Cover-Bild Der Holländer
Band 1 der Reihe "Liewe Cupido ermittelt"
(3)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 14.02.2023
  • ISBN: 9783499011672
Mathijs Deen

Der Holländer

Andreas Ecke (Übersetzer)

Ein eindrücklicher Küstenkrimi mit einem außergewöhnlichen Ermittler  – der Holländer, so ruppig und rau wie sein Einsatzort, das Watt.

«In ‹Der Holländer› spürt Mathijs Deen einmal mehr die Untiefen der menschlichen Seele auf. Gewaltig und stimmungsvoll!» 3sat Kulturzeit

Ein Toter im Watt, im Grenzgebiet zwischen Deutschland und den Niederlanden, angespült an einem unwahrscheinlichen Ort. Ein Patroullienschiff bringt ihn zur niederländischen Kriminalpolizei. Doch der Mann ist Deutscher und überregionale Wattwandererprominenz, er wollte vom Festland nach Borkum wandern. Eine Tour, die für ihn tödlich und für seinen Begleiter traumatisch endete. In den kleinen Küstenorten gibt es Gerede, deutsche und niederländische Behörden zanken sich um die Zuständigkeiten. Fast unbemerkt übernimmt ein spezieller Ermittler: Liewe Cupido von der Kripo Cuxhaven, von allen nur «der Holländer» genannt. Ein schweigsamer, erfahrener Mann, der am liebsten allein arbeitet. Ihm ist klar, dass der Tod des Wattwanderers kein Unfall war. Doch um den Mörder zu finden, wird er Hilfe brauchen. Er wird sich selbst der Unberechenbarkeit der Natur aussetzen müssen, die das raue Watt beherrscht. Und er wird auf den dritten Wanderer treffen – den Mann, der das Festland gar nicht erst verlassen hat.

«[‹Der Holländer› erzeugt] eine atmosphärische Spannung, wo man wirklich die Meeresluft, das Watt, den Wind spürt – und das erfreulicherweise jenseits dieser klassischen Regionalkrimis, sondern sehr lakonisch, mit sehr plakativen Figuren, die man eigentlich so direkt in Norddeutschland treffen könnte.»  WDR 2

«‹Der Holländer› von Mathijs Deen ist ein grenzüberschreitender Kriminalfall in der changierenden Welt des Wattenmeers, in der selbst die Grenzen zwischen Himmel und Erde verschwimmen.» stern

«Der Autor beherrscht Lakonie, und er schneidert sie seinem Ermittler wie einen Maßanzug auf den Leib. Dazu ein Schuss Komik, wenn es um die Binnendynamik der beiden streitenden Polizeiapparate, die Arroganz der Deutschen, die Lässigkeit der Holländer geht. [...] ein Wiedersehen mit dem Holländer [wäre] eine feine Sache.»  Frankfurter Allgemeine Zeitung

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.07.2023

Ein Krimi mit Charakteren

0

Und wieder habe ich auf einer Lesung eines mir unbekannten Autors für mich eine Perle gefunden.
Krimis kommen bei mir gar nicht so häufig vor. Am Anfang eine Leiche, „trockene“ Ermittlungen, Zeugenbefragungen, ...

Und wieder habe ich auf einer Lesung eines mir unbekannten Autors für mich eine Perle gefunden.
Krimis kommen bei mir gar nicht so häufig vor. Am Anfang eine Leiche, „trockene“ Ermittlungen, Zeugenbefragungen, Beweise suchen und eventuell noch Profiling, das ist mir irgendwie zu langweilig.
Dann doch lieber einen (Psycho)-Thriller.
Aber Mathijs Deen hat es geschafft, dass ich mal wieder von einem Krimi begeistert bin!

