Poetisch und sprachgewaltig
"Unter den Menschen" ist ein ganz besonderes Buch. Es wirkt wie aus der Zeit gefallen und ist trotzdem hochaktuell. Der Autor Mathijs Deen erzählt uns die Geschichte von der Suche nach einem Partner, von ...
"Unter den Menschen" ist ein ganz besonderes Buch. Es wirkt wie aus der Zeit gefallen und ist trotzdem hochaktuell. Der Autor Mathijs Deen erzählt uns die Geschichte von der Suche nach einem Partner, von Einsamkeit, Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung. Auf dem Land, wo Jan alleine als Bauer wohnt, ist das nicht einfach. Vor allem nicht Ende der Neunziger Jahre. Da gab es noch kein Internet, sondern nur die Zeitung. Auf seine Anzeige meldet sich Wil, die eigentlich gar keinen Mann sucht, sondern nur ein Haus mit Meerblick. Deen schreibt eigenwillig und skurril. Genauso sind auch seine Protagonisten. Jan, der kilometerweit fährt, um sich ein Heft mit nackten Frauen zu kaufen. Wil, die die Anzeige unter verschiedenen Namen beantwortet, nur um die Konkurrenz auszuschalten. Die Sprache Deens ist, wie die Menschen dort sind. Wortkarg, leise, knapp und kurz. Man redet nicht viel, versteht sich aber auch ohne viel Worte. Oder auch nicht. Wil, die im wahren Leben Irene heißt, und Jan reden anfangs aneinander vorbei und es dauert, bis sie einen gemeinsamen Nenner finden. Und auch ich musste erst warm werden mit der Geschichte, aber dann war ich gefangen und kam nicht mehr davon los. Das liegt vor allem an der wunderbaren poetischen Sprache, die Landschaft und Leute so perfekt wiedergibt.