Letztes Jahr hatte ich mir das Hörbuch „Ein Junge namens Weihnacht“ angehört, von welchem ich ganz begeistert gewesen war. Nicht nur, dass dieses so grandios von meinem Lieblingssprecher Rufus Beck vorgelesen wird, auch die wunderschöne Geschichte hatte mir richtig gut gefallen. Meine Freude war daher sehr groß, als ich entdeckte, dass es nun eine Fortsetzung zu diesem tollen Weihnachtsbuch gibt.
Das Leben der achtjährigen Amelia ist alles andere als schön. Da ihre Mutter schwer krank ist und nicht mehr arbeiten kann, muss das kleine Mädchen ihre Arbeit als Kaminkehrer übernehmen. Keine leichte Aufgabe und angenehm schon gar nicht. Amelia hofft inständig, dass ihr der Weihnachtsmann helfen kann. Sie schreibt ihm einen Wunschzettel, in dem sie ihm ihre sehnlichsten Wünsche auflistet. Doch der Weihnachtsmann ist gerade schwer beschäftigt. Und das hat leider alles andere als gute Gründe: Das Wichtelreich wird von finsteren Trollen bedroht, Rentiere fallen plötzlich vom Himmel und der Weihnachtszauber verliert mehr und mehr an Kraft. Wenn sich nicht schleunigst etwas ändert, droht das Weihnachtsfest dieses Jahr auszufallen! Noch rechtzeitig findet der Weihnachtsmann heraus, dass die kleine Amelia kein gewöhnliches Mädchen ist. Nur mit ihrer Hilfe kann Weihnachten dieses Jahr gerettet werden.
Auch die Fortsetzung von Matt Haigs ersten wundervollem Weihnachtsroman hat mir richtig gut gefallen! Obwohl es bis Weihnachten noch ein bisschen hin ist, konnte mich diese warmherzige Geschichte schon jetzt im Oktober ein wenig in Weihnachtsstimmung versetzen. Empfehlenswert wäre es hier natürlich, das Hörbuch erst in der Adventszeit zu hören, aber auch im Herbst macht es großen Spaß, diesem spannenden und herzerwärmenden Fantasy-Weihnachtsabenteuer zu lauschen.
Man muss den ersten Band auch nicht kennen, um der Handlung hier folgen zu können. Die Fortsetzung baut zwar schon auf den ersten Teil auf, aber da es sich um ein eigenständiges Abenteuer handelt, kann man dieses sehr gut unabhängig zum ersten Band hören oder lesen.
Im ersten Band erfahren wir ja, wie der Junge Nikolas zum Weihnachtsmann wurde. Im diesem Band trägt Nikolas nun schon etwas länger seinen neuen Berufsnamen und sorgt jedes Jahr dafür, dass alle Kinder auf der Erde ihre Geschenke rechtzeitig an Heiligabend erhalten.
Dieses Jahr allerdings herrscht Aufruhr im Wichtelreich. Fiese Trolle stören die Weihnachtsvorbereitungen und auch der immer schwächer werdende Weihnachtszauber gibt Grund zur Sorge. Nikolas muss sich wirklich schleunigst etwas einfallen lassen, wenn das Fest der Liebe dieses Jahr nicht ins Wasser fallen soll.
Doch zum Glück gibt es ja die kleine Amelia. Diese lernen wir bereits ganz am Anfang der Geschichte kennen. Ihr Brief an den Weihnachtsmann ist wirklich rührend und auch die Beschreibungen ihres traurigen Lebens geht einem sehr zu Herzen. Trotz ihrer zarten acht Jahre muss sich Amelia um ihre kranke Mutter kümmern und deren Arbeit als Kaminkehrer übernehmen. Ich habe das Mädchen ja sofort fest in mein Herz geschlossen und hatte aufgrund ihres so harten Lebens sehr großes Mitleid mit ihr.
Wie also schon „Ein Junge namens Weihnacht“ so ist auch diese Geschichte stellenweise recht traurig. Allerdings wird vieles auch sehr überzogen und humorvoll dargestellt, sodass das Hörbuch nicht zu ernst wird.
Ich finde, dass dem Autor die Mischung aus Gefühl, Ernst, Spannung und Humor wunderbar gelungen ist. Er hat erneut eine sehr fantasievolle und temporeiche Weihnachtsgeschichte geschrieben, welche an keiner Stelle langweilig wird und die einen mit ihren vielen witzigen Einfällen auch bestens unterhält.
So fand ich ja die Trolle sehr unterhaltsam. Diese sind zwar schon recht gemein, da sie aber auch nicht die Hellsten sind, haben sie bei mir für den ein oder anderen Schmunzler gesorgt. Auch der Besuch des Weihnachtsmannes bei der Königin ist sehr unterhaltsam.
Vorgelesen wird dieser tolle Hörspaß von Rufus Beck, einer der wohl besten Hörbuchsprecher überhaupt. Ich kann gar nicht sagen, wie oft ich mir schon Harry Potter mit ihm angehört habe. Gefühlte hundertmal. Daher ist mir seine angenehme Stimme auch nur zu gut bekannt. Ich staune ja immer wieder aufs Neue, wie großartig Rufus Beck seine Stimme verstellen kann. Auch hier verleiht er jeder Figur ihre eigene Stimme und betont alles genau richtig.
Das einzige, was ich ein bisschen vermisst habe, ist ein wenig Musik zwischendurch. So ein paar weihnachtliche Klänge hätte ich ganz schön gefunden, um die Weihnachtsatmosphäre perfekt zu machen.
Aber auch ohne Musik spürt man beim Zuhören diesen ganz besonderen Weihnachtszauber. Hätte ich das Hörbuch im Dezember gehört, so hätte ich diesen wohl noch stärker gespürt.
Ich kann „Das Mädchen, das Weihnachten rettete“ absolut empfehlen! Das Buch ist bestimmt auch klasse, da es in diesem viele tolle Illustrationen gibt. Ich kenne ja bisher nur das Hörbuch, welches mir super gut gefallen hat und ich denke, dass ich mir auch noch das Buch kaufen werde. Auch beim ersten Band besitze ich beides, Buch und Hörbuch.
Fazit: „Das Mädchen, das Weihnachten rettete“ ist ein Hörbuch für die ganze Familie und für die Weihnachtszeit sehr zu empfehlen. Die Geschichte ist wunderbar weihnachtlich, sehr spannend und herrlich humorvoll. Matt Haig ist erneut eine warmherzige und sehr fantasievolle Weihnachtsgeschichte gelungen, welche grandios von Rufus Beck vorgelesen wird. Ich habe die Fortsetzung auch als weniger schaurig als den ersten Band empfunden, daher kann ich auch Kindern diesen schönen Hörspaß sehr ans Herz legen. Ich hatte hier jede Menge Spaß beim Zuhören und vergebe sehr gerne volle 5 von 5 Sternen!