über Jahre hinweg stört in diese Einschränkung keineswegs, aber während eines Ausflugs in die Stadt begegnet er der wunderschönen Miss Acacia, die es ihm unmöglich macht sein mechanisches Herz weiterhin unter Kontrolle zu halten. Um sie wiederzusehen, nimmt Jack allerhand auf sich, denn für ihn geht diese Liebe bis über den Tod hinaus…
Ich muss sagen, dass ich mit Malzieus Schreibstil ein paar Probleme hatte. Zwar ist das Buch mit seinen knapp 200 Seiten nicht gerade das, was man als Wälzer bezeichnen würde, trotzdem kam ich nur relativ langsam voran. Viele Dinge werden nur angerissen und somit der Fantasie des Lesers überlassen; anderes wird sehr bildgewaltig und detailreich beschrieben. Die Mischung gefiel mir eigentlich ziemlich gut, doch vor allem an den blutigen Stellen hätte ich darauf verzichten können. Das Leben des kleinen Jacks ist alles andere als ein Zuckerschlecken und wer davon ausgeht, dass hier etwas in irgendeiner Art und Weise beschönigt wird, irrt gewaltig. Dank der intensiven Erklärungen dazu, spürte ich nur Jacks Unwohlsein und Befangenheit, sondern auch seine körperlichen Schmerzen und vor allem die Scham wegen seines tickenden Geheimnisses.
Im Verlauf der Geschichte fallen einige Fehler auf. Plastikspielzeug am Ende des 19. Jahrhunderts? Sauerstoffflaschen? Ich weiß ja nicht… Trotzdem fielen diese Dinge für mich tatsächlich wenig ins Gewicht. Denn obwohl die Geschichte an realen Schauplätzen wie Edinburgh oder in Spanien spielen, sah ich hier immer die Fantasy-Story, die sie eben auch ist. Ich verbuche diese Schnitzer für mich unter künstlerische Freiheit, da sie mir beim Lesen einfach kaum auffielen und meine Freude an der Geschichte nicht bremsen konnten.
Was mir eher zu schaffen machten, waren die perspektivischen Fehler. Das Buch ist eigentlich im Präsens und aus der Ich-Perspektive geschrieben, dennoch gibt es einige Schlenker zur allwissenden Erzählperspektive. Aus irgendeinem Grund fiel mir das in diesem Buch besonders auf und störte mich enorm.
Für mich war es dann tatsächlich Jack, der Protagonist, der mich immer wieder dazu brachte das Buch erneut in die Hand zu nehmen. Malzieus Protagonist wirkt in einigen Momenten sehr steif und in anderen wiederum so unglaublich lebendig. Ein klein wenig fühlte ich mich bei ihm an Pinocchio erinnert. Er macht in seinem Leben einfach so viel durch und ich konnte mich so gut in ihn reinfühlen, dass ich wissen musste, ob ihm ein Happy End vergönnt ist. Wie es dann aber für den Jungen mit dem Kuckucksuhrenherz weitergeht, müsst ihr selbst herausfinden!
Die Mechanik des Herzens war auf jeden Fall anders, als ich es gedacht hatte und eine merkwürdige Geschichte, die mich immer wieder an den Stil von Regisseur Tim Burton erinnerte. Zwar konnte sie mich nicht völlig überzeugen, aber dennoch so anfixen, dass auch bereits ein zweites Buch des Autors einziehen durfte. Für mich handelt es sich hierbei also um ein Mittelding mit Sternchen und der Tendenz dennoch etwas Besonderes zu sein, denn ich habe das nagende Gefühl, dass hier viel bei der Übersetzung verloren ging. Wäre nur mein Französisch nicht so fürchterlich eingerostet… Ach, irgendwie habe ich doch mein Herz an Jack und die kleine Miss Arcacia verloren und ich bin mir sicher, dass das Buch nicht für jeden etwas ist, aber ich habe doch mein Herz an diese Geschichte verloren.

Veröffentlicht am 20.02.2023

Außergewöhnlich

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Alleine das Cover und der Titel lässt schon erahnen das es sich hierbei nicht um eine konventionelle Geschichte handelt.

Wenn man das Alter der Protagonisten ausblendet, bzw. sie der Verschrobenheit der ...

Alleine das Cover und der Titel lässt schon erahnen das es sich hierbei nicht um eine konventionelle Geschichte handelt.