Seine Sprache hat was, wie ich finde. Sein Ermittler, Liewe Cupido, redet nicht viel und ist lieber allein unterwegs. Wenn er doch mal redet, dann nur das Nötigste und auf eine friesische, trockene Art.
Tatsächlich schafft der Autor es auch auf nicht ganz 300 Seiten mich zu fesseln und eine runde Geschichte zu erzählen.
(Wer aug meinem Blog öfter mitliest, der weiß das ich mit Büchern unter 350 Seiten meistens auf Kriegsfuß stehe, weil mir etwas fehlt)

Hier haben die Personen Charakter, Ecken und Kanten mit einer Hintergrundgeschichte. Außerdem kenne ich die Gegend hier an der Küste, wenn ich auch die niederländischen Gegebenheiten nicht unbedingt kenne. Aber die Niederländer waren einst ja auch Friesen. :)
Der Autor schafft es auch einem der die Küste und das Watt nicht kennt, die Schönheit mit all seinen Gefahren näher zu bringen.

Die drei Profiwattwanderer haben schon so einige extreme Wattwanderungen vom Festland zu Inseln unternommen, aber eine steht schon lange auf ihrer Liste.
Vom Festland auf die Insel Borkum.
Eine sehr schwierige und nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen, von Wetterlage, Tide, Windrichtung und Strömung machbar.
Als dies endlich alles zutrifft, ist der große Tag von Aron, Peter und Klaus gekommen – jetzt oder nie!
Aber ausgerechnet Aron, der Kopf der drei, ist zu diesem Zeitpunkt in England.
Eigentlich kann man diese Tour nur zu dritt bewältigen, aber Klaus und Peter machen sich dennoch auf den Weg....

Am anderen Tag wird Klaus tot auf einer Sandbank zwischen den Niederlanden und Deutschland von der niederländischen Küstenwache gefunden und mitgenommen.
Peter hat es mit letzter Kraft ans Festland geschafft, ist aber so verwirrt, dass er keine klare Aussage machen kann, außer das Klaus vom Meer geholt wurde.
In der niederländischen Autopsie wird inzwischen ein Mord obduziert und da die Grenzen an der Fundstelle der Leiche zwischen den Niederlanden und Deutschland ziemlich schwammig sind, streiten sich die jeweiligen Dienststellen erst einmal um die Fallzuständigkeit. Bis die sich einigen, übernimmt der Ermittler Liewe Cupido – von allen nur der Holländer genannt – inoffiziell den Fall für die Deutsche Seite und reist in die Niederlande. Dort bekommt er auch ganz unkompliziert von den dortigen Ermittlern Unterstützung, während die Chefs auf beiden Seiten immer noch ihre Kompetenzen streiten.

Ich fand es sehr interessant mit Liewe auf Tätersuche zu gehen und überhaupt nicht langweilig!
Ich mochte ihn, den stillen Einzelgänger, der lieber auf das hört was die Leute reden, statt selber zu reden. Wenn er dann redete, dann knapp und präzise, ohne schnick-schnack.
Auch die Art wie er den jungen Polizeibeamten Xander mit ins Boot holte fand ich Klasse.
Der etwas übereifrige Xander, dem es in dem kleinen Polizeirevier zu langweilig hinterm Schreibtisch ist und voller Elan sich von Liewe einspannen lässt und sein Können zeigen kann. Sie wachsen zu einem tollen Duo zusammen. Beide ermitteln zusammen nach allen Seiten und dabei lernt man als Leser nicht nur sie besser kennen.
Die Leute um die drei Wattwanderer bekommen vom Autor ebenso ihren Hintergrund und ihre Persönlichkeit. Die Ermittlungen entwickeln sich und ich als Leser war mit dabei. Natürlich war ich auch am Kombinieren, aber lag dann doch haarscharf am Ende daneben.

Ich kann nicht sagen WIE spannend ein Krimi sein muss.
Muss man vor Spannung Fingernägel kauen?
Nein.
Aber man muss voller Spannung auf die Lösung, auf den Täter warten.
Ich zumindest. Und genau das hat dieser Krimi für mich getan. Mit allem was ich für einen Krimi brauche.

