Seichter Cozy Crime
Es handelt sich um Folge 34 der Cherringham-Serie aus dem Cozy Crime-Genre. Die Teile sind unabhängig von einander zu lesen. Es war mein erster Charringham-Teil, und ich habe an keiner Stelle das Gefühl ...
Es handelt sich um Folge 34 der Cherringham-Serie aus dem Cozy Crime-Genre. Die Teile sind unabhängig von einander zu lesen. Es war mein erster Charringham-Teil, und ich habe an keiner Stelle das Gefühl gehabt, Informationen aus älteren Teilen zu benötigen. Die Charaktere sind über das ganze Buch hinweg tiefgründig beschrieben.
Der ehemalige New Yorker Polizist Jack Brannon und die einheimische Hobbydetektivin und allein erziehende Mutter Sarah Edwards sollen für den Träger des Anwesens, den Conservation Trust, einen Brand in einem skurrilen Herrenhaus untersuchen. Das verwinkelte alte Haus Brimley Manor entpuppt sich aufgrund seiner verschrobenen Ausstattung und verwirrenden Zimmereinteilung als Herausforderung. Die beiden müssen zunächst in die Vergangenheit des Anwesens eintauchen, um wichtige Hintergründe zu verstehen und Verdächtige ein-und auszuschließen. Doch sie erfahren nur Feindseligkeit von den Mitarbeitern, welche zunächst alle verdächtig erscheinen. Schnell bekommen sie ein Gespür für die Geheimnisse des Anwesens und der Beteiligten. Dabei arbeiten Jack und Sarah Hand und Hand zusammen. Des einen Schwäche ist des anderen Stärke. Und so kommen die beiden dem Ziel nach und nach näher.
Ist der Wachmann Charly Barrow, der ein offensichtliches Alkoholproblem hat, der Täter? Oder hat Ben, der Hilfsgärtner, den Brand gelegt? Oder vielleicht der einzige Erbe Peregrine Brimley, der genauso verschroben erscheint wie das Anwesen, in dem er mit seinem Großvater aufgewachsen ist? Oder hat der Mitarbeiter des Conservation Trust Anton Jassip ein Interesse an der Zerstörung des Anwesens? Oder vielleicht der schmierige Gutachter Guy Gibbons, der den Trust vertritt oder seine junge Angestellte, die Kunsthistorikerin Sophie Scott? Könnte es gar der langjährige Gärtner Clifford sein?
Handelt es sich vielleicht um einen elektrischen Kurzschluß der maroden Leitungen und doch nicht um Brandstiftung?
Alle Charaktere sind alle samt fein ausgearbeitet. Sowohl diese als auch die Geschichte erscheinen realistisch. Das Buch hat zuweilen unnötige Längen, welche das Buch manchmal etwas langatmig machen. Hier hätten die Autoren noch die ein oder andere Spannung einbauen können.
Das Buch macht dem Genre Cozy Crime alle Ehre. Es ist eine leicht verständliche Geschichte um einen Brand in einem skurrilen englischen Herrenhaus. Die Geschichte ist seicht, ohne Schockmomente, aber dennoch gut geschrieben und wegen der Charaktere schön schräg. Der Leser kommt glücklicherweise nicht zu früh dahinter, wer der Täter ist und ob es überhaupt einen gibt. Er wird aufgrund logischer Schlussfolgerungen und guter Recherche der beiden Detektive zum Ziel geführt. Das Cover mit dem altehrwürdigen Haus mit umgebendem Garten und Puttenbrunnen wurde perfekt zur Beschreibung im Buch ausgesucht.
Die Stimme der Sprecherin Sabina Godec begleitet den Hörer angenehm bis zum letzten Kapitel. Sie versteht es, die weiblichen und männlichen Personen mit feinem Unterschied zu interpretieren ohne dabei übertrieben zu wirken.