Wenn man das Alter der Protagonisten ausblendet, bzw. sie der Verschrobenheit der Geschichte zuschreibt, dann stört es nicht so sehr.

Was mir bei dieser Geschichte sehr gut gefallen hat war der Schreibstil, ich fand ihn stellenweise aufgrund der Thematik poetisch aber nicht zu auftragend. Auch wenn hier aus der Ich-Perspektive geschrieben wurde, hatte man das Gefühl, die Geschichte wurde einem erzählt.

Jack ist ein außergewöhnlicher Junge, er besitzt ein Uhrenherz, welches nie aus den Takt geraten darf. Eines Tages verliebt er sich in eine kleine Tänzerin, welches sein Herz völlig aus dem Takt bringt. Trotz der Gefahr, begibt sich Jack auf die Suche und muss sich vielen Herausforderungen stellen.

Das Buch ist romantisch, poetisch, verrückt und brutal. Eine gute Mischung wie ich finde. Beim lesen hatte ich immer die Geschichte von "Edward mit den Scherenhänden" vor Augen, die vom Stil her sehr ähnlich ist.

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Veröffentlicht am 15.09.2016

Mathias Malzieu – Die Mechanik des Herzens

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Verlag: btb
Seiten: 192
Genre: Romane und Erzählungen

Die Story:

Jack wird 1874 mit einem Herzfehler geboren. Sein Herz will einfach nicht richtig schlagen. Aus diesem Grund setzt ihm Doktor Madeleine ...

Verlag: btb
Seiten: 192
Genre: Romane und Erzählungen

Die Story:

Jack wird 1874 mit einem Herzfehler geboren. Sein Herz will einfach nicht richtig schlagen. Aus diesem Grund setzt ihm Doktor Madeleine , die Hebamme , die begeistert Menschen repariert, eine Kuckucksuhr ein, die von nun an jeden Tag neu aufgezogen werden muss. Jack kann ein ganz normales Leben führen, bis auf einen Unterschied: er darf keine starken Gefühlsaußerungen haben und schon gar nicht darf er sich verlieben, denn das würde sein zartes Uhrwerk nicht verkraften. Doch als er die bezaubernde Tänzerin und Sängerin Miss Acacia kennen lernt, beginnt sein Herz zu rasen.

Jack:

Bei seiner Geburt will sein Herz einfach nicht richtig schlagen. Aus diesem Grund bekommt er eine Kuckucksuhr eingesetzt, die jeden Tag aufs Neue aufgezogen werden muss. Er darf es zwar eigentlich nicht, doch er verliebt sich unsterblich in die hübsche Tänzerin und Sängerin Miss Acacia.


Dr. Madeleine.

Dr. Madeleine wird in Jacks Heimatdorf als Hexe beschimpft, da sie Huren und andere Frauen, die bei einem richtigen Arzt nicht erwünscht sind, entbindet. Zudem repariert sie gerne Menschen, wie zum Beispiel Jack, der seit seiner Geburt bei ihr lebt.

Miss Acacia:

Miss Acacia ist eine hübsche Flamenco-Tänzerin und eine begnadete Sängerin. Jack trifft sie mit zehn Jahren zum ersten mal und ist seitdem Feuer und Flamme für sie. Sie ist misstrauisch Männern gegenüber, aber genauso in Jack verliebt, wie er in sie. Eigentlich müsste sie eine Brille tragen, da sie sonst nichts erkennt, aber sie ist zu eitel dafür und stoßt lieber überall an.


Als Jack mit seinem Herzfehler geboren wird setzt ihm Madeleine eine Kuckucksuhr ein, die sein Herz schlagen lässt. Er wächst bei Madeleine auf, bis er zu seinem zehnten Geburtstag die zauberhafte Miss Acacia kennenlernt. Sofort verliebt er sich in sie, aber er soll sie erst Jahre später wiedersehen. Doch all der Zeit zum trotz, konnten die Jahre ihrer Liebe nichts anhaben. Eine leidenschaftliche Romanze beginnt, die Jacks Herz sehr gefährlich wird.

In die Mechanik des Herzens geht es um leidenschaftliche Liebe, Eifersucht und Selbstbewusstsein.
Mathias Malzieu hat einen sehr poetischen Schreibstil, fast schon ein bisschen zu poetisch. Dennoch lässt es sich flüssig lesen und auch nach beenden des Buches hat man noch nicht ganz damit abgeschlossen.