Mein Fazit:
Ein Krimi mit Charakteren in einer Gegend mit ihren Tücken und ein spannendes Ende, wobei ich bei der Tätersuche von Anfang an dabei war und am Ende doch ganz knapp daneben lag.
Ein Autor, von dem ich nicht das letzte Buch gelesen habe.
Der zweite Teil – Der Taucher – um den Ermittler Liewe Cupido steht schon in meinem Regal ;)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.03.2023

Ein Krimi für Krimimuffel

0

Eigentlich mag ich keine Krimis. Es nervt mich, dass sich immer alles um einen Mord und um den Tod dreht, dass die einzig spannende Figur meistens der Ermittler ist und dass man irgendwann in der zweiten ...

Eigentlich mag ich keine Krimis. Es nervt mich, dass sich immer alles um einen Mord und um den Tod dreht, dass die einzig spannende Figur meistens der Ermittler ist und dass man irgendwann in der zweiten Hälfte des Buches schon längst weiß, wer der Mörder ist. Zu vorhersehbar, zu konstruiert, ohne Vielfalt oder Überraschungen... Das bedeutet für mich Krimi.

Keine guten Voraussetzungen also für die Lektüre von Mathijs Deen Buch "Der Holländer". Aber wenn eine Rezension mit "eigentlich" beginnt, dann lässt sich natürlich erahnen, dass es mir mit diesem Buch anders ergangen ist - zum Glück!

Dass "Der Holländer" lesenswert ist, liegt vor allem an seinem Setting und an der Atmosphäre. Die Allgegenwart des Watts, diesem faszinierenden, gefährlichen und geheimnisumwobenen Ort, trägt ebenfalls dazu bei. Das Watt lässt Menschen spurlos verschwinden, verschluckt Beweise, erleichtert Verbrechen... Kein Wunder also, dass Figuren, die in der Literatur ins Watt gehen, gefühlt kaum je wieder zurückkehren (oder?).

So auch in "Der Holländer". Dort wird die Leiche eines Wattwanderers tot im deutsch-holländischen Grenzgebiet aufgefunden. Sein Partner hat die Wanderung überlebt, berichtet unklar von dem, was geschehen ist, leidet zunehmend unter Verwirrtheit und verwechselt Fiktion und Realität. Als sich die Beweise dafür mehren, dass der Wanderer keines ganz natürlichen Todes gestorben ist, begibt sich der rigorose Ermittler Liewe Cupido auf Spurensuche.

Krimifans wird "Der Holländer" sicher nicht enttäuschen. Und sogar Krimimuffel wie ich kommen auf ihre Kosten, dank der lebendigen Hintergründe, der rauen Nordseelandschaften, die der ganzen Geschichte Tiefe und Anmut verleihen. Wer also Unterhaltung sucht, findet sie mit Mathijs Deens Roman sicher.

Übersetzt von Andreas Ecke.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.05.2023

Der Tote im Watt

0

Als sich herausstellt, dass es sich bei dem toten Wattwanderer, den der niederländische Grenzdienst geborgen hat, um einen Deutscher handelt, beginnt ein kleinkariertes Gerangel um Kompetenzen und Zuständigkeiten. ...

Als sich herausstellt, dass es sich bei dem toten Wattwanderer, den der niederländische Grenzdienst geborgen hat, um einen Deutscher handelt, beginnt ein kleinkariertes Gerangel um Kompetenzen und Zuständigkeiten. Dessen ungeachtet setzt die Polizei Cuxhaven Liewe Cupido auf den Fall an. Als gebürtiger Deutscher, der auf der Insel Texel aufgewachsen ist, kann er sich auf dem fremden Territorium nahezu frei bewegen ohne aufzufallen. Doch schon bald zeigt sich, dass der Fall für Cupido, der zwar als Einzelkämpfer bekannt ist, alleine nicht zu bewältigen ist.

Fazit
Ein atmosphärisch dichter Krimi, mit einem eigenwilligen Ermittler der über sich selbst hinauswächst.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere