Cover-Bild Die Verlassenen
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inkl. MwSt
  • Verlag: BUCHFUNK Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 31.03.2021
  • ISBN: 9783868475968
Matthias Jügler

Die Verlassenen

Florian Lukas (Sprecher)

Johannes blickt zurück auf eine ostdeutsche Kindheit, die von feinen Rissen durchzogen war. Der frühe Tod seiner Mutter, das rätselhafte Verschwinden seines Vaters. All seine Fragen dazu blieben unbeantwortet, weshalb er noch als Erwachsener vorsichtig tastend durchs Leben geht. Ein melancholischer Eigenbrötler, der sich in einer stillen Existenz eingerichtet hat.

Als Johannes in einer alten Kiste auf einen Brief stößt – adressiert an seinen Vater und abgeschickt nur wenige Tage, bevor dieser den Sohn wortlos verlassen hatte –, verändert dieser Fund nicht nur seine Zukunft, sondern vor allem seine Vergangenheit als Kind der Vorwende-DDR. Seine Erinnerungen sortieren sich neu und mit ihnen sein Blick auf das eigene Leben.

In eindringlicher Dichte und mit kraftvoller Klarheit erzählt Matthias Jügler von Verlust und Verrat, vom Wert des Erinnerns und den drängenden Fragen einer ganzen Generation. Ein warmherziger, leuchtender Roman von außergewöhnlicher sprachlicher Intensität.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.05.2021

Ein Junge der Wende

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Der Schriftsteller Matthias Jügler erfuhr von einer wahren Begebenheit aus der früheren DDR. Daraus gestaltet er den Roman „Die Verlassenen“.
Sei Protagonist Johannes ist der Icherzähler der Geschichte. ...



Der Schriftsteller Matthias Jügler erfuhr von einer wahren Begebenheit aus der früheren DDR. Daraus gestaltet er den Roman „Die Verlassenen“.
Sei Protagonist Johannes ist der Icherzähler der Geschichte. Er ist im Kindergarten mit 5 Jahren, da stirbt seine Mutter. Die nächsten acht Jahre leben er und sein Vater gut miteinander. Johannes entwickelt sich zu einem Eigenbrötler. Dann verschwindet sein Vater und er kommt mit 13 Jahren zur Großmutter. Eigentlich geht es ihm ganz gut, aber er würde gerne wissen, wo sein Vater ist.
Mit 18 Jahren ist er ganz allein. Er findet einen Brief, der an seinen Vater adressiert ist und der kurz vor seinem Verschwinden ankam.-
Johannes macht sich auf den Weg um mehr zu erfahren.
Der Autor schreibt diesen guten Gesellschaftsroman mit Genauigkeit und schnörkellos.
Er ist selber ein Kind der Wende, genau wie Johannes..
Das Hörbuch wird von Florian Lukas gesprochen. Der macht das mit Schwung und toller Betonung. Er fasst die Stimmungen gekonnt auf. So wurde das Buch zu einem Erlebnis.

Veröffentlicht am 12.08.2021

Verlust und Verrat

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“Mach‘s gut”. Als sein Vater ihn mit diesen Worten bei seiner Großmutter zurücklässt, ahnt der Ich-Erzähler Johannes schon, dass dies kein ganz normaler Abschied ist. Und tatsächlich wird er seinen Vater ...

“Mach‘s gut”. Als sein Vater ihn mit diesen Worten bei seiner Großmutter zurücklässt, ahnt der Ich-Erzähler Johannes schon, dass dies kein ganz normaler Abschied ist. Und tatsächlich wird er seinen Vater nie wieder sehen. Johannes ist gerade mal 13, wir befinden uns in Halle an der Saale im Jahre 1994.
Es ist nicht Johannes‘ erster großer Verlust. Er ist ein mehrfach Verlassener, denn bereits als Kind hat er seine Mutter verloren. Und so wird der Leser im Laufe der Geschichte nicht nur erfahren, weshalb der Vater aus dem Leben seines Sohnes verschwindet, sondern auch die ungeheuerliche Wahrheit hinter dem Tod seiner Mutter kennenlernen.

Die zentrale Frage des kurzen Romans bleibt zunächst jedoch, was mit dem Vater geschah. Gemeinsam mit dem inzwischen erwachsenen Protagonisten begibt sich der Leser auf eine Reise in die Vergangenheit. Eine Vergangenheit, in der Dinge nicht angesprochen werden. So merkt Johannes zwar, dass alle besonders rücksichts- und verständnisvoll mit ihm umgehen, aber keiner benennt, das Unfassbare, das passiert ist. Keiner thematisiert, dass ein Jugendlicher ganz ohne Eltern aufwächst, als Verlassener aufwächst.

Und auch der Ich-Erzähler selbst wird erst durch einen Brief, dessen Inhalt der Leser nur in Andeutungen erfährt, dazu veranlasst, sich auf Spurensuche zu begeben.
Ob die Spur, die ihn nach Norwegen führt, ihm endlich die lang erhofften Antworten gibt?

Sprachlich nüchtern und auf zurückhaltende Art erzählt uns der Autor Matthias Jügler ein Stück deutsche Zeitgeschichte der näheren Vergangenheit. Und auch wenn man als Leser bereits von Anfang an einen gewissen Verdacht hat, der sich letztendlich auch bestätigt, ist die Lektüre des Romans unglaublich spannend.
Besonders interessant fand ich das Ende des Romans, das die Frage aufwirft, ob man mit gewonnen Erkenntnissen immer etwas „anfangen“ muss oder ob es auch Gründe gibt, die Vergangenheit ruhen zu lassen.

Als kleinen Kritikpunkt oder besser gesagt Hinweis möchte ich folgendes erwähnen: Ich persönlich habe das Buch auf meinem E-Reader gelesen, würde aber zum Buch raten, da gerade an zentraler Stelle des Romans einige fiktive (?) Dokumente abgebildet sind, die für den Fortgang der Geschichte eine wichtige Rolle spielen, die aber im E-Reader-Format nicht leicht zu entziffern und leider auch nicht zu vergrößern sind.

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Veröffentlicht am 28.05.2021

Seltsam kühl erzählt

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Zum Inhalt.
Johannes wuchs in der DDR auf, seine Mutter früh verstorben, sein Vater irgendwann einfach verschwunden. Dennoch lebt er sein Leben. Eines Tages stößt er in einer Kiste mit alten Büchern seiner ...

Zum Inhalt.
Johannes wuchs in der DDR auf, seine Mutter früh verstorben, sein Vater irgendwann einfach verschwunden. Dennoch lebt er sein Leben. Eines Tages stößt er in einer Kiste mit alten Büchern seiner Eltern auf einen Brief, der seine gesamte Vergangenheit auf den Kopf stellt. Er muss seine Erinnerung an die Vergangenheit neu sortieren und das hat auch Einfluss auf seine Gegenwart
Meine Meinung:
So richtig war mir nicht klar, was mich bei diesem Buch so erwartet, aber irgendwie klang es interessant. Das war es auch irgendwie, was mich aber aufgrund der Geschichte schon etwas irritiert hat, war wie abgeklärt die Geschichte erzählt wurde. Ich hätte mehr Emotionen erwartet, aber irgendwie blieb der Protagonist seltsam kühl. Aber sicher geht auch jeder anders mit solchen Situationen um. Den Sprecher kannte ich bisher nicht, er passte aber sehr gut zur kühlen Erzählung, weil er die Geschichte ebenso emotionslos vorgetragen hat.
Fazit:
Seltsam kühl erzählt

Veröffentlicht am 18.12.2021

Elternlos

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Der Ich-Erzähler berichtet vom Aufwachsen bei der Großmutter, nachdem seine Mutter gestorben und sein Vater „verschwunden“ ist. Die Episoden reichen bis in sein Erwachsenenleben hinein, das weiter von ...

Der Ich-Erzähler berichtet vom Aufwachsen bei der Großmutter, nachdem seine Mutter gestorben und sein Vater „verschwunden“ ist. Die Episoden reichen bis in sein Erwachsenenleben hinein, das weiter von der ungewöhnlichen Kindheit in der DDR geprägt ist.
Die Stimme von Florian Lukas passt sehr gut zur unaufgeregten Erzählweise der Hauptfigur. Beim Sichten von Stasiakten kommt beinahe Hörspielatmosphäre auf, als man diese rascheln hört.
Der Aspekt der DDR-Geschichte hatte mich an diesem Buch am meisten gereizt, kam aber für meinen Geschmack viel zu kurz, was an der Gesamtlänge von weniger als vier Stunden liegen könnte. Die Auflösung kam abrupt und wirkte für mich nicht ganz passend zum Rest der Handlung, was meine anfängliche Begeisterung etwas getrübt hat.

Veröffentlicht am 03.06.2021

Ein schwieriges Hörerlebnis

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Das Cover und der Titel haben mich neugierig gemacht, allerdings hätte ich mit ihnen wohl kein DDR-Drama erwartet, in dessen Fokus eine Vater-Sohn-Beziehung steht.
Diese erzählte Matthias Jügler in seinem ...

Das Cover und der Titel haben mich neugierig gemacht, allerdings hätte ich mit ihnen wohl kein DDR-Drama erwartet, in dessen Fokus eine Vater-Sohn-Beziehung steht.
Diese erzählte Matthias Jügler in seinem ganz eigenen sprachlichen Stil. Er erzählt sehr bedächtig und langsam seine Geschichte, was für mich ein wenig schwierig während des Hörens war, weil ich merkte, wie meine Gedanken immer wieder abschweiften.
Johannes war ein sehr eigener Protagonist, der von der fehlenden Beziehung zu seinen Eltern stark geprägt war.
Aufgrund dessen konnte ich mich nur schwer mit ihm identifizieren oder in ihn hineinfühlen.
Die Stasithematik fand ich interessant, so oft lese bzw. höre ich mir solche Romane nicht an.
Gesprochen wurde das Hörbuch von Florian Lukas, der aufgrund seiner monotonen Erzählweise sehr gut zum Roman passte, allerdings trug das nicht gerade zu meinem Hörvergnügen bei, weil es mir hier wirklich schwer fiel am Ball zu bleiben.

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